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Bombenfund in Gießen - Heftiger Knall - Zweite Bombe gesprengt

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Dieser Bereich im Gießener Osten wird am Montagabend evakuiert.
Dieser Bereich im Gießener Osten wird am Montagabend evakuiert. © Screenshot Google Maps/red

Ausnahmezustand im Gießener Osten: Zwei Weltkriegsbomben wurden gefunden. Eine musste sogar gesprengt werden. Der Abend in der Nachlese.

Gießen - Update, 24. Juni, 23.25 Uhr: Wow, nun ging alles ganz schnell: Gegen 23.15 Uhr gab es einen heftigen Knall. Die Explosion war bis nach Wettenberg zu hören. Leser berichten davon, dass sie auch in Lollar, Staufenberg, am Gießener Bahnhof und anderen Orten die Explosion gehört haben. Inzwischen ist auch die offizielle Bestätigung da, dass die 250-Kilogramm-Bombe erfolgreich unschädlich gemacht wurde. Sobald die Kontrolle der Polizei abgeschlossen ist, werden die Sperrungen aufgehoben und die Anwohner können dann wieder zurück in ihre Wohnungen.

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Fliegerbombe im Frankfurter Ostend gefunden - Hafenpark gesperrt

Eine Fliegerbombe ist im Frankfurter Ostend in der Nähe von der EZB und dem Hafenpark gefunden worden. Der Hafenpark wurde gesperrt.

Update, 24. Juni, 23.02 Uhr: Stark! Die erste, die kleinere Bombe ist erfolgreich entschärft. Nun steht offenbar die Sprengung der größeren an. Die Polizei hat gerade die Vollsperrung der A485 zwischen Licher Straße und Nordkreuz angekündigt. Bei Stau bitte an die Rettungsgasse denken! 

Update, 24. Juni, 22.35 Uhr: Zwar steht nun erst die Entschärfung des 50-Kilogramm-Blindgängers an. Doch viele Fragen sich: Was ist anschließend bei der Sprengung der 250-Kilogramm-Bombe zu erwarten? Zunächst: Ein lauter Knall. Der ist Teil des Plans und nicht zu vermeiden. Zudem wurden zuvor Säcke mit insgesamt 45.000 Litern Wasser auf dem Blindgänger deponiert, um den Splitterflug zu minimieren. Dennoch zum Vergleich: Im April wurde in Frankfurt eine ähnlich schwere Bombe im Main gesprengt. Sie lag in knapp sechs Metern Tiefe. Nach einer lauten Detonation entstand eine 30 Meter hohe Wasserfontäne. 

Auch in Hanau Wolfgang ist eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Von der Evakuierung betroffen, ist ein 300 bis 500 Meter großes Areal, um den Fundort der Bombe: Der Pioneer Kaserne.  

Bombenfund in Gießen: Evakuierung abgeschlossen

Update, 24. Juni, 22.05 Uhr: Die Evakuierung ist abgeschlossen. Rund 2500 Leute haben ihre Zimmer und Wohnungen verlassen. Unter anderem auch die HEAE wurde geräumt. Zahlreiche Anwohner waren in der Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule untergekommen. Es dürften deutlich über 100 Leute sein. Nun folgt zunächst die Entschärfung der "kleinen" Bombe. Dann folgt die Sprengung der großen. 

Zahlreiche Anwohner sind zwischenzeitlich in der Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule untergekommen.
Zahlreiche Anwohner sind zwischenzeitlich in der Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule untergekommen. © Schepp

Update, 24. Juni, 21.01 Uhr: Nach aktuellen Informationen, die unser Mann vor Ort gesammelt hat, ist für die Evakuierung noch etwa eine Stunde eingeplant. Danach steht die Entschärfung der ersten Weltkriegsbombe, dann die Sperrung der A485, anschließend die Sprengung des zweiten Blindgängers an. 

