Schule fertig – wie geht es weiter mit dem Berufsleben
Gemünden (ek). Die berufliche Orientierung der Schülerinnenund Schüler stand im Mittelpunkt eines Elterabends an der Förderschule. Unter anderem die Max-Eyth-Schule Alsfeld warb für ihre Angebote.
Gemünden-Nieder-Gemünden (ek). Im Rahmen einer beruflichen Orientierung und Beratung von Schülern fand dieser Tage an der Pestalozzischule / Förderschule ein Informationselternabend statt. Zu diesem waren interessierte Jugendliche mit ihren Eltern erschienen. Schulleiterin Antje Reinmuth-Kaut begrüßte als Referenten F. Keiner von der Agentur für Arbeit in Gießen, die Referenten Gaub und Rosskopf von den Schottener Sozialen Diensten aus Nieder-Ohmen und Homberg, F. Schäfer von der Max-Eyth-Schule in Alsfeld und H. Giebel vom BZL (Bildungs- und Technologiezentrum) in Lauterbach.
Im ersten Vortrag beleuchtete Keiner die Möglichkeiten für Schüler, wenn sie nach ihrer Schulzeit weiterhin Unterstützung benötigen. Um den Unterstützungsbedarf zu erkennen, ist ein Teil der Berufsberatung immer ein psychologischer Test. Die auf diese Ergebnisse abgestimmte Beratung der Jugendlichen und ihrer Eltern erfolgen an jedem zweiten Montag im Monat in den Räumlichkeiten der Pestalozzischule.
Durch die Agentur für Arbeit empfohlene Maßnahmen können zum Teil über das Angebot der Schottener Sozialen Dienste abgerufen werden. Insofern schloss sich der Vortrag der Mitarbeiter an Keiners Ausführungen an. In den Werkstätten für behinderte Menschen und auch dem Schottener Vogelpark finden nicht nur Menschen mit geistiger und seelischer Behinderung Arbeit. Zusätzlich werden in vielen Bereichen bis hin zum Tierpfleger Ausbildungsplätze, zum Teil mit reduzierter Theorie, angeboten, die für Schüler mit dem Abschluss der Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen geeignet sind.
Als weiteres Angebot, wenn Schüler ihren Abschluss erweitern wollen, die Vollzeitschulpflicht noch nicht erfüllt ist oder Jugendliche noch nicht über die Ausbildungsreife verfügen, stellte Schäfer von der Max-Eyth-Schule die Möglichkeiten dar. Im Zentrum ihrer Ausführungen standen die sogenannten »EIBE-Klassen«. In ihnen haben Jugendliche zwischen 15 und 21 Jahren die Möglichkeit, ihren Hauptschulabschluss oder den qualifizierenden Hauptschulabschluss zu erwerben. Zusätzlich besteht die Möglichkeit im Berufsfeld einen Qualifizierungsbaustein zu erwerben, der von den Handwerkskammern als solcher anerkannt ist. Auf die Notwendigkeit und Bedeutung begleitender Praktika wurde hingewiesen.
Den letzten Vortrag gestaltete H. Giebel vom (BZL) in Lauterbach. Mit dem BZL verbindet die Pestalozzischule mittlerweile eine Kooperation. Im Anschluss an die Berufsorientierung bietet das BZL seit knapp einem Jahr die »passgenaue Vermittlung« an. Betriebe, die ausbilden möchten, können sich beim BZL melden und sich auf der Internetseite präsentieren. Auch ausbildungswillige Jugendliche können sich dort anmelden, die Schüler werden auf der Homepage jedoch anonym präsentiert.
Nach den Vorträgen bedankte sich Schulleiterin Antje Reinmuth-Kaut bei den Eltern, Schülern und Kollegen, den Referenten und dem Sozialpädagogen Torsten Allendorf für die Organisation des Abends.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass die Pestalozzischule den weiteren Weg für ihre Schüler bereits zu Schulzeiten intensiv anbahnt, so dass der Schule zu Beginn dieses Schuljahres das »OLOV-Zertifikat« für eine besonders gelungene Berufsorientierung durch die Kultusministerin verliehen wurde. Im Zentrum der Berufsorientierung steht immer die Frage nach den Stärken, Interessen und Möglichkeiten der Schüler. Der Unterricht ist zum Teil bereits in der Grundstufe an Fragestellungen der beruflichen Wirklichkeit orientiert.
Für ältere Schüler besteht die Möglichkeit eine noch stärker an der beruflichen Lebenswelt orientierte »Praxisklasse« zu besuchen. Diese Maßnahme hat als ein Ziel, jedem Jugendlichen entsprechend seiner Fähigkeiten einen optimalen Anschluss an die Schulzeit zu ermöglichen. Für die im Sommer 2012 beginnende Maßnahme sind nur noch wenige Plätze frei. Diese stehen auch Schülern der umliegenden Gesamtschulen zur Verfügung, weil damit auch Schülern ohne Förderbedarf eine Perspektive geboten werden kann. Neben dem Abschluss der Schule für Lernhilfe ist das Ablegen der landesweiten Prüfungen für den Hauptschulabschluss und den qualifizierenden Hauptschulabschlusses möglich.