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Regionalität und Glasflaschen im Fokus

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Von: Patrick Eickhoff

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Mit neuen Flaschen und viel Bezug zum Regionalen versucht die Hassia-Gruppe zu punkten. © Red

Bad Vilbel (wpa). Die anhaltende Corona-Pandemie und der durchwachsene Sommer 2021 haben den Mineralwasser- und Erfrischungsgetränkemarkt weiter unter Druck gesetzt. Allein im Handel gab der Absatz alkoholfreier Getränke um minus 6,1 Prozent nach, der Verlust im Gastronomie- und Veranstaltungsbereich fiel noch deutlich höher aus. Dieser rückläufigen Entwicklung hat sich die Hassia-Gruppe erfolgreich entgegenge-stemmt.

Das teilt das Unternehmen in einer Pressemitteilung mit. Der größte deutsche Markenhersteller alkoholfreier Getränke mit Sitz in Bad Vilbel bilanziert ein Umsatzvolumen von 314 Millionen Euro (2020: 277 Millionen Euro). Das Familienunternehmen zählt mittlerweile 1720 Beschäftigte.

»Bis April war Deutschland im Lockdown, bis Mai noch im Winter, dann fiel der Sommer ins Wasser, bevor sich die Corona-Pandemie im Herbst mit voller Wucht zurückmeldete«, blickt Dirk Hinkel, geschäftsführender Gesellschafter HassiaGruppe, zurück. »Die letzten zwei Jahre haben sicherlich Spuren hinterlassen. Wir sind aber mit dem Verlauf des beendeten Geschäftsjahres zufrieden, da die Entwicklung unserer Hassia-Familie in nahezu allen Segmenten über dem Marktniveau liegt.« Entgegen dem rückläufigen Markttrend - im bundesweiten Handel verlor Mineralwasser minus 7,1 Prozent beim Absatz - hätten gleich mehrere Marken des Anbieters, darunter unter anderem Rosbacher ihre »Spitzenposition verteidigt«. Stefan Müller, Geschäftsführer Marketing der Hassia-Gruppe sagt: »Wesentliche Wachstumstreiber in diesem Markt sind regional verankerte Premium Marken und Mineralwasser mit wenig oder ohne Kohlensäure. Auch Glas-Mehrweggebinde erfreuen sich wachsender Beliebtheit, selbst wenn sich ihr enormes Wachstum der vergangenen Jahre etwas abgeschwächt hat.«

Das sich regionale Marken großer Beliebtheit erfreuen, bestätigt Sibylle Trautmann, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit, auf Anfrage. Der Wachstum des regionalen Heilwassers »Römer Brunnen« erfreue sich zweistelligen Wachstums. »Wir sehen den Grund in dem Wunsch des Verbrauchers nach gesunder Ernährung und in einer neuen ansprechenden Glas-Mehrweg-Flasche.«

Herausforderungen für 2022 erwartet

Die Pandemie hingegen habe »das Shopping-Erlebnis verändert«. Man gehe lieber nur einmal einkaufen, um gleich alles in einem Einkaufswagen zu haben. »Und das Thema Gesundheit hat einen anderen Stellenwert bekommen. Verbraucher achten gerne auf Premium-Produkte, gerne in Bio-Qualität und in nachhaltigen Glas-Verpackungen.«

Auch der Krieg in der Ukraine zeige Auswirkungen, so die Sprecherin. Allerdings: »Die Lieferketten sind schon seit der Pandemie gestört und zum Teil unterbrochen. Davon sind auch wir als Mineralbrunnen betroffen. Wir brauchen natürlich Glasflaschen und PET-Mehrweg-Flaschen, um abzufüllen, sowie Holzpaletten, um zu transportieren. Unsere Anlagen laufen nicht ohne Energie und die Lkws nicht ohne Diesel. Die Herausforderungen bleiben, auch für ein regional agierendes Unternehmen.« Angesichts dieser und weiterer bleibender Herausforderungen hinsichtlich der Warenversorgung investiert die Gruppe konsequent in ihre Infrastruktur, um ihre Lieferfähigkeit abzusichern.

Dazu zählen beispielsweise eine weitere hocheffiziente, ressourcenschonende Glaslinie in Lichtenau sowie ein viertes automatisches Regallager mit zusätzlichen 30 000 Palettenstellplätzen am Stammsitz in Bad Vilbel. »Die Prozessstufen bis zur Fertigstellung von Produkten verlangen angesichts vieler Engpässe im Markt ein vorausschauendes Handeln«, stellt Dirk Hinkel klar. 2022 würden ebenfalls große Herausforderungen anstehen. Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie und Logistik - getrieben durch die anhalten Auswirkungen der Corona-Pandemie und die langfristig noch nicht absehbaren Folgen des Ukraine-Kriegs.

»Die kommenden Monate bleiben sehr anspruchsvoll. Dennoch: Wir werden unserer Linie treu bleiben und mit Augenmaß in weiterhin Erfolg versprechende Wachstumsfelder wie Premium, Bio und Regionalität sowie nachhaltige Produkte und Verpackungen investieren, aber auch den Ausbau unserer Technik und Logistik nicht vernachlässigen«, kündigt Dirk Hinkel abschließend an.

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