Rocky rechnet ab: "Boxen ist am Zerfallen"

Berlin - Deutschlands Boxlegende Graciano "Rocky" Rocchigiani (47) rechnet mit dem Profisport ab. Das Boxen sei dem Untergang geweiht. Und Rocky spricht offen über Schiebung bei den Kämpfen.
Update vom 2. Oktober 2018: Trauer um einen Großen des deutschen Boxsports! Laut Medienberichten ist Graciano Rocchigiani (54) bei einem Autounfall in Italien gestorben.
Er lieferte sich spektakuläre Schlachten im Ring mit Henry Maske und Dariusz Michalczewski. Auch außerhalb des Seilgevierts ging er voll auf seine Gegner los. Der Berliner bezeichnete "Tiger" Michalczewski einmal als "dummer Pole". Über den Boxpsort sagte Rocky in einem Interview mit den Berliner Tageszeitungen "Die Welt" und "Morgenpost" vor vier Jahren: "Teilweise geht es zu wie bei der Mafia. Dass Kämpfe verschoben werden, sehen die Zuschauer selbst"
Die besten Boxer-Sprüche
Nun legt Rocky nach - so hart wie nie zuvor. In einem Interview mit der Berliner Boulevardzeitung "B.Z." sagt Rocchigiani über das Profiboxen: "Der Sport ist am Zerfallen." Konkret bemängelt Rocky am Business: "Keiner blickt mehr durch bei den vielen WM-Titeln der verschiedenen Verbände."
Weiter kritisiert er, dass Champions den Luxus hätten, sich Fallobst in den Ring zu holen. Rocchigiani fordert: "Ich bin klar dafür, dass es keine freiwilligen Titelverteidigungen gibt. Da boxt dann die Nummer 15 gegen den Champ, hat keine Chance."
Außerdem würden manipulierte Kämpfe den Boxsport kaputt machen, bemängelt der frühere Halbschwergewichts-Weltmeister: "Weil auch geschoben wird. Das ist sehr traurig, dass man das sagen muss."
Rocky geht aber nicht davon aus, dass sich die Dinge wieder zum Besseren wenden. Auf die Frage, ob er hoffe, dass sich die angesprochenen Misstände im Profiboxen ändern, antwortet der Berliner: "Eigentlich nicht. Man kann nur versuchen, sauberen Sport anzubieten und hoffen, dass man an gute Kämpfe für seine Sportler kommt."
fro