Nach Wasserrohrbruch: Keine große, aber schnelle Lösung
Bad Nauheim-Schwalheim (bk). Mit Hochdruck arbeiten Ovag und die Firma Hobau in der Brunnenstraße an der Beseitigung der Schäden, die durch einen doppelten Wasserrohrbruch am 14. Juli an der Versorgungsleitung und der Fahrbahn entstanden waren. Wie die Ovag am Mittwoch mitteilte, kann die Sperrung der Brunnenstraße vermutlich bis Mitte kommender Woche aufgehoben werden.
Zu der von Ortsvorsteher Klaus Englert gewünschten großen Lösung – Austausch aller Trinkwasserleitungsrohre im Stadtteil – wird es nicht kommen.
Wie der zuständige Bereich Wasser der Ovag wissen ließ, seien die Reparaturarbeiten an der gut 100 Jahre alten Fernwasserleitung, die vom Vogelsberg über Bad Nauheim bis nach Wölfersheim verläuft, fast abgeschlossen. Schon in wenigen Tagen, wahrscheinlich bis Mitte nächster Woche, könne die Brunnenstraße als wichtige Verbindung zwischen Schwalheim und Dorheim wieder für den Verkehr freigegeben werden.
Am Samstag, 14. Juli, war es in den frühen Morgenstunden zu einem Rohrbruch gekommen. Hauptbetroffener war eine Familie, die das Haus Auweg 1 bewohnt. Dort liefen etlichen Liter Wasser in den Keller, wo sich das Schlafzimmer de Ehepaars befindet. Erheblich beschädigt wurden die Fahrbahn, die Risse aufwies, und die Bürgersteige der Brunnenstraße, die unterspült wurden. Die Höhe des Schadens, der von der Ovag oder deren Versicherung gedeckt werden muss, dürfte im sechsstelligen Bereich liegen. Am Vormittag wurde ein größerer Feuerwehreinsatz erforderlich. Erschwerend kam hinzu, dass es am späten Nachmittag etwa 100 Meter weiter in Richtung Ortsmitte zu einem weiteren Schadensfall kam.
Glücklicherweise waren noch Ovag-Mitarbeiter vor Ort, das Wasser konnte deshalb schneller abgestellt werden als beim ersten Rohrbruch.
Der Energie- und Wasserversorger Ovag hatte die Fernwasserleitung 2003 vom Staatsbad Bad Nauheim übernommen. Bislang war es nach Angaben von Franz Poltrum, stellvertretender Abteilungsleiter Wasser, noch nie zu Wasserrohrbrüchen gekommen. Die Schäden in der Brunnenstraße waren schnell repariert, die Wasserversorgung der Bürger Bad Nauheims konnte bald wieder aufgenommen werden. »Weil zunächst nicht feststand, wie schwer die Straße beschädigt war, musste sie voll gesperrt bleiben und ein Gutachter hinzugezogen werden«, teilte die Ovag-Zentrale gestern mit. Nach umfangreichen Prüfungen und in Abstimmung mit der Stadt wird derzeit die Straße repariert.
Am 17. Juli hatte Poltrum gegenüber der WZ angekündigt, den Zustand der Rohre im Ortsgebiet überprüfen zu lassen. Denn nicht nur Ortsvorsteher Englert befürchtet, dass es an anderer Stelle der Uralt-Leitung jederzeit wieder zu einem Wasserrohrbruch kommen kann. Zumindest vorerst wird es aber nicht zu einem vollständigen Austausch in der Ortslage kommen. »Ob die Rohre komplett erneuert werden, muss in Ruhe geprüft werden. Das wird keinesfalls in diesem oder im nächsten Jahr der Fall sein«, teilte die Ovag-Zentrale auf Anfrage mit.