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BWG: Zum Jubiläum einen neuen Weichenschleifzug

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Butzbach (chh). Doppelten Grund zur Freude hatte gestern die Voestalpine BWG: Die Feier zum 40-jährigen Bestehen nahm das Unternehmen zum Anlass, einen neuen Weichenschleifzug seiner Bestimmung zu übergeben.

Butzbach (chh). Doppelten Grund zur Freude hatte gestern die Voestalpine BWG: Die Feier zum 40-jährigen Bestehen nahm das Unternehmen zum Anlass, einen neuen Weichenschleifzug seiner Bestimmung zu übergeben.

Neben der Produktion von Weichen gehört auch das maschinelle Schleifen von Weichen seit 2007 zum täglichen Programm. Vier Weichenschleifzüge sind derzeit für das Butzbacher Weichenbauunternehmen Tag und Nacht unterwegs. Insgesamt arbeiten rund 1200 Männer und Frauen an den sechs Standorten in Deutschland und den Niederlanden sowie auf dem asiatischen Kontinent in China, Korea und Taiwan. Am Sitz der Hauptverwaltung in Butzbach arbeiten rund 230 Menschen.

Neben einer Großzahl der Butzbacher Mitarbeiter und ihrer Familien waren auch Landrat Joachim Arnold und Bürgermeister Michael Merle in die ehemalige Kranbauhalle auf dem Gelände der BWG gekommen. »Das 40-jährige Bestehen und das neue Weichenschleiffahrzeug sind nicht nur für das Unternehmen erfreulich. Auch für Butzbach und die gesamte Wetterau ist das ein gutes Zeichen«, sagte Landrat Arnold. Auch Bürgermeister Merle hob die Bedeutung der Voestalpine BWG für die Stadt hervor: »Das ist, neudeutsch gesagt, eine Win-win-Situation: Die Stadt profitiert von den Arbeitsplätzen und Einnahmen durch die Gewerbesteuer.

Zudem fördert der Standort das soziale Gebilde und macht Butzbach lebenswerter.«

Geschäftsführer Thomas Kalkbrenner erläuterte in seiner Rede die Entwicklung des Unternehmens vom einfachen Weichenlieferanten zum Weltmarktführer in der Weichentechnologie. Die heutige Voestalpine BWG war 1970 aus der Pintsch Bamag AG hervorgegangen. Anfang der achtziger Jahre seien die ersten Weichen für höhere Geschwindigkeiten an die Deutsche Bahn geliefert worden - der Beginn der Eroberung des Marktes für Hochgeschwindigkeitsweichen. Die Technik des Unternehmens habe sich zunächst in Spanien und danach weltweit durchgesetzt, vor allem in Fernost. Mit der deutschen Wiedervereinigung einher sei die Übernahme der Werke der ehemaligen Reichsbahn in Brandenburg und Gotha gegangen. Kalkbrenner, erinnerte zudem daran, dass das Unternehmen 2006 die Weichenschleifaktivitäten der Eichholz GmbH übernommen habe. »Gestartet sind wir mit drei Schleifmaschinen, eine davon ist mit 24 Jahren unser Oldtimer. Aber bei guter Pflege und gezieltem Einsatz ist sie immer noch zuverlässig«, sagte Kalkbrenner.

Die vierte im Bunde, die gestern vorgestellte Maschine, hat eine Länge von rund 41 Metern und wiegt stattliche 122 Tonnen. Der ganze Zug wird laut Kalkbrenner von vier Mitarbeitern betrieben, »meist nachts und häufig auch an Wochenenden«. Besonders die Leistung der Mitarbeiter hob der Geschäftsführer hervor: »Was sind Maschinen ohne ein Team, das sie bedient, wartet und instand hält?«

Der Vorstandsvorsitzende der DB Netz AG, Oliver Kraft, hatte eine erfreuliche Neuigkeit im Gepäck. »Wir nehmen von der Voestalpine BWG jährlich rund 500 Weichen ab, was sie zu einem unserer wichtigsten Zulieferer macht. Wir wollen jetzt festmachen, dass wir die nächsten Jahre weiterhin 500 Weichen abnehmen.« Die Mitarbeiter honorierten die positiven Aussichten mit reichlich Beifall. Die Bedeutung des Butzbacher Unternehmens für die DB Netz AG wurde auch im Schlusssatz von Kraft deutlich: »Ich glaube nicht, dass Ihre Maschinen im Ausland fahren werden. Ich werde sie alle in Deutschland festhalten.«

Anschließend bat Kalkbrenner die Prominenz an die Spitze des Zuges, um den neuen Namen (»Facette«) zu enthüllen.

Anschließend fuhren Gäste und Gastgeber mit einem Museumszug auf die Landesgartenschau nach Bad Nauheim, wo man den Feiertag gemeinsam ausklingen ließ.

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