Herbert Klug erhält Bundesverdienstmedaille
Bad Vilbel (khn). 1972 saß Herbert Klug das erste Mal im Stadtparlament für die CDU. Von 1977 bis 2006 war er ehrenamtlicher Stadtrat. Doch nicht nur wegen seines politischen Engagements ist Klug am Donnerstag mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik ausgezeichnet worden.
Auch im Sozialen und vor Gericht sei er ehrenamtlich tätig gewesen, sagte Landrat Joachim Arnold gestern Nachmittag im Alten Rathaus. »Wir würdigen einen Menschen, der sich für andere eingesetzt hat«, sagte er. »Andere können sich an Ihnen ein Beispiel nehmen.«
Arnold nannte Klugs Lebensweg »symptomatisch für die Menschen aus dieser Generation«. 1935 geboren, habe er mit zehn Jahren den von Nazi-Deutschland vom Zaum gebrochenen Krieg erlebt, der Europa in Schutt und Asche gelegt hatte. »Das hat Sie geprägt, unter diesem Eindruck haben Sie gewirkt«, sagte der Landrat.
Klug habe zuerst Karriere gemacht – erst die Ausbildung zum Bankkaufmann, dann ein Studium und danach der Aufstieg bis zum Abteilungsdirektor einer Genossenschaftskasse. Nachdem er eine Familie gegründet hatte, sei dann der nächste Schritt erfolgt: das Engagement für andere Menschen. »Sie haben nicht nur etwas verändern wollen, sondern Sie haben auch den Mut gehabt, lange Jahre so mühselige Arbeit wie Kommunalpolitik zu machen.«
Klug war über drei Jahrzehnte lang in der Bad Vilbeler Politik präsent – als Stadtverordneter, als ehrenamtlicher Stadtrat, als Vorsitzender des CDU-Stadtverbands und als Initiator der Senioren-Union. Außerdem war er als Personalrat tätig, prüfte Auszubildende und war sieben Jahre lang Schöffe am Landgericht Frankfurt. »Sie haben sich nicht entzogen«, betonte Arnold.
Bürgermeister Dr. Thomas Stöhr sagte, Klug habe sich in seiner Arbeit vorbildlich für soziale Anliegen eingesetzt. »Sie übernehmen Verantwortung in unserer Gesellschaft für diejenigen, die auf unsere Hilfe und Solidarität angewiesen sind.« Beispielhaft sei zum Beispiel Klugs Einsatz in der Genossenschaft für Bauen und Wohnen. Er habe für den Bau der Alten Mühle gearbeitet, Seniorenanlagen initiiert und dem Sport in Bad Vilbel Heimstätten gegeben.
Auch Stöhr selbst habe Klug in dessen Zeit im Magistrat schätzen gelernt: »Ihr Rat, Ihre große Erfahrung, aber auch Ihre großartige Unterstützung sind mir heute und in Zukunft in bester Erinnerung.«
Der Behördenchef betonte, Klugs Name stehe »für gelebte Mitmenschlichkeit und für ein waches soziales Gewissen« in der Stadt. Der Geehrte halte sein Engagement vielleicht für etwas Selbstverständliches. »Das ist es aber nicht, denn es kostet Zeit, Kraft und viel guten Willen. Umso mehr verdienen Sie unseren Respekt.«
Klug habe in den vergangenen 34 Jahren die Geschicke der Stadt mitgeprägt und sei »für die Bürger im Rathaus ein- und ausgegangen.« Deshalb überreichte ihm Stöhr als Dankeschön eine Miniaturausgabe des Alten Rathauses. Klug nahm das Häuschen mit einem Lächeln im Gesicht an und sagte: »Es bekommt einen Ehrenplatz.«