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Bundesnetzagentur fordert, Abschläge für private Gasnutzer sofort zu erhöhen

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Von: Kerstin Kesselgruber

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Wegen der hohen Preise für Gas, auch durch den Ukraine-Krieg, warnt die Bundesnetzagentur vor einem bösen Erwachen bei der Heizabrechnung.

Berlin – Der Präsident der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hat sich dafür ausgesprochen, Abschläge für Gasnutzerinnen und Gasnutzer schon jetzt zu erhöhen. Die privaten Haushalte dürften nicht zu spät mit den steigenden Kosten konfrontiert werden, sagte Müller der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. „Wenn die Abschläge erst nächstes Jahr erhöht werden, trifft es viele Menschen unvorbereitet“, sagte der Behördenchef.

„Viele Haushalte werden erst bei der Heizabrechnung im nächsten Jahr bemerken, wie stark der Preis gestiegen ist und die Nachzahlungen nicht stemmen können“, fürchtet er. Im Umgang mit Gasknappheit seien Preissignale wie höhere Abschläge wirksamer als Verzichtsappelle.

Eine Verdichterstation für russisches Erdgas in Mallnow: Die privaten Haushalte dürften nicht zu spät mit den steigenden Preisen für Gas konfrontiert werden, sagt der Chef der Bundesnetzagentur.
Eine Verdichterstation für russisches Erdgas in Mallnow: Die privaten Haushalte dürften nicht zu spät mit den steigenden Preisen für Gas konfrontiert werden, sagt der Chef der Bundesnetzagentur. © Patrick Pleul/dpa

Gas-Notfallplan und hohe Preise: Bundesnetzagentur müsste über Abschaltung entscheiden

Müller kritisierte zudem die Erwartungshaltung, dass seine Behörde bereits jetzt festlegen solle, in welcher Reihenfolge der Industrie im Ernstfall der Gashahn zugedreht werde. „Das wird nicht gehen“, sagte er. Dazu seien zu viele Randbedingungen offen. Die Netzagentur werde nun Positiv-Kriterien definieren. Aber auch das sei wegen der Verflechtung der Wirtschaft komplex.

Richtig heizen: Mit welchen Tricks Sie Geld und Energie sparen

Wegen des Ukraine-Konflikts* ist das Risiko gestiegen, dass Russland Gaslieferungen kappen könnte. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) rief am Mittwoch (30.03.2022) deshalb die Vorwarnstufe des Gas-Notfallplans aus. In einer späteren Stufe müsste die Bundesnetzagentur über die Abschaltung von Gasnutzern entscheiden.

Die hohen Energiepreise spüren die Menschen in Deutschland derzeit vor allem beim Tanken. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs forderte die Parteivorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, deshalb ein Tempolimit auf den Autobahnen in Deutschland*. (kke mit dpa/AFP) *hna.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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