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Silber wie Gold

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Nach Gold im Team holt die Allgäuerin Katharina Althaus auch im Einzel eine Medaille. Nur Maren Lundby ist in einem Herzschlagfinale stärker. Am Samstag ist in Seefeld für Althaus das dritte Edelmetall drin.

Katharina Althaus feierte WM-Silber wie Gold. Sie genoss mit breitem Grinsen den Augenblick auf den Schultern ihrer Brüder und ließ sich von ihrem Fanclub durch die Luft werfen. »Es war einfach cool, das so zu genießen. Das halbe Dorf Schöllang war da«, sagte die Allgäuerin, die unmittelbar nach der Siegerehrung zu ihren Leuten stürmte. Nachdem sie ihren zweiten Titel binnen 24 Stunden nur um etwa 20 Zentimeter verpasst hatte, erklomm die deutsche Vorzeige-Skispringerin das Podest und schrie ihren Jubel über Silber laut heraus. »Ich habe die Medaille gewonnen und nicht verloren. Ich freue mich riesig über Silber«, sagte Althaus.

In einem packenden Wettkampf war am Mittwoch am Ende auf der Toni-Seelos-Schanze in Seefeld nur die norwegische Olympiasiegerin Maren Lundby etwas besser. Mit Sprüngen auf 108 und 107 Meter sprang die 22 Jahre alte Althaus in beiden Durchgängen am weitesten. Schon zur Halbzeit lag sie dennoch nur auf Rang zwei. Die Landung gelang der Gesamtweltcup-Zweiten nicht optimal. »An Katharina gar keinen Vorwurf wegen der Landung«, sagte Bundestrainer Andreas Bauer im ZDF. »Wir haben eine gute Position, um anzugreifen.«

Das probierte Althaus im zweiten Durchgang und legte wieder einen grandiosen Sprung hin. Doch die in dieser Saison überragende Lundby wurde bei Tiroler Kaiserwetter noch etwas besser bewertet. »Im Zweiten waren die Noten vielleicht einen Tick zu niedrig«, sagte Bauer. Aber kein Vorwurf, da stecken wir nicht drin.« Direkt nach Althaus‹ Satz auf 107 Meter hatte er auf dem Trainerturm beide Arme jubelnd in die Höhe gerissen. »Es war mega spannend«, sagte Bauer nach dem Wettkampf. »Sie kann sich überhaupt nichts vorwerfen.« Der Bundestrainer betonte: »Wir haben bei jedem Großereignis-Wettkampf eine Medaille gewonnen. Das ist fantastisch.« Tags zuvor hatte Althaus mit Juliane Seyfarth, Carina Vogt und Ramona Straub die WM-Premiere des Team-Wettbewerbs gewonnen.

Im Einzel wurde Seyfarth hinter der Österreicherin Daniela Iraschko-Stolz Vierte und sorgte erneut für ein gutes deutsches Team-Resultat. Vogt, Olympiasiegerin von 2014, wurde auf der Normalschanze Zehnte. Straub belegte Rang 18., Anna Rupprecht landete auf Rang 24.

Schon an diesem Samstag (16.00 Uhr) hat Althaus beim Mixed die Chance auf die nächste WM-Medaille. Nach den Leistungen aus Einzel und im Team sollte die Oberstdorferin für den Wettbewerb mit je zwei Männern und zwei Frauen gesetzt sein.

Sundby siegt über 15 Kilometer

Der norwegische Langläufer Martin Johnsrud Sundby hat zuvor die Goldmedaille über 15 Kilometer in der klassischen Technik gewonnen. Der 34-Jährige lag am Ende 2,9 Sekunden vor dem Russen Alexander Bessmertnych, Bronze ging an den finnischen Favoriten Iivo Niskanen. Die deutschen Langläufer verpassten die Top-10-Plätze. Andreas Katz war als bester DSV-Starter 13., dahinter schafften es auch Sebastian Eisenlauer (15.), Janosch Brugger (18.) und Lucas Bögl (26.) unter die besten 30.

Am Donnerstag (11.00 und 15.15 Uhr/ZDF und Eurosport) sind Doppel-Weltmeister Eric Frenzel und seine Kollegen beim Sprung von der Normalschanze und dem 10-Kilometer-Lauf gefordert. Neben Frenzel und Titelverteidiger Johannes Rydzek gilt vor allem der Norweger Jarl Magnus Riiber als heißer Anwärter auf den Titel. Bei den Langläufern steht die Staffel der Frauen über 4 x 5 Kilometer (13.00 Uhr) auf dem Programm. Das deutsche Team hat dabei höchstens Außenseiter-Chancen auf eine Medaille.

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