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WM-Meinungen

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Lothar Matthäus

Lothar Matthäus

Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hat nach dem Fehlstart des deutschen Teams bei der Fußball-WM personelle Konsequenzen gefordert. »Marco Reus, der zunächst auf der Bank saß, hätte bei mir eine Stammplatzgarantie und müsste immer spielen«, schrieb der 57-Jährige in der »Bild«. Scharfe Kritik übte Matthäus nach dem 0:1 des Weltmeisters gegen Mexiko an Mittelfeldspieler Mesut Özil: »Bei Mesut Özil vermisse ich die Geschwindigkeit und Körpersprache. Er hat so viele Freiheiten von Jogi Löw, aber es kommt nichts zurück.« Auch Thomas Müller habe in seiner Rolle auf der rechten Seite enttäuscht. »Ich würde Müller als zweite hängende Spitze aufstellen, Reus über außen kommen lassen«, riet Matthäus: »Ich habe die deutsche Mannschaft bei einem großen Turnier lange nicht mehr so schwach gesehen.«

Paul Breitner

Paul Breitner vermisst »Problemlöser« in der deutschen Mannschaft. »Kein Spieler ist in der Lage, ein Problem zu lösen, wenn es schwierig ist«, sagte der Weltmeister von 1974 im Interview der Münchner Zeitung »tz«. Nach der 0:1-Niederlage im ersten WM-Spiel gegen Mexiko bemängelte der 66-Jährige: »Es plätschert alles vor sich hin, jeder wartet auf irgendeine Idee des anderen und jeder weiß, dass sie nicht kommt, weil der andere ja auch auf Ideen wartet. Es war deprimierend, wie hilflos unsere Mannschaft war und nicht wusste, wie sie eine Abwehr knacken soll.«

Breitner übte Kritik am Angriff: »Unser Problem ist auch, dass wir im Moment keinen Stürmer haben, der im Strafraum eine Szene verwerten kann. Nichts gegen Timo Werners Spiel, aber mit einer falschen Neun wirst du nicht Weltmeister. Wenn du hinten bist, braucht du einen Stürmer, bei dem du weißt: Der dreht sich, presst sich dazwischen und brennt auch mal einen rein. Den haben wir im Moment nicht.«

Thomas Berthold

Weltmeister Thomas Berthold hat nach dem verpatzten WM-Auftakt umfassende Verbesserungen angemahnt. »Wir müssen uns um 100 Prozent steigern, damit wir eine Chance haben, Schweden zu schlagen«, sagte der frühere Abwehrspieler, der 1990 mit der DFB-Auswahl den WM-Titel gewann, im ARD-«Morgenmagazin«. Berthold forderte: »Wir müssen kompakter spielen, müssen spritziger wirken.« Als Tribünengast im Moskauer Luschniki-Stadion sah Berthold viele Baustellen im deutschen Team. »Allgemein hat die Körpersprache gar nicht gestimmt. Mir ist besonders aufgefallen, dass auf den Außenbahnen nach hinten gar nichts ging. Wir haben nach vorn keine großen Torchancen kreiert«, bemängelte der 62-malige Nationalspieler.

Hansi Müller

Hansi Müller (60) vermisst beim deutschen WM-Team Leidenschaft und Gier. »Es fehlte genau das, was Mexiko an den Tag gelegt hat«, sagte Müller der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Der Europameister von 1980 ist noch »guter Dinge«, dass die Mannschaft die nächsten Spiele gegen Schweden und Südkorea gewinnt, allerdings müsse ein deutlicher Ruck durch das Team gehen: »Jetzt ist die Birne gefragt, und das Geschick von Jogi Löw.«

Müller war 1982 im Kader, als die deutsche Mannschaft zuletzt einen WM-Auftakt vermasselte, damals mit 1:2 gegen Algerien. »Wir kamen als Europameister – und dann diese Schmach«, erinnerte sich Müller. Er traue der deutschen Mannschaft sechs Punkte zu, allerdings könne ein Achtelfinale gegen Brasilien »ganz bitter werden«, da die Südamerikaner nach dem 1:7 vor vier Jahren noch etwas gutzumachen hätten. (dpa)

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