Ein Plausch mit Priscilla
Bad Nauheim (hed). »Hi, Priscilla!« Der fünfjährige Matthias hatte keinerlei Berührungsängste, als die Presley am Dienstag vor der Tür des Fantasia-Kinos stand. Sein Papa hatte dem Kamerateam erlaubt, ein Interview mit Elvis’ Ex-Frau zu drehen. Es ist am Sonntag ab 17.45 Uhr in der RTL-Sendung »Exclusiv – Weekend« zu sehen.
Als Fantasia-Betriebsleiter Martin Hofmann von den TV-Machern angefragt worden war, ob er sein Lichtspielhaus zur Verfügung stellen würde, zögerte er nicht lange. »Auch wenn ich erst gar nicht wusste, wer überhaupt kommt«, wie Hofmann erzählt. Erst kurz vorher habe man ihm gesagt: Priscilla Presley kommt nach Bad Nauheim. Und man habe Stillschweigen vereinbart. Der hohe Besuch sollte schließlich geheim bleiben.
Priscilla weilte diese Woche in Deutschland, um das neue Elvis-Album »The wonder of you« zu promoten, das gestern in den Handel kam – samt Duett des King mit Schlagerkönigin Helene Fischer. Zu hören auch in der Bühnenshow am 20. Mai 2017 in der Frankfurter Festhalle.
Was die 71-Jährige mit Moderatorin Frauke Ludowig gesprochen hat, weiß Hofmann nicht. »Wir mussten den Saal verlassen.« Auf ein Zeichen des TV-Teams ließ der Kino-Betreiber einen alten Film über die Leinwand flimmern, der wohl während des Interviews im Hintergrund für 50er-Jahre-Atmosphäre sorgen sollte. »Etwa eineinhalb Stunden haben die gedreht«, berichtet Hofmann.
Fotografieren durfte er nicht – im Gegensatz zum RTL-Mann, der das Foto von Ludowig, Presley und Produzent Marc Sterzenbach am Abend auf Facebook postete. Hofmann hofft, dass der Sender ihm die Aufnahmen zur Verfügung stellt. »Dann kann ich sie einrahmen und im Foyer aufhängen.«
Ganz locker drauf
Erstaunt sei er angesichts des straffen Tagesablaufs am Drehtag gewesen. »Da war alles minuziös geplant.« Gleichwohl sei Priscilla »locker drauf« gewesen. »Und für ihr Alter recht flott unterwegs.« Auch wenn die den Promis ureigene Unnahbarkeit spürbar gewesen sei. Eine weitere bleibende Erinnerung an den Besuch ist das Autogramm mit persönlicher Widmung, das Priscilla seinem Sohn Matthias gegeben hat. Ein Geschenk, das man in Ehren halten werde.
Auch die Bad Nauheimer Elvis-Expertin Beatrix van Ooyen wäre gerne in Kontakt mit Priscilla getreten. Sie wollte ihr einen Brief übergeben, den Heli van Westrem verfasst hatte. Sie schreibt gerade ein Buch über ihre – offenbar recht intensive – Beziehung zu Elvis. Currie Grant, ein Freund von Elvis, habe Heli später erzählt, sie sei die Einzige, die Presley je geliebt habe.
Auch einen Stadtplan mit den markanten »Elvis-Points« und die alten Schüssler-Fotos von der Ankunft in Friedberg hatte van Ooyen eingepackt. Zur Übergabe kam es allerdings nicht. Sie hatte vergeblich vor dem Haus in der Goethestraße gewartet. Dem Anwesen, in dem die damals 14 Jahre alte Priscilla ihren späteren Mann (1967–73) das erste Mal getroffen hat.
Elvis Ex-Frau’ sei eine interessante Persönlichkeit, die sie gerne gesprochen hätte, sagt van Ooyen. Doch sei nicht alles Gold, was glänzt. Vor dem Hintergrund einer möglichen Scientology-Verbindung könne man Priscillas Promo-Tour auch skeptisch betrachten. »Die Einnahmen gehen womöglich indirekt an die Sekte«, mutmaßt van Ooyen.
Sie hat jedoch in gewisser Weise Mitleid mit der 71-Jährigen. »Sie ist auch ein Opfer. Sie muss für die Plattenfirmen die eierlegende Wollmilchsau sein.«
Ein Interview mit Priscilla Presley lesen Sie am Montag in der Wetterauer Zeitung. Darin erzählt sie von ihrer immerwährenden Liebe zu Elvis, aber auch von seinem bisweilen hitzigen Temperament – in Kombination mit einer 57er Magnum.