Wehren gegen den Abschuss
Wolfshund-Mischlinge aus Thüringen sorgen derzeit auch in Hessen für Schlagzeilen. Eine Wölfin hat sich laut Berichten mit einem schwarzen Hund gepaart. Die Wolfsmutter lebt auf einem Truppenübungsplatz an der hessisch-bayerischen Grenze. Das Brisante, das Tierschützer auf den Plan ruft: Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Görlitz empfiehlt wegen des Artenschutzes einen Abschuss der Wolfshybriden. Dieter Dauth, der einen Hof an der hessisch-bayerischen Grenze betreibt, möchte das verhindern. Er bietet an, Gelände für die Tiere zur Verfügung zu stellen und die Kosten zu übernehmen. In Hessen wendet sich Cindy Geisler an die Öffentlichkeit. Sie lebt im Büdinger Stadtteil Wolferborn und betreibt dort eine Tierheilpraxis für Hunde.
Wolfshund-Mischlinge aus Thüringen sorgen derzeit auch in Hessen für Schlagzeilen. Eine Wölfin hat sich laut Berichten mit einem schwarzen Hund gepaart. Die Wolfsmutter lebt auf einem Truppenübungsplatz an der hessisch-bayerischen Grenze. Das Brisante, das Tierschützer auf den Plan ruft: Die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) in Görlitz empfiehlt wegen des Artenschutzes einen Abschuss der Wolfshybriden. Dieter Dauth, der einen Hof an der hessisch-bayerischen Grenze betreibt, möchte das verhindern. Er bietet an, Gelände für die Tiere zur Verfügung zu stellen und die Kosten zu übernehmen. In Hessen wendet sich Cindy Geisler an die Öffentlichkeit. Sie lebt im Büdinger Stadtteil Wolferborn und betreibt dort eine Tierheilpraxis für Hunde.
Die neue Stelle des Bundes soll die zuständigen Landesbehörden bei offenen Fragen rund um den Wolf beraten und bundesweit Daten zur Ausbreitung des Wolfes sammeln. Eine bundesweit einheitliche und fachliche Unterstützung beim Umgang mit der großräumig agierenden Tierart wird als sinnvoll erachtet. In Deutschland leben laut DBBW aktuell 31 Wolfsrudel. Obwohl der Bestand zunimmt, gilt der Wolf nach wie vor als vom Aussterben bedroht. Dauth und Geisler weisen darauf hin, dass mit einem abgesicherten Gehege und einer unterstützenden Kontrolle keines der Wolfshybriden sterben muss.
Unterstützt werden sie von Thomas Bursch, Mitgründer des Projektes »Dogwatcher« zur Haushundeforschung in Berlin. Weltweit sagt Geisler, gebe es nur sehr wenige bestätigte Berichte, in denen Menschen durch Wölfe zu Schaden gekommen seien. Daran schuld sei oft Fehlverhalten der Menschen wie das Anfüttern der Tiere. Horror- und Falschmeldungen über den »bösen Wolf« seien zum größten Teil nicht haltbar, da Wölfe sehr scheu seien. Fast alle Fotos von Wölfen seien durch Kamerafallen entstanden.
»Verhält man sich korrekt gegenüber dem Wolf, entsteht auch in Deutschland keine direkte Bedrohung für den Menschen«, sagt Geisler. Seit Wölfe im Jahr 2000 zurückgekehrt seien, seien keine Übergriffe auf Menschen bekannt. Nutztiere müssten allerdings geschützt werden. Hierfür gebe es mehrere Beratungsstellen und Unterstützung für Schäfer und Weidetierhalter. Bei eingehaltenen Schutzmaßnahmen würden Halter – bei nachgewiesener Tötung eines Tieres durch den Wolf – für jedes Tier entschädigt. In Hessen gebe es zurzeit kein ansässiges Rudel oder einen Einzelwolf. Sichtungen verwiesen auf Durchzügler.
Die Wahrscheinlichkeit, auf einen Wolf zu treffen, erachtet Geisler als sehr gering. »Geschieht es doch, ist es sinnvoll, auf sich aufmerksam zu machen, wie laut reden, singen oder Lärm machen. Hat man einen Hund dabei, ist dieser bei sich zu führen«, sagt sie. Wölfe sollten keinen Zugang zu Nahrungsresten oder Müll haben. Sie seien schützenswert, weil sie schwache und kranke Tiere selektierten. Weitaus gefährlicher erachtet Geisler die zunehmende Population von Wildschweinen, die jährlich sehr große Schäden anrichteten und Menschen verletzten. Um das Miteinander von Wolf und Mensch zu ermöglichen, sei Aufklärung unerlässlich. »Hass und Hetze bringen uns nicht weiter, sondern die Wolfshybriden nur in Gefahr«, sagt Geisler.