Stiftung spendet Marimbafon für Musikschule
Bad Vilbel (aho). Da stand es nun, das neue Marimbafon, mit seinen rötlich lackierten Holzplatten und den darunter befindlichen, messingfarbenen Metallrohren, die dem unverwechselbar warmen Klang der Hölzer noch das gewisse Etwas verleihen. Möglich gemacht hat das die »Anneliese-und-Heinz-Frisch-Stiftung«, die das Instrument der Musikschule gespendet hat.
Mit sichtlicher Begeisterung schnappte sich Stifter Heinz Frisch sofort zwei Klöppel und probierte seine ersten Töne auf dem neuen Instrument aus. Ebenso erfreut zeigten sich der Karbener Musikschüler Jost Arndt und seine Lehrerin Claudia Stang. Sie gaben spontan ein vierhändiges Konzert zum Besten und zeigten, was in diesem karibisch klingenden Instrument steckt.
Anneliese und Heinz Frisch, beides geborene Frankfurter, aber seit Jahren wohnhaft auf dem Heilsberg, gründeten ihre Stiftung vor zehn Jahren, um kulturelle Einrichtungen sowie begabte, mittellose Kinder und Jugendliche zu fördern. »Wir haben keine Kinder und wollen, dass nach unserem Tod etwas Sinnvolles mit dem geschieht, was wir zu Lebzeiten erarbeitet haben«, sagte Anneliese Frisch während der Übergabe des Musikinstruments.
»Wir wissen, wen wir ansprechen können, wenn wir etwas brauchen«, lächelte Musikschulleiterin Juliane Zollmann-Lang. »Allerdings hatten wir mit der halben Finanzierung des Instruments gerechnet. Dass die Stiftung die ganzen Kosten von rund 2500 Euro übernahm, war für uns eine freudige Überraschung.«
Schon lange fördere die Stiftung die Musikschule, erklärte Heinz Frisch. Insgesamt hat die Stiftung seit ihrer Gründung 11 000 Euro gespendet, und dabei regelmäßig an die Musikschule gedacht. »Wir sind der Einrichtung sehr zugetan«, erklärte er. So habe man bereits für einzelne Schüler oder Studenten Stipendien ausgesprochen. Gefördert wurden aber auch das Fritz-Rémond-Theater in Frankfurt oder der Kindergarten einer Kirchengemeinde. Hier, wie auch bei anderen Förderungen, könnten sie selbst sehen, dass die Gelder ihren gewünschten Zweck erfüllten, sagte das Ehepaar.
Den Impuls zur Gründung einer Stiftung habe ein Geschäftskollege des Ehepaares gegeben, der seinerzeit das Stiftungs- und Nachlassmanagement der Frankfurter Sparkasse leitete. Er hatte ihnen erzählt, dass der kulturelle Bereich von Stiftern meist vernachlässigt werde. Der Gedanke, Kunst, Kultur und Bildung zu fördern, habe dem Paar gefallen. »Denn Kunst gehört für uns zum Menschsein«, meinte Heinz Frisch.
Die Förderung des Marimbafons hat auch mit der besonderen musikalischen Leidenschaft des Paares zu tun. »Musik ist etwas Schönes, Erheiterndes und sie kann Stimmungen widerspiegeln«, sagen die beiden 74-Jährigen, die früher als Sparkassenangestellte beschäftigt waren. Beide gehen gern in Opern, und Heinz Frisch, der früher Violine spielte, singt im Chor »VilBelCanto«. So stand er schon bei etlichen Aufführungen der Burgfestspiele auf der Bühne.
Für den Unterricht des 16-jährigen Karbener Musikschülers Jost Arndt wurde ein neues Marimbafon nötig, weil das vier Oktaven umfassende bisherige Instrument schlicht »zu klein« wurde, erklärte Zollmann-Lang. Das neue Instrument umfasse viereindrittel Oktaven, sagte Musiklehrerin Stang. »Das scheinen zunächst nur wenige Töne Unterschied zu sein, kann aber zum korrekten Spielen entscheidend sein«, erklärte sie weiter.
Als Heinz Frisch 1999 in Rente ging, nahm das Projekt »Stiftung« des Ehepaares konkretere Formen an. »Wir wollten noch erleben, wie das funktioniert, und wie sich unsere Stiftung entwickelt«, erzählte Anneliese Frisch. Das Ehepaar möchte dazu ermuntern, ihre Stiftung zu unterstützen. Sie hat die Kontonummer 12 46 47 99 99 bei der Frankfurter Sparkasse. Unter der Telefonnummer 069/26 41 44 78 ist neben dem Ehepaar auch Joachim Gockeln vom Stiftungs- und Nachlassmanagement der Frankfurter Sparkasse Ansprechpartner.