Bürgerinitiative fordert Übergangslösung für Jugendliche
Bad Vilbel (khn). Udo Ostarek und Petra Schärpf von der Heilsberger Bürgerinitiative begrüßen das geplante JUgendhaus am Christeneck, plädieren aber für ein Provisorium auf der Zigeunerwiese, bis das Gebäude steht.
Es ist bisher das Aufregerthema dieses Sommers in Bad Vilbel: die Diskussion um das Jugendhaus auf dem Heilsberg. Ins Rollen gebracht hatten diesen Stein Udo Ostarek und Petra Schärpf von der Bürgerinitiative (BI) mit einer Generalabrechnung mit dem rot-grün geführten Ortsbeirat in der Wetterauer Zeitung . Kurz nach ihrer Kritik einigten sich deren Politiker darauf, das Christeneck als Standort fürs Jugendhaus vorzuschlagen. »Eigentlich ist unser Favorit die Zigeunerwiese gewesen«, sagt Schärpf im WZ -Gespräch. »Aber wenn es schnell umgesetzt werden soll, ist das Christeneck die machbarste Lösung.«
Die sogenannte Zigeunerwiese wäre wegen ihrer zentralen Lage und der Anbindung an den Busverkehr ein idealer Platz fürs Jugendhaus gewesen, sagt Ostarek. »Wir müssen aber jetzt die Chance ergreifen und uns gemeinsam für eine Lösung einsetzen, die nicht optimal ist, aber immerhin bei 80 bis 90 Prozent liegt.« Ganz vom Tisch sollte das Thema Zigeunerwiese aber nicht sein, betont Schärpf: »Wir brauchen diese Übergangslösung akut, bis das Jugendhaus am Christeneck steht.« Sie schlägt vor, auf der noch leerstehenden Wiese – in Zukunft soll dort die Feuerwehr ihr Domizil haben und vielleicht ein Bürgerhaus gebaut werden – einen provisorischen Treffpunkt für junge Leute zu schaffen.
»Es wären bloß ein paar Sitze, ein Unterstand und vielleicht ein Grillplatz«, sagt sie. Hauptsache günstig, und die Jugendlichen wollten beim Gestalten helfen.
Das Jugendhaus selbst solle schnell umgesetzt werden, fordern Ostarek und Schärpf. Deshalb appellieren sie vor allem an Ortsvorsteher Christian Kühl (SPD), Manfred Kissing (Grüne) und Jens Völker (CDU), im Ortsbeirat zusammenzuarbeiten. »Es bringt nichts, wenn der eine fordert, das Jugendhaus müsse unterkellert werden und der andere das dann ablehnt«, sagt Ostarek. Stattdessen müssten die Ortsbeiratsmitglieder im Vorfeld miteinander sprechen und dann gemeinsam gestärkt gegenüber der Stadt argumentieren. Schärpf ergänzt: »Völker hat plausibel erklärt, dass ein Keller zu teuer wäre. Wenn Kissing und Kühl vorher das Gegenteil sagen, bleibt der Eindruck, dass sie sich mit dem Thema nicht ausreichend auseinander gesetzt haben.«
Ostarek und Schärpf betonen, dass sie die Arbeit des Ortsbeirats wertschätzen. »Aber Kritik muss möglich sein«, sagen sie. Nach dem WZ -Gespräch, in dem die beiden die rot-grüne Mehrheit und Ortsvorsteher Kühl scharf kritisiert hatten, hätten sie das Gespräch mit dem Sozialdemokraten suchen wollen. »Wir haben ihm ein Treffen vorgeschlagen, um alles miteinander diskutieren.« Kühl habe erst zu- und dann kurzfristig wieder abgesagt wegen der Abwesenheit Kissings. »Er hat keinen Ersatztermin vorgeschlagen. Seitdem gibt es keinen Kontakt«, sagt Ostarek. Nicht ganz abschreiben sollte die Politik den Kontakt zu den direkten Anwohnern. »Es wurde verpasst, im Vorfeld auf sie zuzugehen«, sagt Ostarek. Nun sollte die Politik wenigstens dafür sorgen, die Belastung so gering wie möglich zu halten – »und dabei die Leute mitnehmen.« (Fotos: khn)