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Komplette Kita-Schließung nach Corona-Fall löst Unverständnis aus

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Von: Jürgen Wagner

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Wo sich normalerweise viele Kinder tummeln, ist es momentan ruhig: Die evangelische Kita an der Christuskirche in Nieder-Mörlen ist aufgrund eines Corona-Falles vom Gesundheitsamt geschlossen worden.
Wo sich normalerweise viele Kinder tummeln, ist es momentan ruhig: Die evangelische Kita an der Christuskirche in Nieder-Mörlen ist aufgrund eines Corona-Falles vom Gesundheitsamt geschlossen worden. © Nicole Merz

Schließt das Gesundheitsamt eine Kita, wie aktuell in Nieder-Mörlen die Kita an der Christuskirche, setzt es Kritik: Muss das sein? Ist das nicht ein wenig übertrieben? Das fragt sich ein Großvater.

Bad Nauheim – In Nieder-Mörlen wurde vor wenigen Tagen die evangelische Kita an der Christuskirche geschlossen. Wie ein Großvater berichtet, war zuvor bei einer Familie ein positiver Corona-Befund festgestellt worden. Doch nicht nur die Kita wurde geschlossen. Geschwister von Kita-Kindern dürften nicht mehr in die Grundschule. Der Großvater fragt sich nun, ob das nicht ein wenig übertrieben ist.

Corona in Bad Nauheim: Kita-Kind und Bruder in Quarantäne

Noch diese und die nächste Woche sei die Kita geschlossen, berichtet der Großvater. Die Corona-Pandemie nimmt er ernst, die komplette Schließung kann er nicht nachvollziehen. Vielen Nieder-Mörlern gehe es ähnlich, sagt er. Da herrsche große Verärgerung. Seine Enkeltochter wird nun zu Hause betreut. »Und obwohl sie keinen Kontakt zu der Person mit dem Befund hatte, wurde auch ihr Bruder, der die Grundschule besucht, in Quaratäne geschickt.«

Für den Großvater ist das nur schwer nachvollziehbar: »Da treffen sich die Kultusminister und beraten, ob einzelne Schüler nach Hause geschickt werden, und hier wird halb Nieder-Mörlen in Quarantäne gesteckt. Das ärgert mich. Man hat das Gefühl, die wollen alle mal zwei Wochen blau machen.« Die Reaktion mag verständlich sein, zumal es ständig neue Verfügungen und Verordnungen gibt und kaum einer mehr richtig durchblickt. Dabei ist die Quarantäne-Regelung bezüglich der Kitas eindeutig, wie ein Sprecher des Wetteraukreises sagt: »Wenn es in den Kitas keine einzelnen, voneinander getrennten Gruppen gibt und die Kinder prinzipiell mit allen anderen Kindern Kontakt haben, muss die komplette Kita geschlossen werden.« Deshalb rate man den Kita-Leitungen auch, die getrennten Gruppen beizubehalten.

Kita in Bad Nauheim: Nachverfolgung nicht mehr möglich

Und was sagt der Träger? Das ist seit dem 1. Januar das Evangelische Dekanat Wetterau. Elisabeth Kessler, Geschäftsführerin der Kita-Verwaltung, teilte per Mail mit: »Für die komplette Schließung gibt es eine einfache Erklärung. Seit Juli war es den Kitas wieder möglich, im Rahmen eines offenen Konzeptes zu arbeiten. Das wurde nach der Schließungszeit auch in der Kita in Nieder-Mörlen umgesetzt. Eine Nachverfolgung der Kontakte ist dadurch erschwert oder nicht möglich, so dass das Gesundheitsamt aus diesem Grund die komplette Kita geschlossen hat.« Die Corona-Fallzahlen in der Wetterau stiegen zuletzt rasant an.

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