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50 neue Reihenhäuser für die Weststadt

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Gießen (mö). Bis zum Sommer 2017 sollen in der Weststadt weitere fast 50 Reihenhäuser entstehen. Die Oberbürgermeisterin freut sich über die Entwicklung.

Der eine Tieflader hat seine Fracht gerade entladen, da parkt der nächste schon ein: Es geht Schlag auf Schlag auf der Baustelle am nördlichen Ende der Weststadt. Fertigbauteile, die in einem Betonwerk in Bad Dürkheim bei Stuttgart gegossen wurden, werden in Windeseile zu Reihenhäusern zusammengesetzt. »Wir schaffen zwei am Tag«, sagt Achim Behn, Pressesprecher der Deutschen Reihenhaus AG. Bis zum Spätsommer kommenden Jahres will das Unternehmen aus Köln sein zweites großes Gießener Projekt abgeschlossen haben. Nach den 38 Häusern an der Paul-Schneider Straße entstehen nebenan an der Carlo-Mierendorff-Straße weitere 49.

Auch Oberbürgermeisterin Dietlind Grabe-Bolz staunt über das Tempo, das die Reihenhaus AG in der Weststadt vorlegt. Für die Rathauschefin macht der einst mit dem Makel des sozialen Brennpunkts behaftete Stadtteil damit einen weiteren Entwicklungsschritt. »Die Weststadt hat sich in den letzten zehn Jahren enorm verändert und ist zu einer gefragten Wohngegend geworden«, stellt die SPD-Politikerin fest. Gerade die beiden Wohngebiete »Kornfeld I« und »Kornfeld II« seien durch die Nähe zur Grundschule West auch für junge Familien interessant – und erschwinglich, wie Behn betont.

Obwohl hier nur Eigentumshäuser entstehen, seien sie für mittlere Einkommen finanzierbar. Die Spanne reicht inklusive Grundstückserwerb von rund 165 000 Euro für das Modell »Lebensfreude« mit gut 80 Quadratmeter Wohnfläche bis zum »Familienglück«, das für knapp 240 000 Euro zu haben ist und 140 Quadratmeter bietet. Hinzu kommen unterschiedlich große Außenbereiche mit den Gärten.

37 Häuser sind schon verkauft

Zur Infrastruktur des Quartiers gehören 21 Garagen, 53 weitere Parkplätze und ein Blockheizkraftwerk, alles verteilt auf der 1,1 Hektar großen Gesamtfläche, auf der früher ein Verwaltungsgebäude der Hamburg-Mannheimer-Versicherung stand. Die Reihenhaus AG investiert hier erneut rund fünf Millionen Euro und hat laut Behn bereits 37 der 49 Häuser verkauft. Mit dem einförmigen Aussehen der Siedlungen hätten die Käufer kein Problem. »Das Äußere ist denen nicht so wichtig. Die toben ihre Kreativität im Innern aus«, sagt Behn. Das Unternehmen führe sogar Gestaltungswettbewerbe durch, was den Innenausbau der Reihenhäuser betreffe.

Die politischen Turbulenzen, die das Projekt zeitweise begleitet hatten, waren beim feuchten Pressetermin in einem der Rohbauten, der im Erdgeschoss nach einem heftigen Schauer unter Wasser stand, kein Thema mehr. Beide Wohngebiete hatte die Stadt ohne Bebauungsplan auf die Schiene gesetzt, da es sich um eine Fortsetzung der Wohnbebauung in diesem Teil der Weststadt handelte. Dies führte zu Kritik der Opposition, da das Stadtparlament damit außen vor war. Auch die Beseitigung des parkähnlichen Geländes, das den Versicherungskomplex umgab, sorgte für Kritik.

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