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Brunnenstraße: Große Lösung wird geprüft

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Bad Nauheim-Schwalheim (bk). Im sechsstelligen Bereich dürfte der Schaden liegen, der bei zwei Wasserrohrbrüchen am Samstag in der Brunnenstraße entstanden ist. Am Dienstag war eine Baufirma im Auftrag der Ovag damit beschäftigt, das zweite geborstene Rohr auszutauschen. Im Anschluss kann die Straßensanierung beginnen.

Durch den enormen Wasserdruck waren am Samstag nicht nur Risse in der Fahrbahn entstanden, auch Bürgersteige wurden angehoben. »Wann die Sperrung wieder aufgehoben wird, kann derzeit niemand sagen«, erklärte Jürgen Patscha, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung im Rathaus, auf WZ-Anfrage.

Am Montag hatten sich Vertreter von Ovag, Stadtverwaltung, des Bad Nauheimer Bauunternehmens Hobau und ein Mitglied der Familie Umlauf (Auweg 1) am Ort des Geschehens getroffen, um sich ein Bild von den Schäden zu machen und über deren Behebung zu sprechen. Das Haus der Umlaufs war am Samstag gegen 5.30 Uhr von den Wassermassen überschwemmt worden. Tausende Liter liefen durch Garage und Haustür bis in den Gewölbekeller, wo sich das Schlafzimmer des Ehepaars befindet. Allein im Auweg 1 dürfte die Sanierung einen fünfstelligen Betrag kosten. Wie teuer die Instandsetzung des Kanals und der Brunnenstraße wird, konnte Franz Poltrum, stellvertretender Abteilungsleiter Wasser der Ovag, am Dienstag noch nicht beziffern. Die Versicherung des Versorgungsunternehmens muss für alle Schäden aufkommen, die durch die Wasserrohrbrüche entstanden sind.

»Die Investitionssumme hängt davon ab, welchen Umfang die Reparatur an Kanal und Fahrbahn annehmen wird«, sagte Poltrum. Mit dem Austausch der schadhaften Rohre wurde die Hobau am Dienstag fertig, am Mittwoch soll die Baugrube geschlossen sein. Ob die Ovag dem Wunsch von Ortsvorsteher Klaus Englert nachkommt und sämtliche Rohre im Ortsgebiet austauscht, werden die weiteren Untersuchungen ergeben. »Es kann durchaus sein, dass es zu einer Komplettsanierung kommt, denn in der Ortslage besteht bei einem Wasserrohrbruch die größte Gefährdung«, erklärte der Ovag-Mitarbeiter. Eine Entscheidung darüber könne erst fallen, wenn man sich ein Bild vom Zustand der gesamten Hauptversorgungsleitung im Gebiet von Schwalheim gemacht hat. Das könne möglicherweise mit Hilfe einer Kamerabefahrung geschehen. Klaus Englert war am Dienstag an der Baustelle: »So wie die Rohre aussehen, kann es durchaus in Kurze zum nächsten Bruch kommen.«

Laut Poltrum führt die große, über 100 Jahre alte Trinkwasserleitung über 40 Kilometer von Laubach-Lauter im Vogelsberg bis nach Wölfersheim. Sie gehörte bis 2003 dem Hessischen Staatsbad Bad Nauheim und wurde dann von der Ovag übernommen.

Wie berichtet, war der erste Schaden am Samstagmorgen aufgetreten. Nachdem das Leck abgedichtet und das Wasser wieder angestellt worden war, trat gegen 16.30 Uhr etwa 100 Meter weiter in Richtung Ortskern ein weiterer Schaden auf. Loch Nummer drei musste die Ovag in Wölfersheim-Berstadt flicken. »Der Schaden in Berstadt existierte bereits seit längerer Zeit, war aber bislang nicht aufgefallen. Durch die Reparaturarbeiten am ersten Leck ist es vermutlich zu dem starken Wasseraustritt an den beiden anderen Stellen gekommen«, erläuterte Poltrum. Die Aussage von Ortsvorsteher Englert, die starke Belastung der Brunnenstraße durch den ständigen Lkw-Verkehr sei Ursache der Wasserrohrbrüche, wollte der Ovag-Angestellte nicht kommentieren.

Die Brunnenstraße gehört zum Zuständigkeitsbereich von Fachbereichsleiter Patscha. Die Stadt hat diese frühere Kreisstraße vor einiger Zeit übernommen. Patscha rechnet mit einem größeren Instandsetzungsaufwand. Eine punktuelle Sanierung an den beiden Rohrbruchstellen werde nicht ausreichen. »Über 20, 30 Meter sind Risse in der Fahrbahndecke aufgetreten, außerdem wurden die Bürgersteige unterspült«, berichtete der Fachbereichsleiter. Der gesamte, bis zu 100 Meter lange Abschnitt zwischen den gebrochenen Rohren müsse untersucht werden. Patscha: »Dort wurde die Straße unterspült, der Unterbau könnte gelitten haben. Wann die Straße zwischen Schwalheim und Dorheim wieder für den Verkehr geöffnet werden kann, ist derzeit völlig offen.«

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