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Update, 24. Juni, 20.29 Uhr: Der Fundort der Fliegerbomben liegt weit vom Stadtgebiet der 1940er Jahre entfernt. Die größere deutsche Bombe könnte durch einen Notabwurf auf das Gelände gekommen sein, möglich ist aber auch, dass sie von den Alliierten zunächst »erobert« und dann eingesetzt worden ist. Die amerikanische Bombe wurde vermutlich bei einem der vielen Angriffe auf den Flughafen eingesetzt. Das militärisch genutzte Flugfeld in der Wieseckaue wurde zwischen Juli 1944 und Ende März 1945 fünfmal von den Alliierten attackiert. Der größte Angriff war der vom Heiligabend 1944. Fast 100 "Fliegende Festungen" warfen rund 250 Tonnen Bomben auf das Gelände ab. Auch der letzte Luftangriff auf Gießen am 27. März 1945 galt dem Fliegerhorst. Wegen der massiven Bombardierung der Stadt stoßen Bauarbeiter immer wieder auf Blindgänger: 

Diese Bomben gelten als Leichtgewichte – vor allem im Vergleich zur britischen Luftmine, auf die Bauarbeiter 1964 hinter dem Gefängnis an der Ostanlage gestoßen waren. Fast zwei Tonnen wog das Monstrum. Der Aufwand war im Vergleich zu heute aber gering: Bloß zehn Häuser wurden evakuiert, 30 Polizisten riegelten den Fundort ab. Die Monsterbombe wurde entschärft.

Update, 24. Juni, 19.53 Uhr: Das Gebiet ist abgesperrt, die Evakuierung läuft. Ein Polizeihubschrauber kreist aktuell über dem Fundort im AAFES-Gelände im Gießener Osten. Hierbei geht es darum, herauszufinden, ob das Areal menschenleer ist. Die Stadt hat derweil bekanntgegeben, wie sich die von uns bereits vermeldeten 280 Einsatzkräfte vor Ort zusammensetzen: Es sind demnach 60 Polizisten, 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr, 120 des Roten Kreuzes und 40 des Ordnungsamtes im Einsatz.

Die Evakuierung läuft.
Die Evakuierung läuft. © Schepp

Update, 24. Juni, 19.36 Uhr: Inzwischen erscheint der Zeitplan etwas klarer. Demnach wird aktuell die A485-Auf- und Abfahrt gesperrt. Anschließend folgt die Entschärfung des "kleinen" Blindgängers. Dieser wiegt 50 Kilogramm. Es handelt sich um ein US-amerikanisches Fabrikat. Erst, wenn das erledigt ist, steht die Vollsperrung der A485 an. Bedeutet: Ein direktes Durchkommen etwa von Linden nach Marburg ist nicht mehr möglich. Auch in die Gegenrichtung wird die A485 gesperrt. Sobald dies geschehen ist, folgt die Sprengung der "großen" Weltkriegsbombe. Umleitungsempfehlung: Ab Gießen-Bergwerkswald über den Gießener Ring zum Nordkreuz.

Bombe in Gießen: Explosion steht an

Update, 24. Juni, 19.26 Uhr: Nach unseren Informationen ist der aktuelle Fall auf dem AAFES-Gelände das erste Mal überhaupt, dass eine Weltkriegsbombe in Gießen nicht entschärft, sondern komplett gesprengt werden muss. Und: Es ist das erste Mal, dass eine deutscher Blindgänger (Typ SD 250) in Gießen gefunden wurde. Die 250-Kilogramm-Bombe soll sehr deformiert sein. 

Der Fundort: Im ehemaligen US-Depot wurden die beiden Weltkriegsbomben gefunden.
Der Fundort: Im ehemaligen US-Depot wurden die beiden Weltkriegsbomben gefunden. © Schepp

Update, 24. Juni, 19.10 Uhr: Die Stadt Gießen bittet Anwohner, ihre Autos aus dem betroffenen Gebiet zu entfernen. Hintergrund: Durch die Sprengung der 250 Kilogramm schweren Weltkriegsbombe könne es zu Beschädigungen durch Splitter kommen. Rund 280 Einsatzkräfte sind vor Ort. 

