Robert Harting macht 2018 Schluss Hallen-Mehrkampftitel an Arndt und Brugger Die Angst geht um Sechster Titel für goldene Generation
Mit einem Heimspiel wird sich Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting im Sommer 2018 von seinen Fans verabschieden. Nach den Leichtathletik-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion will er seine erfolgreiche Karriere definitiv beenden.
Mit einem Heimspiel wird sich Diskuswurf-Olympiasieger Robert Harting im Sommer 2018 von seinen Fans verabschieden. Nach den Leichtathletik-Europameisterschaften im Berliner Olympiastadion will er seine erfolgreiche Karriere definitiv beenden.
»Ich freue mich jetzt noch auf dieses und das nächste Jahr – und dann gucke ich euch allen zu«, sagte der dreimalige Weltmeister dem Portal »leichtathletik.de« (Samstag). Bisher hatte der 32-Jährige das Ende seiner Laufbahn vom Ausgang der Heim-EM abhängig gemacht.
Nach einer weiteren Knie-Operation am 27. Oktober des letzten Jahres und der Absage für das Hallenmeeting ISTAF Indoor (10. Februar) hat der Berliner erstmals ein Wintertrainingslager im österreichischen Ramsau absolviert.
Nach einem Hexenschuss war Harting in der Qualifikation der Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ausgeschieden. Gold gewann überraschend sein jüngerer Bruder Christoph. Bei der WM im Sommer in London könnten die beiden im Kampf um einen internationalen Titel aufeinandertreffen – ausgerechnet in dem Stadion, in dem Robert Harting 2012 seinen Olympiasieg feierte.
Geburtstagskind Mareike Arndt vom TSV Bayer 04 Leverkusen und der Hallen-WM-Dritte Mathias Brugger aus Ulm haben am Wochenende in Hamburg bei den deutschen Hallen-Meisterschaften im Mehrkampf die Titel gewonnen. Arndt, die am Sonntag 25 Jahre alt wurde, verwies mit 4210 Punkten Sophie Hamann (TuS Metzingen/4066) und Vanessa Grimm (LG Reinhardswald/3941) auf die Plätze. Brunner siegte im Siebenkampf mit 5981 Punkten vor seinem Teamkollegen Tim Nowak (5816) und Marvin Gregor (LC Paderborn/5208).
»Es war ein stabiler Wettkampf ohne Tiefen. Mein Ziel war es, über 5900 Punkte zu kommen. Wir haben im Trainingslager in Südafrika sehr gut trainiert, das wollte ich hier zeigen«, sagte Brunner.
Mareike Arndt erzielte im Kugelstoßen mit 14,53 Metern eine persönliche Bestleistung wie auch über 800 Meter eine Hallenbestzeit von 2:17:40 Minuten. »Ich bin solide gestartet, ab dem Kugelstoßen wurde es dann gut«, sagte die Titelträgerin.
Leichtathletik-Superstar Mo Farah bangt um die Rückkehr in seine Wahlheimat, den Bewerbungen um Olympia und die Fußball-WM droht ein massiver Imageschaden. Der US-Sport fürchtet die Auswirkungen der Einreiseverbote von Präsident Donald Trump. Gleich mehrere Organisationen wie die NBA und das amerikanische Nationale Olympische Komitee (NOK) wandten sich am Wochenende an die Regierung, um Aufklärung zu verlangen.
Der gebürtige Somalier Farah griff Trump in einem emotionalen Statement scharf an. »Am 1. Januar wurde ich von der Queen zum Ritter geschlagen. Am 27. Januar hat mich Präsident Donald Trump anscheinend zum Fremden gemacht«, schrieb der Brite, der seit sechs Jahren in den USA lebt, am Sonntag bei Facebook. »Es ist schwer beunruhigend, dass ich meinen Kinder sagen muss, dass Daddy möglicherweise nicht zurück nach Hause kommen kann – um zu erklären, warum der Präsident eine Politik eingeführt hat, die von einem Ort von Ignoranz und Vorurteilen kommt.«
Ob der 33 Jahre alte viermalige Olympiasieger direkt betroffen ist, war zunächst unklar. Der »Daily Telegraph« berichtete unter Berufung auf Farahs Management, dass dieser keinen somalischen Pass oder eine doppelte Staatsbürgerschaft besitze.
Mal mehr, mal weniger unverhohlen äußerten Funktionäre und Athleten auch Kritik am Trump-Erlass. »Die NBA ist eine globale Liga, und wir sind stolz darauf, die besten Spieler aus der ganzen Welt anzuziehen«, sagte Mike Bass, Sprecher der nordamerikanischen Profiliga. »Wir haben beim Außenministerium angefragt und sammeln Informationen, wie dieses Dekret auf unsere Spieler aus den betroffenen Ländern angewendet wird.«
Das amerikanische NOK betonte, dass die Regierung die olympische Bewegung und die Bewerbung von Los Angeles für die Sommerspiele 2024 unterstütze und man glaube, dass es eine »gute Arbeitsbeziehung« gebe. Doch ein zeitweises pauschales Einreiseverbot für Menschen bestimmter Nationalität dürfte für massives Unverständnis sorgen.
