Ziele: Heimatmuseum, Dorfverschönerung und Denkmalpflege
Büdingen-Düdelsheim (geo). Um den Bekanntheitsgrad des noch jungen Heimat- und Bürgervereins Düdelsheim zu erhöhen, hatte der Vorstand kürzlich zu einem Neujahrsempfang eingeladen. Das Treffen war verbunden mit einem Informationsvortrag zum Thema Demografie.
Vorsitzender Michael Gietzen begrüßte Klaus Karger und Bernd-Uwe Domes vom Regionalmanagement Oberhessen. Beide sprachen über den »Demografischen Wandel und neue Ansätze für die Zukunft Oberhessens. »Die Region ist eine von 20 anerkannten Leader-Regionen in Hessen«, sagte Karger. Sie verzeichne seit 2002 eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung. Büdingen stehe mit 1,5 Prozent Bevölkerungsverlust noch am besten da. Der Bevölkerungsrückgang sei in den letzten fünf Jahren in allen zwölf Kommunen zu verzeichnen gewesen, örtlich bis zu 7,6 Prozent. Am Beispiel Ober-Seemen zeigte Karger auf, dass der Rückgang zwischen 1970 und 2010 bei minus 18 Prozent liegt, der Verlust an Arbeitsplätzen bei minus 75 Prozent.
153 Einwohner je Quadratkilometer leben im östlichen und 370 Einwohner je Quadratkilometer im westlichen Landkreis, 271 sind es im Wetteraukreis, wusste Karger. In 46 Dörfern leben bis zu 800 Einwohner, in 40 Dörfern 800 bis 3000 Einwohner. Düdelsheim sei mit etwa 2900 Einwohnern die größte Ortsteilgemeinde in ganz Oberhessen. Auffallend seien die geografisch günstige Lage, die guten Versorgungsstrukturen, das vielfältige Vereinsleben und die engagierten Bürger, Initiativen und der Ortsbeirat.
»Die Verbesserung der Lebensqualität im Alter und die Ausschöpfung der Potenziale der Keltenwelt könnten für Düdelsheim neue Aufgabenfelder sein.«
Domes sieht die Hauptziele der Regionalentwicklung darin, die Bürger zu informieren und zu aktivieren, die Dorfkerne zu gestalten und Orte der Begegnung zu schaffen. »Für 2012 ist die Workshop-Reihe Lebensraum Dorf geplant«, erklärte Domes, ehe der Vize-Vorsitzende Andreas Wenk den Heimat- und Bürgerverein vorstellte. Das 26. Mitglied der Vereinsgemeinschaft solle keine Konkurrenz zu bereits bestehenden sein, sondern die Bürger motivieren, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Heimatpflege, die Gründung eines Heimatmuseums, Dorfverschönerung und Denkmalpflege seien denkbare Ziele. »Jeder kann Mitglied im Verein werden. Der Jahresbeitrag pro Person beträgt 15 Euro«, sagte Wenk. Als mögliche Projekte nannte er die Dorfverschönerung, Vortragsveranstaltungen zur Historie von Düdelsheim oder die Teilnahme an örtlichen Veranstaltungen.
Bürgersinn für ihre Heimatgemeinde hätten die Düdelsheimer bereits bei einigen Projekten bewiesen, sagte Ortsvorsteher Robert Preusser, wie etwa bei der Verhinderung der 110-kV-Freileitung oder der Erweiterung des Steinbruchs. Künftig gelte es, leerstehende Häuser im alten Ortskern mit Leben zu füllen.