1. Wetterauer Zeitung
  2. Wetterau
  3. Bad Vilbel

S6 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel wird über Wochen vollgesperrt

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Patrick Eickhoff

Kommentare

Einen Radweg parallel zu den Gleisen wird es nicht geben. »Dafür ist nicht genug Platz«, erläutert Sebastian Wysocki.
Einen Radweg parallel zu den Gleisen wird es nicht geben. »Dafür ist nicht genug Platz«, erläutert Sebastian Wysocki. Zudem gebe es auf der anderen Seite einen Weg. SCREENSHOTS: DB © Red

Der Ausbau der S6 zwischen Frankfurt und der Wetterau geht weiter. Eine große Vollsperrung der Strecke wirft ihre Schatten voraus.

Bad Vilbel – Im vergangen Jahr war eigentlich eine Baustellenbegehung geplant - die Corona-Pandemie machte den Vertretern von Bahn und Stadt einen Strich durch die Rechnung. Also informierte DB-Projektleiter Wolf-Dieter Tigges mit seinen Kollegen am Donnerstagabend digital über den Baufortschritt des Projektes »Eigene Gleise für die S6«. »Wir liegen voll im Zeitplan. Die eigenen Gleise gehen Ende 2023 in Betrieb.«

Im Sommer müssen sich die Vilbeler und Pendlerinnen und Pendler auf Sperrungen einstellen. Ab dem 13. Juni gibt es eine Teilsperrung. Die S6 fährt in diesen Wochen halbstündlich.

S6-Ausbau zwischen Frankfurt und Bad Vilbel: Vollsperrung über acht Wochen für Niddabrücken-Ersatz

Die große Vollsperrung erfolgt vom 9. Juli bis 5. September. Dann wird die Strecke Bad Vilbel - Frankfurt vollgesperrt. In diesen acht Wochen wird in der Quellenstadt die historische Niddabrücke abgerissen und der Ersatz eingeschoben. »In dieser Zeit wird ein Schienenersatzverkehr eingerichtet«, so Tigges. Der Projektleiter hob anschließend nochmal die Vorteile des Projektes hervor: Modernere Stationen, mehr Pünktlichkeit, die S6 im 15-Minuten-Takt. »Außerdem wird der Lärmschutz stark ausgebaut.« Nach der Einleitung hatten die rund 200 Teilnehmer die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Davon machten sie rege Gebrauch. Die Moderatorin der Online-Veranstaltung, Rebecca Ruhfaß-Haderer, versuchte die Anregungen thematisch zu sortieren. Die erste halbe Stunde drehte sich alles rund um das Thema Lärmschutz. »Eine direkte Begrünung der Lärmschutzwände wird es nicht geben«, erläuterte Tigges. Das sei nicht genehmigungsfähig. Die die sogenannte »Ringstraße« vom Kreisel der Homburger Straße an den Schulen vorbei bis runter zum Sportfeld wird nach Beendigung der Maßnahme zurückgebaut. »Das wird natürlich so sein«, sagte Erster Stadtrat Sebastian Wysocki.

Manche Teilnehmer wollten wissen, welche Art von Entschädigungen in Frage kommen, bei Anwohnern, die Nahe der Baustelle wohnen. Tigges und sein Kollege Martin Weghofer informierten, dass dafür ein Büro eingerichtet werde. »Die betroffenen Hauseigentümer werden angeschrieben«, so Weghofer. Es folgen Hausbesuche und Messungen. »Die Kosten übernimmt die Bahn, aber das ist nicht so einfach. Deshalb werden die Eigentümer angeschrieben«, fügte Tigges hinzu.

S6-Ausbau zwischen Frankfurt und Bad Vilbel: Haus-Eigentümer werden kontaktiert

Momentan findet ein Großteil der Arbeiten nachts statt. Das ändert sich, wenn im Sommer die Vollsperrung ist. Dann wird auch tagsüber gearbeitet. »Natürlich werden alle Anwohner informiert.« Teilprojektleiter Antonio Cufaro ergänzte, dass eine Lärmprognose durchgeführt werde. Anschließend häuften sich die Fragen der Teilnehmer nach der Lärmbelastung. Tigges stellte klar: »Wir werden alles versuchen, um die Belastung so gering wie möglich zu halten. Aber da wo Mensch und Maschine arbeiten ist auch klar, dass dort Lärm sein wird.« Einen festen Radweg neben den Gleisen wird es laut Projektleiter Tigges nicht geben. »Es gibt den Weg an der Nidda, der teilweise parallel zu den Gleisen verläuft.« Wysocki fügte an: »Dafür ist teilweise gar kein Platz.« Fragen zum Teilstück Bad Vilbel-Friedberg wurden ebenfalls gestellt - doch nicht richtig beantwortet. Aktuell läuft für diese 18 Kilometer das Genehmigungsverfahren. Insgesamt bis Friedberg sollen die zwei S6-Gleise 570 Millionen Euro kosten. »Das ist heute nicht das Thema. Dazu wird es noch Veranstaltungen geben. Der Fokus liegt auf dem aktuellen Abschnitt«, so Tigges.

Nach eineinhalb Stunden endete die Veranstaltung. Projektleiter Wolf-Dieter Tigges bedankte sich für die Anregungen und Fragen und Sebastian Wysocki wies daraufhin, dass Vertreter der Bahn auch im Planungs-, Bau und Umweltausschuss hin und wieder von den Fortschritten berichten würden. »Die Veranstaltung ist öffentlich. Es können auch Bürger kommen.« Das Projekt bezeichnete der künftige Bürgermeister als »echten Zugewinn für unsere Stadt«

Alle Informationen gibt es unter /www.s6-frankfurt-friedberg.de/home.html. Dort soll auch die Präsentation veröffentlich werden.

Auch interessant

Kommentare