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Cocktails mixen für den guten Zweck

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Von: Niklas Mag

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Stolze Summe: 3100 Euro konnten die Kerbeburschen Lukas Worel, Christoph Hermann, Hans Karl Heinrich, Janis Ahäuser, Maximilian Schwind, Florian Buschmann, Charlotte Junker und Philipp Messer (von links) übergeben. © Niklas Mag

Bad Vilbel (nma). Aus der aktuellen Situation noch das Beste zu machen, erfordert Kreativität. Diese haben die Gronauer Kerbeburschen im Überfluss und machten davon Gebrauch. Mit einer Cocktail-Aktion hat der Verein 3100 Euro an nur einem Abend eingenommen und diese in kleiner Runde an zwei Vereine übergeben.

Mit Masken und Abstand haben sich die Kerbeburschen vor der Gronauer Kirche versammelt. Zwei große Schecks in der Hand und zwei glückliche Vereinsbotschafter vor ihnen. “Das hat uns wirklich umgehauen„, sagt Charlotte Junker vom Philip-Julius-Verein, der sich um schwerstbehinderte Menschen kümmert. Die Kerbeburschen sind stolz auf die beachtliche Summe von 3100 Euro, die sie an einem einzigen Abend zusammenbringen konnten.

“Wir fangen immer im März mit unseren Treffen an und beginnen die Planungen für die Events im Jahr„, erklärt Kerbebursch Janis Ahäuser. Das geschehe momentan natürlich digital und zu planen gibt es aus bekannten Gründen nicht viel. “Normalerweise wird in Gronau das Geld vom Weihnachtsmarkt gespendet. Da 2020 keiner stattfinden konnte, haben wir uns entschieden, die Cocktail-Aktion zu organisieren.„ In Zweier-Teams trafen sich die Kerbeburschen und mixten die verschiedenen Cocktails, die telefonisch bestellt werden konnten.

“Wir hatten da eine ziemlich gute Auswahl anzubieten„, findet Ahäuser. Die jüngsten Mitglieder des Vereins fungierten als Fahrer und brachten den durstigen Gronauern ihre bestellten Drinks. “Wir hatten keine Preise festgelegt, jeder sollte zahlen, wie viel er wollte„, fährt Lukas Worel fort. 900 Becher waren am Ende des Abends ausgeliefert. “Es war wirklich super.„ Die Firma Rapp’s aus Karben und der Rewe-Markt Kaffenberger aus Bad Vilbel hatten die Kerbeburschen unterstützt und mit dem nötigen Material versorgt, um die Cocktails mixen zu können.

Herausfordernd sei die Logistik gewesen, nicht nur wegen der Vorsichtsmaßnahmen zwecks Infektionsschutz. “Wir haben alle Cocktails per Hand gemacht und uns nicht die einfachsten 0815-Drinks ausgesucht. Deshalb hatten wir vorher auch extra geprobt.„ Mit dem Gewinn sind die Kerbeburschen sehr glücklich: “Natürlich haben wir von dem Gewinn unsere Kosten ausgeglichen, aber alles andere wird gespendet.„ An einen lokalen Hilfsverein und einen, der in weiter Welt aktiv ist, sollte das Geld gehen.

Auf Spenden angewiesen

Charlotte Junker nimmt den Scheck über 1550 Euro entgegen: “Wir werden das für unsere Projekte gut gebrauchen können.„ Der Verein bietet unter anderem Familienfreizeiten an, einen Geschwisterkinder-Treff, Seminare, Beratungen für Eltern mit schwerbehinderten Kindern und vieles mehr. Ohne Spendenaktionen wie diese könne der Verein seine Arbeit nicht aufrechterhalten, sagt Junker. “Wir leben von Spenden. Dass ihr uns so wahrnehmt und das für uns gemacht habt, ist für uns ganz toll„, richtet sie sich an die Kerbeburschen. Hans Karl Heinrich war lange Zeit Pfarrer in Gronau und übernimmt an diesem Nachmittag die Rolle des Botschafters für den in Nordrhein-Westfalen ansässigen Agape-Verein. Dieser kümmert sich um Kinder mit geistiger Behinderung in Ost-Europa, speziell in Rumänien. Auch dort war Hans Karl Heinricht lange Zeit als Pfarrer tätig und unterstützt den Agape-Verein seit dessen Gründung. “Dieses Geld wird der Verein für die Fortbildung der Betreuer nutzen, die in den Kinderheimen in Rumänien arbeiten.„

Man sei überrascht über den Geldsegen aus Bad Vilbel gewesen, sagt er im Auftrag des Vereins. Heinrich verbindet weiterhin viel mit seinem ehemaligen Arbeitsort. Denn der ehemalige Pfarrer ist unter anderem seit vielen Jahren Ehrenkerbebursch. “Ich bin richtig stolz auf die Kerbeburschen. Ihr führt hier eine Tradition weiter und die Arbeit des Vereins in Rumänien ist nur durch solche Spenden möglich. Das macht mich dankbar und wirklich sehr stolz„, sagte er.

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