Update, 24. Juni, 18.41 Uhr: Entgegen anderslautender Informationen, die unter anderem auch im Radio verbreitet werden, wurde die kleinere der beiden am ehemaligen US-Depot in Gießen gefundenen Bomben noch nicht entschärft. Dies wurde uns vor Ort bestätigt. Aktuell bereiten sich die Kräfte vor Ort auf die ersten Straßensperrungen vor. Laut Polizei stehen sie ab 20 Uhr an. Die Autobahn ist davon noch nicht betroffen, hier soll die Sperrung - zwischen Licher Straße und Nordkreuz - erst kurz vor der eigentlichen Arbeit an der Bombe geschehen. Dennoch weist die Polizei Mittelhessen bereits darauf hin, den Bereich im Gießener Osten weiträumig zu umfahren. 

Die Straßensperrungen werden vorbereitet.
Die Straßensperrungen werden vorbereitet. © Schepp

Bombe in Gießen: Diese Straßen werden evakuiert

Update, 24. Juni, 18.06 Uhr: Mehrere Gebäude im Radius von 1000 Metern um die Fundstelle müssen evakuiert werden. Die Sporthalle der Albert-Schweitzer-Schule steht als Notunterkunft für Anwohner bereit. Ein Stadtbus ist für den Transport ab der Rödgener Straße zur Albert Schweizer Schule im Einsatz. Betroffen von der Evakuierung sind rund 2500 Bewohner inklusive Bewohner der HEAE sowie Beschäftigte der ansässigen Unternehmen. Die Marshall-Siedlung, Eulenkopf und das Gewerbegebiet Ursulum werden komplett evakuiert. Ein Zeitplan steht aktuell noch nicht. Evakuierungsliste mit Zahl der betroffenen Gießener: 

Ergänzt wurden inzwischen noch die Monroestraße sowie die Kapellenstraße.

Update, 24. Juni, 17.55 Uhr: Inzwischen ist klar: Beide Bomben werden noch heute abgewickelt. Zunächst wird die kleine (50 kg) entschärft. Anschließend wird die große (250 kg) gesprengt. Beides wird aufgrund des kritischen Zustands der großen Bombe noch heute geschehen. Die beiden Fundorte liegen rund 200 Meter voneinander entfernt. 

Bombenfund in Gießen: 250-Kilo-Bombe wird gesprengt

Update, 24. Juni, 17.50 Uhr: Zur großen, der beiden in Gießen gefundenen Bomben, sagt René Bennert vom Kampfmittelräumdienst: "Vom Zustand her hat sie ein sehr kritisches Zündsystem". Das bedeutet: Die komplette 250-Kilogramm-Bombe muss vor Ort gesprengt werden! Damit der Splitterflug so gut wie möglich vermieden werden kann, wird die Bombe mit 40.000 Litern Wasser in Säcken abgedeckt. Sicher ist inzwischen auch: Die Autobahn wird gesperrt. Zeitplan und Evakuierungsradius sind weiterhin nicht etwas unklar. 

René Bennert vom Kampfmittelräumdienst ist vor Ort.
René Bennert vom Kampfmittelräumdienst ist vor Ort. © Schepp

Update, 24. Juni, 17.15 Uhr: Es soll sich zumindest bei dem 250-Kilogramm-Fund um eine deutsche Bombe (Typ SD 250) handeln, was als extrem ungewöhnlich gilt. Nach unseren Informationen wurde der Fund bereits am Montagmorgen gegen 11 Uhr gemacht. 

Bombe in Gießen: Autobahn muss gesperrt werden

Update, 24. Juni, 17.01 Uhr: Inzwischen ist das Evakuierungsgebiet bekannt. Rund 1000 Meter rund um den Fundort muss evakuiert werden. Das bedeutet nach bisherigen Informationen auch: Die Autobahn muss gesperrt werden. Welche Straßenzüge genau evakuiert werden, das wird aktuell noch diskutiert. Weitere Infos etwa zu einem Zeitplan sind bisher noch nicht bekannt. 

Erstmeldung: Bei Bauarbeiten in Gießen wurden am Montagnachmittag im ehemaligen US-Depot auf dem AAFES-Gelände zwei Fliegerbomben aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. 50 und 250 Kilogramm sind sie schwer. Der Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt ist bereits vor Ort. Die Polizei, Ordnungspolizei und Feuerwehr haben die Arbeit aufgenommen. Vorbereitungen zur Evakuierung laufen. Eine Hotline ist unter 0641-306 1111 eingerichtet.

Der Artikel wird laufend aktualisiert. 

chh/mac/fd

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