Lichterzauber und Rosenstock im Babyjogger
Bad Nauheim (fa). Nach der Landesgartenschau ist vor der Landesgartenschau: Eine rosigen Botschaft an die LGS-Stadt 2014, Gießen, gehörte zum Abschiedszeremoniell am letzten Tag der Bad Nauheimer Landesgartenschau, das gestern im Goldsteinpark gegen Mittag begann. Einen prachtvollen Rosenstock nämlich schickte Rosenkönigin Sina von der Hauptbühne aus auf die Reise, sorgfältig verstaut in einem Babyjogger und sechs Läufern anvertraut.
Die flinken Füße von MTV Gießen, LGV Gießen und Triathlon-Team Gießen sorgten im wechselnden Staffel-Lauf und mit einem Radfahrer als Schrittmacher dafür, dass das festliche Gebinde die 35 Kilometer lange Strecke gut überstand und schon am späten Nachmitag im Botanischen Garten der Universitätsstadt eintraf. »Die Fanfare Gießen« gab den Läufern das Startsignal, und Unterstützung bei den ersten Schritten leistete das Klatschen der Zuschauer. Die Herrscherin über das Rosenreich ließ das Trüppchen, wie sie bekannte, mit einem lachenden und einem weinenden Auge ziehen, sei es ihr doch eine große Ehre gewesen, Bad Nauheim als Landesgartenschau-Stadt zu vertreten. Gleichwohl freue sie sich, den Stab an Gießen zu übergeben, da sie selbst Verbindungen dorthin habe, unter anderem wegen ihres Studiums.
Was braucht es für das erfolgreiche Gelingen einer Landesgartenschau? Glaubt man den Bad Nauheimer Verantwortlichen, so gehören zur unerlässlichen Ausstattung der Organisatoren eine kleine Gärtnerhacke, eine Taschenlampe, Baldrian, Johanniskraut, ein herzstärkender Trunk und Pflaster.
Diese Utensilien jedenfalls waren in dem Koffer unter anderem zu finden, der während der unterhaltsamen Abendveranstaltung mit Showeinlagen seinen Besitzer wechselte und von der Gießener Abordnung, an der Spitze Bürgermeisterin Gerda Weigel-Greilich, mit Dank entgegengenommen wurde. Überhaupt – Dankesworte fielen an diesem Abend viele. Wer immer von Moderatorin Anke Seeling auf die Bühne geholt wurde, darunter Umweltministerin Lucia Puttrich, erhielt Dank oder sprach diesen aus. Die beiden LGS-Geschäftsführer Hartmut Kind und Detleff Wierzbitzki beispielsweise, die Sponsoren, die vielen Helfer im Hintergrund und von Gärtnerseite. Man habe Bad Nauheim nun einen Schatz in die Häne gelegt, der regelmäßig gepflegt und gehegt werden müsse, so Jürgen Mertz, Präsident des hessischen Gärtnereiverbandes, man möge die »wieder aufgeblühte Stadt nicht verwelken« lassen. Nach »Time to say Goodbye«, gesungen von Claus Durstewitz unter Violinbegleitung des zwölfjährigen Antonius Achtner, erlebte die Zuschauermenge noch ein grandioses Lichterspektakel am Himmel, das sich vom Goldsteinpark bis hinunter in den Kurpark erstreckte.