Sieben gnadenlos gute Jazzer legen los
Bad Vilbel-Dortelweil. Sie sind gnadenlos gut, die sieben Musiker der »Bavarian Classik Jazzband«. Ihr Gastspiel im Kulturforum mit Sängerin Patricia Leonard war ein echtes Jazz-Highlight. Die hochkarätigen Musiker aus Kanada, England und Deutschland haben sich ganz dem klassischen »New Orleans Hot Jazz« der 20er und 30er Jahre verschrieben.
Egal, ob sie Dixie, Ragtime, Swing, Blues oder New Orleans Hot Jazz spielten: Bereits mit dem ersten Ton sprang der Funke von der Bühne auf die Konzertgäste im Saal über. Mit großer Spielfreude und Können ließen sie jedes Lied zu einem Hörerlebnis werden. Hochkarätig wie das Repertoire war auch die Besetzung: Patricia Leonard (Gesang), Heinz Dauhrer (Trompete, Cornett und Moderation), Torsten Plagenz (Klarinette, Tenorsaxofon), Fritz Stewens (Posaune, Moderation), Manfred Arriva Zöbisch (Banjo), Leopold Gmelch (Tuba), Charlie Thomas (Klavier) und Bandleader Heye Villechner (Schlagzeug).
Band und Sängerin bescherten ihren Fans in der Wetterau ein Konzert mit Evergreens von Louis Armstrong, Nat King Cole, Lizzy Miles, Jelly Roll Morton, Fletcher Henderson, den Dodds Brothers und anderen. Die Bandmitglieder spielen bei verschiedenen bayerischen und britischen Formationen mit. Nur zu besondern Konzerten und Anlässen kommen die Jazzer in dieser Besetzung 30-mal pro Jahr in aller Welt zusammen. Mit ihren erstklassigen Arrangements sowie den vielen einfallsreichen und hervorragenden Improvisationen beispielsweise des »West End Blues« oder »Summertime« begeisterten sie ihr Publikum.
Bejubelt wurden Titel wie »Bourbon Street Parade«, »Goody Goody«, »Ain’t Misbehavin’« oder »Bei mir bist du scheen«. Die aus London stammende Sängerin Leonard ließ ihre ausdrucksstarke Stimme bei Songs wie »It’s only a papermoon«, »You are my Sunshine« oder »Sleepy Time« erklingen.
Zwischen den einzelnen Titeln lockerten die Moderatoren mit kabarettistisch-satirischen Einlagen die Stimmung an den Tischen zusätzlich auf. Natürlich fehlten auch Titel wie »Chinatown«, »Honeysuckle Rose«, »I can’t give you« und »Sheik of Araby« nicht. Schnell waren alle Jazz-Enthusiasten im Saal einig: »Yes Sir, that’s my Baby«. Die Stärke der »Bavarian Classik Jazzband« bestand darin, dass sie nie in starre Routine verfiel. Musikern und Sängerin gelang es stets, das Beste aus den Songs herauszukitzeln.
Christine Fauerbach