Windmühle in Bad Nauheim wird bald kommen

Ein lange gehegter Wunsch wird bald Wirklichkeit. Zumindest sind dioe Weichen entscheidend gestellt worden. Bald dürften sich an der »Langen Wand« in Bad Nauheim Windmühlenflügel drehen.
Bald werden sich die Flügel drehen: Die Rekonstruktion der Windmühle an den Gradierbauten der »Langen Wand« ist ein deutliches Stück näher gerückt. »Jetzt sind alle rechtlichen Grundlagen zur Wiederherstellung der Windmühle geschaffen«, sagte Bürgermeister Klaus Kreß freudig bei der Vertragsunterzeichnung. Eine Änderung des Vertrages, im Ursprung 2017 abgeschlossen, zwischen der Stadt Bad Nauheim und dem Verein Wind- und Wasserkunst ermögliche den Baubeginn der Rekonstruktion des Windmühlenturms noch in diesem Sommer, heißt es in einer Pressemitteilung aus dem Rathaus.
Historie geht bis 1742 zurück
Kürzlich unterzeichnete Kreß eine Vertragsänderung, in der die Stadt Bad Nauheim die Einwilligung zum Baubeginn erteilt, sofern der Verein die Finanzierung der jeweiligen geplanten Bauabschnitte nachweisen kann. Die Rekonstruktion des Windmühlenturms finde in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde statt, schreibt die Stadt. Seitens des Vereins unterzeichneten die beiden Vorsitzenden Armin Häfner und Dr. Thomas Schwab. Die Baugenehmigung zur Wiederherstellung des Windmühlenturms haben wir kürzlich vom Wetteraukreis erhalten«, teilte Häfner mit.
Der Windmühlenturm an den Gradierbauten der »Langen Wand« in Bad Nauheim gehört zu den Wahrzeichen der Gesundheitsstadt. Der Turm wurde zwischen 1742 und 1745 erbaut und hatte eine ursprüngliche Höhe von 20,6 Metern. Die drehbare Dachkuppel war mit Holzschindeln gedeckt, und die Windmühlenflügel hatten eine Bespannung aus Segeltuch.
Zunächst entsteht die Galerie
In einem ersten, für diesen Sommer geplanten Bauabschnitt soll die Galerie nach historischem Vorbild errichtet werden. Dabei handelt es sich um einen achteckigen hölzernen Rundlauf, ähnlich einem Balkon, der den Turm in einer Höhe von zwölf Metern umgibt. Von dieser Galerie aus wurden in der Vergangenheit und sollen auch in der Zukunft wieder die Windmühlenflügel mit Segeltuch auf- und abgespannt werden.
Im zweiten Bauabschnitt soll die Innensanierung des Mauerwerks erfolgen. Der dritte Abschnitt umfasst Ab- und Wiederaufbau der Mühlenkappe. Im vierten und letzten Bauabschnitt schließlich werden die Mühlentechnik installiert und die Windmühlenflügel montiert. »Die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel, einschließlich einer Reserve für die Instandhaltungskosten in den kommenden Jahren, sind sichergestellt«, erläuterte Schwab und fügte hinzu: »Inzwischen wurde die Ausschreibung für den Bau der Galerie an Handwerksbetriebe in der Region verschickt.« In weiteren Bauabschnitten sollen dann die Erneuerung der Turmhaube und die Anbringung der Windmühlenflügel erfolgen. »Hierfür werden zusätzliche Spenden und Fördergelder erforderlich sein«, sagte Schwab. Die Kosten der Rekonstruktion werden sich voraussichtlich auf 500 000 Euro belaufen, heißt es in de Pressemitteilung der Stadt.
In den Schlussbestimmungen der Vertragsänderungen werde eine Neuverhandlung möglich, wenn bis zum 31. Dezember 2026 der vierte Bauabschnitt nicht realisiert sein werde.