Das musizierende Klassenzimmer

Musik ist Kommunikation, Sprache der Gefühle und der Gemeinsamkeit: Die Grundschüler der Stadtschule Bad Vilbel ließen sie bei ihrer Konzertpremiere vielstimmig erklingen. Der Andrang war groß, nicht nur beim Publikum. Ein Vorspiel musste entscheiden, welche Kinder auftreten konnten. Nun könnte daraus eine Konzertreihe werden.
E ine Schule, zwei Standorte und jede Menge sing- und spielbegeisterte Schüler: Das ist die Stadtschule Bad Vilbel. Zum ersten großen öffentlichen Stadtschulkonzert begrüßte Schulleiterin Sabine Zecha in der voll besetzten Christuskirche viele gespannte Zuschauer und weit mehr als 100 junge Künstler. Der Konzertpremiere vorausgegangen waren zahlreiche »Pausenkonzerte« von Schülern für Schüler, die jeweils viermal im Schuljahr vor den Ferien stattfinden. »Diese Pausenkonzerte finden seit vier Jahren unter unseren Schülern großen Anklang. Meist gibt es mehr Bewerber als Auftrittsmöglichkeiten.«
Aus dieser Tatsache wurde die Idee für ein Konzert geboren. Auch hier gab es bei Konzertorganisatorin Julia Lemmer wieder jede Menge Bewerbungen von Schülern, die als Musiker dabei sein wollten. »Deshalb mussten wir die Teilnehmer durch ein Vorspiel ermitteln«, informierte die Rektorin. Sie ist stolz auf ihre Musik und Gesang liebenden Schülerinnen und Schüler, denn »Musik ist Kommunikation, sie ist die Sprache der Gefühle und der Gemeinsamkeit«.
14 Instrumentalsolisten
Sabine Zecha dankte Gemeindereferent Thorsten Mebus, in der Christuskirche zuständig für das Musikprogramm, für die zur Verfügungstellung des großen Konzertsaales, dem Förderverein der Schule für das Sponsoring der Chor-T-Shirts und der Musikschule für die Ausbildung der Grundschüler an Instrumenten und im Gronauer Kinderchor »KiColino«. Danach gehörte die Aufmerksamkeit der Zuschauer ganz den jungen Künstlern.
Eröffnet wurde das 22 Punkte umfassende Programm vom Stadtschulchor unter Leitung von Julia Lemmer. In dem vor zehn Jahren gegründeten, gemischten Chor singen zurzeit kanpp 100 Kinder. Diese hatten sich für ihren Auftritt mitreißende Lieder wie »Ich singe hoch, ich singe tief« von Helmut Maschke, »La Marmotte« von Beethoven und »Eibels Lied« von einem unbekannten Verfasser ausgesucht.
Danach hatten 14 junge Instrumentalsolisten ihren großen Auftritt. Angehende Gitarristen, Pianisten, Bratschisten, Schlagzeuger, Querflötisten und Geiger zeigten ihr Können. Valerie und Eva traten als Geigenduo mit der »Gavotte« von Dimitri Schostakowitscch auf. Jolina sang und spielte ihr Lieblingslied »Der Jongleur« auf der Gitarre. Niklas am Klavier spielte den »Astronautenflug« und »Pink Panther«.
Das Repertoire der jungen Instrumentalisten war breit gefächert. Es reichte von Klassik über Filmmelodien bis zu Volksliedern. Einige Grundschüler wurden bei ihren Auftritten von Lehrern oder Musikschullehrern begleitet. Für Stimmung im Konzertsaal Christuskirche sorgten die 28 Sänger des Gronauer Kinderchores »KiColino«. Chorleiterin ist die stellvertretende Musikschulleiterin Isabella Kreith.
»KiColino« singt am liebsten Lieder aus dem Ausland«, informierte sie. Welche dies sind und wie diese klingen, ließ der Chor in seiner Kostprobe erklingen. Mit dem Lied »To Chioni« von Apostolos Kaldaras erinnerten sie an den siebenfachen Sieger der Olympischen Spiele der Antike in Olympia und Sparta. Das Publikum als Backgroundchor und im Rhythmus klatschende Menge banden sie beim Lied »Der Kuckuck macht einen Riesenkrach« und dem »Casatschock« mit ein.
Publikum klatscht stürmisch
Beim großen Finale verkündeten beide Chöre gemeinsam »Unsere Schule, die kann klingen«, »Schule ist ein herrlicher Platz« und »Gummibär«. Konzertorganisatorin Julia Lemmer sagte mit Blick auf das die Chöre und Künstler stürmisch feiernde Publikum: »Bisher ist dies das erste Konzert dieser Art an unserer Schule. Wenn es ein so großer Erfolg ist, werden vielleicht weitere folgen. Aber das steht noch nicht fest.« Doch die Hoffnung bleibt, denn zuvor hatte bereits die Schulleiterin angekündigt, dass die Konzertpremiere der Auftakt für eine neue Konzertreihe sein könnte.