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Sternschnuppen über dem Schiffenberg

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Von: Christoph Hoffmann

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Die Perseiden sorgen für eine Sternschnuppenflut. © DPA Deutsche Presseagentur

Gießen (chh). In diesen Tagen ist am Nachthimmel ein Spektakel zu beobachten. Etliche Sternschnuppen leuchten am Firmament und verleiten ihre Beobachter zum Wünschen und Träumen. Früher, als Begriffe wie Physik und Wissenschaft noch nicht existierten, glaubten die Menschen, Sternschnuppen seien Dochte, die den Engeln beim Putzen der Himmelskerzen herunterfielen.

Mit Kerzen haben die vielen Sternschnuppen, die in dieser Woche auch über Gießen zu sehen sind, nichts zu tun. Dafür mit einem Kometen namens Swift-Tuttle.

»Was wir momentan sehen, sind die Perseiden«, sagt Prof. Johannes Ohlert, der an der Technischen Hochschule Mittelhessen Astrophysik lehrt. Die Perseiden seien ein Sternschnuppenschwarm, der immer im Sommer auftrete, da die Erde zu dieser Zeit einen Staubgürtel durchlaufe, der vor Jahrzehnten von einem Kometen ausgelöst worden sei. Die Perseiden sind also eine Art Staub- und Trümmerwolke des Kometen Swift-Tuttle.

Vollmond

trübt Sicht

In der aktuellen Woche sind die Sternschnuppen am besten zu sehen. »Am kommenden Samstag, dem 13. August, um 3 Uhr morgens wird das Maximum erreicht sein. Es gibt aber auch einige Tage vorher und nachher einiges am Himmel zu sehen«, betont Ohlert.

Wer den einen oder anderen Wunsch auf dem Herzen hat oder die Sternschnuppen einfach so genießen will, sollte sich nicht gerade in der Innenstadt auf die Lauer legen, sagt der Professor. »Je dunkler die Umgebung, desto mehr wird man sehen können.« Ein geeigneter Ort ohne Lichtverschmutzung sei zum Beispiel der Schiffenberg. »Die beste Methode, den Sternschnuppenschwarm zu beobachten, ist sich einfach auf die Wiese zu legen und nach oben zu schauen.« Auf diesem Wege könnten pro Stunde zehn, aber auch 100 Sternschnuppen gesichtet werden. Letzteres sei in diesem Jahr jedoch unwahrscheinlich, sagt Ohlert. »Am Tag vorher, am 12. August, ist Vollmond. Das wird den Himmel massiv aufhellen. Somit werden nur die hellsten Sternschnuppen zu sehen sein.«

Im Herbst Vorlesung für jedermann

Wer mehr über Sternschnuppen sowie weitere Grundlagen der Astronomie und Astrophysik erfahren möchte, kann im Wintersemester die öffentliche Vorlesung von Ohlert besuchen. Sie wird vermutlich online stattfinden. Weitere Informationen und Anmeldung unter homepages-fb.thm.de/jomo/astrterm.htm.

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