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Aus Solidarität mit Ukraine: Edeka benennt Eis um – und erntet nicht nur Beifall

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Von: Tanja Koch

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Edeka-Filiale
Aufgrund des Ukraine-Krieges benennt Edeka ein beliebtes Produkt um. © Michael Bihlmayer/Imago Images

Nachdem russische Produkte wegen des Ukraine-Kriegs aus dem Sortiment verschwunden sind, macht Edeka nun mit einer neuen Aktion auf sich aufmerksam.

Hamburg – Nachdem Wladimir Putin der Ukraine Ende Februar großflächig den Krieg erklärt hatte, entschieden sich nicht nur Staaten, sondern auch zahlreiche Unternehmen für Sanktionen gegen Russland. Während einige das Land direkt wirtschaftlich treffen – etwa der Rückzug ganzer Unternehmen aus dem russischen Markt – sind andere eher symbolischer Natur.

So kündigten laut Tagesschau mehrere deutsche Supermarkt-Ketten an, russische Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Rewe etwa erklärte, man werde „Lebensmittel, die in Russland produziert werden, auf zentraler Ebene auslisten“ – auch beim Discounter Penny, der zum Unternehmen gehört. Auch Edeka hatte angekündigt, keine russischen Produkte mehr verkaufen zu wollen.

Edeka will Zeichen setzen und „Solidarität weiterhin zum Ausdruck“ bringen

Inmitten der Hitzewelle will die Supermarktkette nun ein weiteres Zeichen setzen und hat ein Lebensmittel ihrer Eigenmarke Gut & Günstig umbenannt. Das Sandwich-Eis trägt inzwischen nicht mehr, wie bis zuletzt, die Bezeichnung Ice Snack Sandwich „Moskauer Art“, sondern „Kiewer Art“. Damit die Aktion nicht unbemerkt bleibt, wurde der alte Name rot durchgestrichen und darunter der neue Name gedruckt.

„Die Geschehnisse in der Ukraine machen uns nach wie vor sehr betroffen. Uns liegt es am Herzen, unsere Solidarität weiterhin zum Ausdruck zu bringen, und wir sind der Überzeugung, dass man das auch mit kleinen Gesten zeigen kann“, erklärte die Supermarkt-Kette dazu.

Edeka benennt Eis um: Social-Media-User reagieren kritisch

Die Reaktionen der Kunden und Kundinnen auf Social Media wie Facebook und Twitter sind gemischt. Einige befürworten die Aktion. Andere halten sie für problematisch. „Mitgefühl zeigt man anders“, kritisiert ein User. Einige sprechen gar von „Rassismus“ und werfen Edeka Diskriminierung russischstämmiger Menschen sowie der russischen Kultur vor. „Dies dürfte das ukrainische Militär in der Konfrontation mit Russland besser stärken als jede der Waffen, die Deutschland so ungern liefert“, merkt ein Twitter-Nutzer ironisch an.

Die Namensänderung ist ohnehin nur eine befristete Aktion. Bald wird das Eis unter einer neutralen Bezeichnung in den Tiefkühlregalen zu finden sein: „Die Benennung ‚Kiewer Art‘ ist nur temporär, langfristig wird das Eis nur noch ‚Ice Snack Sandwich‘ heißen.“ (tk)

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