»Schließlich geht alles die Bach runter«
Schrecklicher Fund eines Wanderschäfers: In der Asche eines Lagerfeuers hat jemand ein Baby abgelegt. Kommissar Christian Bär und seine Dauerfreundin, Journalistin Roberta Hennig, geraten bei ihren Ermittlungen zwischen Marburger Virenforscher und einen Bad Nauheimer Schönheitschirurgen. Ausgedacht hat sich das Autorin Uli Aechtner aus Bad Vilbel. Sie hat gerade ihren neuesten Krimi »Die Bach runter« veröffentlicht. Wie sie auf diesen Titel kam, warum ein Schäfer sowie Bad Nauheim im Krimi eine wichtige Rolle spielen und wie viel Recherche nötig war, erzählt Aechtner im WZ-Gespräch.
Schrecklicher Fund eines Wanderschäfers: In der Asche eines Lagerfeuers hat jemand ein Baby abgelegt. Kommissar Christian Bär und seine Dauerfreundin, Journalistin Roberta Hennig, geraten bei ihren Ermittlungen zwischen Marburger Virenforscher und einen Bad Nauheimer Schönheitschirurgen. Ausgedacht hat sich das Autorin Uli Aechtner aus Bad Vilbel. Sie hat gerade ihren neuesten Krimi »Die Bach runter« veröffentlicht. Wie sie auf diesen Titel kam, warum ein Schäfer sowie Bad Nauheim im Krimi eine wichtige Rolle spielen und wie viel Recherche nötig war, erzählt Aechtner im WZ-Gespräch.
Ihr neuer Kriminalroman heißt »Die Bach runter«. Was hat es denn mit dem Titel auf sich?
Uli Aechtner: Seinen Ursprung hatte der Titel in einer meiner Lesungen. Die werden oft von Gottfried Lehr begleitet, der in Mundart etwas vorsingt. Ein Lied hieß »wenn ich an die Bach gehe«. Denn ursprünglich hieß das auf Hessisch eben so. Als wir dann für das neue Buch einen Titel suchten, kamen wir darauf zurück und dachten: Wieso eigentlich nicht? Schließlich geht ja alles »die Bach runter«.
Es geht in dem Roman nicht nur um ein Verbrechen, sondern auch um das Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Wie kamen Sie darauf?
Aechtner: Das war für mich immer ein Thema, das mich beschäftigt hat. Wir haben Nutztiere, die wir behandeln wie Gegenstände, andere Tiere schaut man sich einfach gerne an oder hat Angst vor ihnen, wie etwa vor dem Wolf. Das wollte ich in dem Buch mit thematisieren.
Das starke Naturthema findet sich ja immer und immer wieder im Buch. Wie lange begleitet Sie dieses Thema schon?
Achtner: Schon sehr lange. Als Journalistin hatte ich damals schon viel damit zu tun. Ökologie war immer etwas, was mich interessiert hat und was ja auch etwas ist, was uns alle angeht. Klimawandel, resistente Viren, das sind Sachen, die wir beachten und gegensteuern müssen. Schließlich wollen wir unseren Enkeln ja auch noch eine lebenswerte Erde hinterlassen. Wir haben keine zweite, die man so aus dem Hut zaubern kann.
Wann hat Ihre Krimi-Leidenschaft begonnen?
Aechtner: Das war schon in der Jugend. Damals gab es ja keine so große Jugendliteratur wie heute. Also drückte mir meine Mutter direkt die Krimis in die Hand. Der Beginn einer langen Beziehung.
Was ist für Sie das Tolle am Krimischreiben?
Aechtner: Anfangs dachte ich, es sei sehr einfach. Es gibt eine feste Struktur: Verbrechen, Ermittlung, Aufklärung. So einfach ist es natürlich bei Weitem nicht. Die Hinweise an den richtigen Stellen zu verstecken, die Verbrecher richtig aufzusetzen, das kann schon manchmal sehr schwierig sein und erfordert viel Fingerspitzengefühl. Denn es darf eben nicht zu offensichtlich sein. Das würde ja jede Spannung zerstören.
Wie lange schreiben Sie an einem Buch?
Aechtner: Das ist sehr unterschiedlich. Für manche brauche ich drei Monate, das längste was ich je geschrieben habe, hat fünf Jahre gedauert, bis ich fertig war. Das kommt immer darauf an, wie viel Recherchearbeit ich benötige.
Nun spielt Ihr Roman in der Wetterau, wie recherchiert man da?
Aechtner: Na ja, zuerst mal wohne ich seit 25 Jahren hier, fühle mich sehr wohl und kenne mich auch gut aus. Aber das ersetzt natürlich die Recherche nicht. Für »Die Bach runter« war ich zum Beispiel einen Tag mit einen Schäfer unterwegs, habe mir angesehen wie alles abläuft, natürlich immer mit dem Notizblock in der Hand.
Der Schäfer spielt in dem Roman eine nicht ganz unwichtige Rolle. Können Sie uns da einen kleinen Vorgeschmack geben?
Aechtner: In der Asche eines Lagerfeuers findet ein Schäfer ein Baby. Kommissar Christian Bär und Roberta Hennig ermitteln. Was dann alles noch passiert, das möchte ich nicht verraten.