Flaggenträger bei Schlusszeremonie

Kanu-Olympiasieger wird emotional – er macht seinem Sohn ein besonderes Versprechen

  • Antonio José Riether
    VonAntonio José Riether
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Im Kaja-Vierer holte Deutschland am vorletzten Olympia-Tag Gold. Dabei stand besonders Ronny Rauhe im Fokus. Der Routinier beendete seine Karriere auf besondere Weise.

Tokio - Am vorletzten Tag der Olympischen Spiele in Tokio* wurde der deutsche Kajak-Vierer seiner Favoritenrolle gerecht und holte über 500 Meter die Goldmedaille. Der erfahrene Ronald „Ronny“ Rauhe setzte sich gemeinsam mit dem Schlagmann Max Rendschmidt, Tom Liebscher sowie Max Lemke in einem denkbar knappen Finale gegen die Spanier durch. Neben der Medaille gab es für Rauhe zwei weitere Gründe zur Freude.

Olympia: Kajak-Vierer gewinnt mit Ronny Rauhe Gold - 39-Jährigem wird besondere Ehre zuteil

Noch während des ersten Interviews mit der ARD nach dem Gewinn der Goldmedaille* wurde dem 39-jährigen Routinier verkündet, dass er bei der Abschussfeier im Olympiastadion die deutsche Fahne tragen würde. Daraufhin reagierte der gebürtige Berliner kurz nach dem hoch emotionalen Erlebnis zunächst ungläubig und schließlich überglücklich – auch die ein oder andere Träne musste verdrückt werden.

Für den sechsmaligen Olympia*-Teilnehmer, der 2004 bereits Gold in Athen gewann, ist die Ernennung zum Flaggenträger auch ein Abschiedsgeschenk kurz vor dem Ende seiner Sportlerkarriere. „Ich habe noch nie eine Eröffnungsfeier mitgemacht, von daher bin nie in den Genuss gekommen, in ein Stadion einzumarschieren. Eine Flagge aus dem Stadion rauszutragen, ist für mich neben der Goldmedaille die Krönung“, meinte der Kanute*. Doch die wahre Krönung wartet in Deutschland, wie Rauhe verriet.

Olympia: Familienvater Rauhe verpasst wichtigen Moment seines Sohnes - doch er macht ihm ein besonderes Versprechen

Der Familienvater zweier Söhne musste für seine letzte Olympia-Teilnahme auf einiges verzichten, besonders aufgrund der Verlegung der Spiele auf 2021. „Vier Stunden nach meinem Finale wurde Til eingeschult und ich konnte nicht dabei sein. Da gab es schon viele Tränen im Vorfeld“, erzählte er gefasst. Doch er machte seinem sechsjährigen Spross ein ganz besonderes Versprechen.

„Dienstag fahre ich ihn zur Schule, das ist so abgesprochen. Deshalb verzichte ich auch auf den Olympia-Empfang am Montag in Frankfurt. Ich werde mein Versprechen halten.“ Er habe bereits ein Foto empfangen, auf dem die Familie - trotz der Einschulung - um drei Uhr nachts deutscher Zeit wach war. „Ich bin einfach stolz und sie haben einen ganz, ganz großen Anteil daran“, meinte Rauhe. Somit findet sein persönlicher Olympia*-Empfang im familiären Kreis statt, einen schöneren Abschluss könne er sich nicht erträumen. (ajr) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

Rubriklistenbild: © Screenshot ARD

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