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Konflikt um viel befahrene Friedberger Straße: „Ständig gefährliche Situationen“

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Von: Redaktion

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Der Anwohner Danilo Babic beobachtet nach eigenen Angaben ständig gefährliche Situationen auf der Friedberger Straße.
Der Anwohner Danilo Babic beobachtet nach eigenen Angaben ständig gefährliche Situationen auf der Friedberger Straße. © Red

Danilo Babic gefällt die Situation auf der Friedberger Straße nicht. Seit vielen Jahren beobachtet er dort nach eigenen Angaben ständig brenzlige Situationen. Erst kürzlich gab es einen schweren Unfall.

Bad Vilbel – Danilo Babic wohnt seit 15 Jahren an der Friedberger Straße. »Hier gibt es regelmäßig Unfälle. Ich höre, wie die Autos notbremsen und jetzt ist auch etwas Schlimmeres passiert«, weiß der Student. Damit meint er den schweren Unfall, der sich am 24. Juli auf der Straße ereignet hat. Eine 20-jährige Fußgängerin wurde beim Überqueren der Straße auf dem Zebrastreifen von einem Auto erfasst und schwer verletzt.

Die wichtige Verbindungsstraße durch Bad Vilbel ist zwischen der Kreuzung mit der Büdesheimer Straße und der Kasseler Straße vielbefahren, geprägt von Ein- und Ausfahrten auf beiden Seiten und durchzogen von einer roten Mischspur. »Seitdem die Friedberger Straße umgebaut wurde, ist der Verkehr hier noch schneller und unübersichtlicher geworden«, teilt Babic seine Beobachtungen mit. »Ständige gefährliche Situationen sind der Status Quo und niemand tut etwas dagegen. Ich wollte jetzt unbedingt etwas dazu sagen, denn früher oder später verliert hier jemand noch sein Leben«, fürchtet der Student.

Bad Vilbler fordert mehr Parkplätze für geringere Geschwindigkeit auf der Friedberger Straße

»Durch die Wegnahme von Parkplätzen am Straßenrand wirkt die Straße nun noch freier, was dazu führt, dass viel mehr Menschen rasen.« Eine Geschwindigkeitsbegrenzung würde nichts bringen, glaubt der 22-Jährige. »Da halten sich nur die Leute dran, die ohnehin schon sehr umsichtig fahren.«

Mehr Parkplätze am Rand der Straße zu schaffen wäre eher ein probates Mittel, um eine Verkehrsberuhigung zu erzielen, glaubt er. Denn das verengt die Straße visuell und Autofahrer achten deutlich mehr auf plötzlich auftauchende Fußgänger und fahren deshalb gleich etwas sanfter.

Stadt Bad Vilbel sehe die Friedberger Straße nicht als Gefahrenstelle

Nach Anfrage dieser Zeitung hat sich die Stadt Bad Vilbel die Situation auf der Friedberger Straße noch einmal genau angeschaut: »Im Zeitraum vom 27. Mai bis zum 22. Juli 2021 fand auf der Friedberger Straße eine Messung der Geschwindigkeiten statt. In diesem Zeitraum wurden rund 560 000 Fahrzeuge in beide Richtungen gemessen, die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug hierbei 37,4 Stundenkilometer«, teilt Stadtsprecher Yannick Schwander mit. »Insgesamt 94 Prozent der Fahrzeuge fuhren langsamer oder maximal 50 Stundenkilometer. 1,2 Prozent der Fahrzeuge fuhren über 60 Stundenkilometer. Auf Basis dieser Werte kommen wir zu der Erkenntnis, dass die Friedberger Straße kein problematischer Gefahrenpunkt im Straßenverkehr ist.«

Der Unfall der jungen Fußgängerin sei nicht explizit auf erhöhte Geschwindigkeit, sondern auf falsches Verhalten seitens des Autofahrers zurückzuführen. »Wie man uns mitteilte, habe dieser die junge Frau übersehen. Wir bedauern, dass es zu diesem Unfall gekommen ist und wünschen der Verletzten alles Gute und schnelle sowie vollständige Genesung. Wir müssen hier aber konstatieren, dass geschwindigkeitsregelnde Maßnahmen wohl keinen Einfluss auf den Unfall gehabt hätten«, heißt es von der Stadt. »Derzeit sehen wir auf Basis aller zusammengetragenen Daten und der uns vorliegenden Zahlen keinen Ansatz für umsetzbare Maßnahmen. An einigen Stellen sind wir bereits vor einiger Zeit tätig geworden, so wurde beispielsweise ein Parkplatz am Zebrastreifen auf der Friedberger Straße abgeschafft, um einen bessere Sicht auf den Zebrastreifen zu ermöglichen«, teilt der Stadtsprecher mit. »Weitere Maßnahmen sind aktuell nicht vorgesehen, die Situation haben wir jedoch jederzeit im Blick.«

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