Vorbilder, die fehlen werden
(sid). Ganz Deutschland nahm Abschied, Hamburg weinte, und am Ende stand eine sehr norddeutsche Note. »Tschüss, Uwe«, hieß es im Juli ganz unaufgeregt, als einer der Größten auf seine letzte Reise geschickt wurde. Uwe Seeler war im Alter von 85 Jahren verstorben, und mit dem DFB-Ehrenspielführer ging eine Legende - auf und neben dem Platz.
Seinem Hamburger Sport-Verein hatte »Uns Uwe« immer die Treue gehalten, wurde mit seinem Herzensklub deutscher Meister und Pokalsieger. Für die Nationalmannschaft traf der Stürmer bei vier Weltmeisterschaften. Eine andere Fußball-Ikone war bereits im März verstorben. Doch auch nach seinem Tod wird Eintracht Frankfurts Idol Jürgen Grabowski (77) wortwörtlich in aller Munde sein. Die Klubhymne »Schwarz-weiß wie Schnee« donnert vor jedem Spiel durch die Arena, und die Fans werden auch künftig die Textzeile mit Grabowskis Namen schmettern. Einer »der Größten, die dieses Spiel je gespielt haben« sei der Weltmeister von 1974 gewesen, das schrieb die Eintracht zum Abschied.
Egidius Braun wollte »als Kind Lokomotivführer werden«, gestand der DFB-Ehrenpräsident einmal, er sei dann »Weichensteller geworden«. Von 1992 bis 2001 führte er den größten Sporteinzelverband der Welt, war das Gesicht der sozialen Verantwortung. Der Unternehmer verstarb im Frühling im Alter von 97 Jahren. Der Weltfußball trauert zum Ende des Jahres um seinen vielleicht größten Spieler. Der dreimalige brasilianische Weltmeister Pelé starb am 29. Dezember im Alter von 82 Jahren.
Der Tod von Bill Russell ließ die Basketball-Welt innehalten. Als erster schwarzer NBA-Trainer war er ein Wegbereiter, unübertroffene elfmal wurde die Ikone mit den Boston Celtics NBA-Champion.