Breite Mehrheit für Quellenpark-Deal
Wenn ein von Stadtrat Klaus Minkel geplantes Grundstücksgeschäft zustande kommen sollte, dürften die vorerst die letzten Grundstücke im Bad Vilbeler »Quellenpark« verkauft werden.
Offenbar sollen an die Berliner Unternehmensgruppe CESA 50 000 Quadratmeter Fläche für rund 15 Millionen Euro veräußert werden. Allerdings ist der Verkauf mit einem Rücktrittsrecht bis zum 31. August dieses Jahres verbunden, wenn sich das Projekt nicht realisieren lasse. Dann verfalle eine kleine Anzahlung zugunsten der Stadt, so Minkel. Weitere rund 40 000 Quadratmeter würden zu zwölf Millionen Euro bis zum 15. Dezember 2019 reserviert. »Damit wäre die Vermarktung des Quellenparks praktisch beendet«, sagte Grünen-Fraktionsvorsitzender Jens Matthias in der Stadtverordnetensitzung.
Einzig die reservierten Grundstücke für den Möbelgiganten Segmüller wären noch zu haben, wenn dieser nicht nach Bad Vilbel käme. Die Grundstücke, auf die eine Kaufoption bis Dezember 2019 besteht, liegen nachAngaben des Stadtrats aber neben den Segmüller-Grundstücken.
Im Stadtparlament signalisierten die Grünen ebenso Zustimmung zu dem möglichen Geschäft mit der Berliner Unternehmensgruppe wie CDU und Freie Wähler. Für die CDU erklärte Fraktionsvorsitzende Irene Utter, es gelte weiterhin der bestehende Bebauungsplan. Wenn der Investor Pläne vorlege, sei immer noch Zeit zu entscheiden, ob der B-Plan geändert werden müsse. Zudem gelte: Wenn das Geschäft nicht zustande komme, erhalte die Stadt auch kein Geld.
Raimo Biere (FW) sagte, die CESA-Unternehmensgruppe sei »über alle Zweifel erhaben«. FDP-Fraktionsvorsitzender Jörg-Uwe Hahn meinte, das Geschäft sei »eine große Chance für die Stadt«. Dabei lege man nichts drauf. Gegen kritische Stimmen gab er zu bedenken: »Wenn ein anderer Interessent da wäre, müssten wir diesen Beschluss nicht fassen«. Der Liberale bezeichnete den potenziellen Käufer als »seriösen Vertragspartner«. Einzig die SPD äußerte Bedenken. Fraktionschef Christian Kühl: Wer steckt dahinter? An wen verkaufen wir hier? Und vor allem: Was soll denn da gebaut werden?«. Man habe »Bauchschmerzen«, das Geschäft »mit diesem Vermittler einzugehen«.
Der Vermittler des Grundstücksgeschäfts ist der Bad Homburger Unternehmer Jörg Peter Schultheis, der selbst einmal als Interessent im Quellenpark im Wettbewerb war, dann aber nicht zum Zug gekommen war. Er hatte den Plan, eine Art Silikon Valley im Quellenpark zu errichten.
Nach der kurzen Parlamentsdebatte stimmte nur die SPD-Fraktion gegen das vorgesehene Grundstücksgeschäft, alle anderen Fraktionen waren dafür.