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»The Special One« vor dem Aus

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Die Schuld für die Niederlage suchte Jose Mourinho mal wieder bei anderen. Und so knüpfte sich der 55-Jährige diesmal die Fans von Manchester United vor: »Seit Monaten fordern die Leute Anthony Martial, also habe ich dem nachgegeben«, sagte der Teammanager auf der Pressekonferenz nach dem 1:3 (0:2) bei West Ham United.

Die Schuld für die Niederlage suchte Jose Mourinho mal wieder bei anderen. Und so knüpfte sich der 55-Jährige diesmal die Fans von Manchester United vor: »Seit Monaten fordern die Leute Anthony Martial, also habe ich dem nachgegeben«, sagte der Teammanager auf der Pressekonferenz nach dem 1:3 (0:2) bei West Ham United.

Doch Mourinho steht längst selbst in der Schusslinie. »The Special One« hat seine Magie im dritten Jahr bei den Red Devils endgültig verloren. Erst das peinliche Pokal-Aus gegen den Zweitligisten Derby County, dann die seit Wochen andauernde Fehde mit dem französischen Superstar Paul Pogba, den Mourinho jüngst als Co-Kapitän absägte, jetzt der schlechteste Saisonstart seit 1989.

In englischen Medien wird längst offen über einen Nachfolger für den exzentrischen Teammanager spekuliert. Laut der Daily Mail soll dies auch in internen United-Kreisen der Fall sein. Demnach wurde noch im Zug auf der Rückfahrt von London nach Manchester über die Zukunft des Trainers gesprochen.

Der selbstverliebte portugiesische Coach muss prompt Ergebnisse liefern. Ein Sieg im Champions-League-Heimspiel am Dienstag gegen den FC Valencia ist daher Pflicht. Hinter den Kulissen fällt immer wieder ein Name, sollte Mourinho auch die nächsten Auftritte in den Sand setzen: Zinedine Zidane.

Knapp vier Monate nach seinem Rücktritt als Trainer von Real Madrid brennt der 46-jährige Franzose auf eine Rückkehr ins Geschäft. »Ich werde mit Sicherheit zeitnah wieder trainieren«, hatte Zidane noch Anfang September dem spanischen Fernsehsender TVE gesagt.

Nun könnte alles schneller gehen als gedacht. Dass Mourinho das Ruder bei United noch mal rumreißt, scheint angesichts der sich häufenden Vorfälle unwahrscheinlich. »Ich kann unsere Qualität und mentale Einstellung bemängeln, aber wir müssen trotzdem weitermachen«, sagte ein resigniert wirkender Mourinho nach der Pleite bei West Ham.

Noch deutlichere Worte fand ManUnited-Legende Rio Ferdinand. »Die Spieler arbeiten nicht für ihren Trainer. Manchester United ist ein totales Durcheinander und es müssen jetzt große Entscheidungen getroffen werden«, betonte der langjährige Kapitän.

Ob mit Mourinho oder ohne – es muss sich schleunigst etwas ändern, um die Red Devils nach dem verkorksten Saisonstart wieder an die Tabellenspitze heranzuführen. Dort enteilt die Konkurrenz aus Manchester und Liverpool. City und die Reds von Teammanager Jürgen Klopp haben nach sieben Spielen schon neun Zähler Vorsprung. Die beiden Topklubs haben in dieser Saison noch nicht verloren; bei United stehen dagegen schon drei Niederlagen zu Buche.

Drei ist ohnehin eine magische Zahl in Mourinhos Trainerkarriere: Sein Engagement beim FC Porto endete 2004 äußerst erfolgreich nach dreijähriger Amtszeit mit dem Gewinn der Champions League, auch in Chelsea blieb er anschließend für drei Spielzeiten. Wie schon bei den Londonern wurde 2013 sein Vertrag bei Real Madrid ebenfalls nach drei Jahren aufgelöst.

Bei seiner Rückkehr zum FC Chelsea scheiterte Mourinho im dritten Jahr, in Manchester droht ein Déjà-vu. Erneut könnte ihm das verflixte dritte Jahr zum Verhängnis werden.

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