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Grünes Licht für neues Eisstadion in Bad Nauheim: „Wir werden einen Leuchtturm haben“

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Von: Petra Ihm-Fahle

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Konstruktiv anspruchsvoll: So könnte das neue Eisstadion des EC Bad Nauheim nördlich der B3, östlich der Friedberger Straße, südlich des Autohaus Marnet und westlich des Weges »Am Sodenweg« aussehen. © VISUALISIERUNG: BFLP PLANUNGS GMBH

Die Pläne für das neue Eisstadion in Bad Nauheim werden immer konkreter. Einige Hürden gibt es aber noch, bevor das Projekt steht.

Bad Nauheim – Bad Nauheim soll ein neues Eisstadion erhalten. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg dorthin vollzog sich am Donnerstagabend in der Sitzung des Stadtparlaments in der Trinkkuranlage. Wie der Vorsitzende des städtischen Bauausschusses Oliver Westphal (Grüne) erklärte, tagte das Gremium Anfang Juli zum Eisstadion. Dabei präsentierte die Geschäftsführung des EC Bad Nauheim die Pläne. Geschlossen stimmte der Ausschuss laut Westphal anschließend dafür, die Aufstellung des B-Plans vorzubereiten. Das potenzielle Stadiongelände liegt östlich der Friedberger Straße und nördlich der B3.

Das Stadtparlament gab nun ebenfalls einstimmig grünes Licht, wobei ein Änderungsantrag der Koalition aus CDU, Grünen und SPD einfloss. Dabei ging es um das Grundstück des bisherigen Standortes, welches die Stadt beisteuert, um einen Beitrag zur Finanzierung des neuen Eistempels zu leisten. Das alte Grundstück soll »qualitätssichernd« im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung verwertet werden.

Neues Eisstadion für Bad-Nauheim: Was passiert mit dem alten Grundstück?

Grünen-Fraktionsvorsitzender Esra Edel trug den Änderungsantrag vor: »Wir möchten sehen können, wo die neue Bebauung anfängt und wo der Park ist und nicht jemand seinen Vorgarten in den Park legt.« Der Koalition schwebt ein deutlich wahrnehmbarer Weg vor, beispielsweise durch einen 30 Meter breiten Streifen entlang des Teiches und des Golfplatzes hin zum Waldpark. »So dass man sieht, wo der öffentliche Bereich beziehungsweise der Kurpark ist«, sagte Edel. Weitere Forderung war, den laufenden Betriebskostenzuschuss zum Eisstadion deutlich zu reduzieren, möglichst zu halbieren. Edels Fraktionskollege Dr. Mathias Müller ergänzte: »Prinzipiell begrüßen wir den Grundsatzbeschluss.« So sah es auch CDU-Fraktionsvorsitzender Manfred Jordis (CDU): »Heute fassen wir einen Grundsatzbeschluss, der ein Startschuss für den Investor sein soll.«

Die Stadt könne allerdings nur den Rahmen zur Verfügung stellen. »EC und Stadt haben Vorarbeiten geleistet - nun ist der Investor dran.« Zwar könne die Stadt vielleicht den Erlös aus dem bisherigen Grundstück einbringen. Doch ob sich ein tragfähiges Konzept für die alte Fläche im Kurpark findet, wird laut Jordis erst ein Wettbewerb zeigen. Mit dem Sinnbild einer Brücke verdeutlichte Jochen Ruths (FDP), dass vieles noch unklar sei. »Wir gehen an die Brücke - und dann sehen wir, ob sie uns tragen wird«, sagte er.

Steffen Hensel (SPD) schlug verhaltene Töne an. Angesichts der momentanen wirtschaftlichen Lage frage man sich: »Was kann sich die Stadt in Zukunft noch leisten?« Die Investitionskosten müssten gedeckelt werden: »Es darf nicht mehr kosten als uns der Verkauf des bisherigen Grundstücks einbringt.«

Neues Eisstadion soll Bekanntheitsgrad von Bad Nauheim nutzen

Markus Philipp (FW) appellierte, in der Diskussion nicht zu sehr vorzugreifen. »Lasst uns doch bitte nur den Grundsatzbeschluss diskutieren und nicht erörtern, was wir mit dem Gelände machen, auf dem das alte Stadion steht. Wir machen schon wieder den zweiten, dritten, vierten Schritt.« Bundestagsabgeordneter Peter Heidt (FDP) appellierte: »Wir sollten den Grundsatzbeschluss guten Mutes treffen.« Eishockey zu fördern, nutze dem Bekanntheitsgrad der Stadt. »Am Ende des Tages werden wir einen Leuchtturm haben«, betonte Heidt.

Markus Theis (FW) ging auf das Thema Optionsverträge ein. Solche Vorverträge will die Stadt laut Beschlussvorlage mit den Eigentümern der Grundstücke für den neuen Standort abschließen. Theis schlug vor, die Verträge so abzufassen, dass die Stadt das Optionsrecht an Dritte weitergeben kann. In dieser Idee sahen die anderen Fraktionen allerdings wenig Sinn.

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Zwischen Autohaus und Bundesstraße ist mit Blick auf den Adolfsturm der Standort für das Eisstadion in Bad Nauheim geplant. © Red

Neues Eisstadion für Bad Nauheim geplant: Wie geht es weiter?

Der Flächenbedarf für das neue Eisstadion ist auf 3,3 Hektar beziffert. Wie aus der Sitzungsvorlage des Parlaments hervorgeht, könnten weitere Ackerflächen für die Versorgung der Anlage mit Wärme benötigt werden. Parallel zum Aufstellungsbeschluss will die Stadtverwaltung einen Beschlussvorschlag für ein Änderungsverfahren des Regionalen Flächennutzungsplanes formulieren.

Die abzuschließenden Optionsverträge mit den Grundstückseigentümern sichern die Flächenverfügbarkeit für den Neubau laut der Sitzungsvorlage ab. Gleichzeitig, so heißt es, ließen diese Verträge aber zu, dass im Falle einer Aufgabe des Vorhabens kein unnötiger Flächenerwerb erfolgt. (Petra Ihm-Fahle)

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