Organisationen wollen Aufklärung
Richard Peterkin, Mitglied des Internationalen Olympischen Komitees vom Karibikstaat St. Lucia, nannte das Dekret bereits »sehr, sehr enttäuschend«, die Entscheidung »ist völlig konträr zu den olympischen Idealen«. Das Internationale Olympische Komitee wollte allerdings keine Bewertung vornehmen: »Das IOC kommentiert die Politik souveräner Staaten nicht«, hieß es lediglich.
Die genauen Auswirkungen auf den Sport sind derzeit noch unklar. Trump hatte als Kern seines Anti-Terror-Kampfes einen 90-tägigen Einreisestopp für Menschen aus sieben mehrheitlich muslimischen Ländern, darunter Somalia, verfügt. Ein Gericht in New York entschied jedoch, dass der Erlass gegen die US-Verfassung verstößt. Die Klärung soll vermutlich in einigen Wochen erfolgen.
In der NBA stammen die Profis Thon Maker von den Milwaukee Bucks und Luol Deng (Los Angeles Lakers) gebürtig aus dem Sudan und besitzen eine doppelte Staatsbürgerschaft. Maker hatte nach Angaben seines Coaches Jason Kidd keine Probleme bei der Rück-Einreise aus Kanada vom Spiel bei den Toronto Raptors am Freitag.
»Ein sudanesischer Flüchtling, der vor Unterdrückung geflüchtet ist und ein unglaublicher junger Mann ist, wird heute das zweite Mal in der NBA starten«, twitterte Bucks-Vizepräsident Alexander Lasry über den 19-Jährigen vor der Niederlage gegen die Boston Celtics am Samstag. »Ich bin unglaublich stolz auf ihn. Er ist ein Symbol dafür, was Amerika großartig macht und was alle Einwanderer über Amerika glauben.«
Die NBA veranstaltet ein jährliches Trainingslager mit dem Namen »Basketball ohne Grenzen«, an dem zuletzt auch ein Iraner teilnahm. In der Major League Soccer stehen Spieler unter Vertrag, die für die Nationalmannschaften des Iran und Irak aufgelaufen sind. Schon vor der Wahl von Trump hatte US-Fußball-Verbandschef Sunil Gulati vermutet, dass eine angestrebte gemeinsame WM mit Mexiko »schwieriger« als unter einer Präsidentin Hillary Clinton werde.
Das US-Ringerteam plant im Februar die Teilnahme an einem Weltcup im Iran, allerdings will die islamische Republik als Reaktion nun keine Amerikaner mehr ins Land lassen. »Ich denke nicht, dass unser aktueller Präsident irgendeine Ahnung hat, was das Außenministerium, Sportdiplomatie und kultureller Austausch für unser Land und für die Sicherheit von Menschen auf der Welt geschaffen haben«, kritisierte Christina Kelley, internationale Botschafterin des US-Ringerverbands, in der »New York Times« (siehe auch Politik).
Frankreichs Handball-Recken tanzten wie Kinder über das Parkett, dann gab Oldie Thierry Omeyer mit dem Gold-Pokal in der Hand den Startschuss zu einer langen Partynacht. Mit dem sechsten Titelgewinn hat Rekord-Champion Frankreich Handball-Geschichte geschrieben und eine stimmungsvolle Heim-WM gekrönt. Das Starensemble um die Routiniers Nikola Karabatic und Daniel Narcisse setzte sich am Sonntag im Finale gegen Außenseiter Norwegen mit 33:26 (18:17) durch und triumphierte wie schon 1995, 2001, 2009, 2011 und 2015.
»Frühere Generationen haben diesen Traum in uns geweckt, wir haben die Legende fortgeschrieben. Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Es ist so emotional«, sagte Karabatic mit Söhnchen Alek auf dem Arm. Auch der 40 Jahre alte Omeyer war überwältigt: »Das ist ein großartiger Moment. Es ist riesig, vor den Augen von Familie und Freunden Weltmeister zu werden«, sagte der frühere Keeper des THW Kiel.
Vor 15 609 Zuschauern in der ausverkauften Pariser AccorHotels Arena war Karabatic mit sechs Toren bester Werfer. Kentin Mahé, Michaël Guigou und Valentin Porte trafen jeweils fünfmal für die Franzosen. Aufseiten der Skandinavier, die nur mit einer Wildcard zur Endrunde gekommen waren und ihre erste WM-Medaille gewannen, traf Kent Robin Tønnesen (5) vom Bundesligisten Füchse Berlin am häufigsten.
Bei ihrer Finalpremiere zeigten die Skandinavier, die am Freitag Kroatien in der Verlängerung mit 28:25 niedergerungen hatten, auch vor den Franzosen keinen Respekt. Der Außenseiter agierte kompakt in der Deckung und wieselflink im Angriff. Nach einer ausgeglichenen Startphase übernahm Norwegen das Kommando und lag beim 10:7 in der 15. Minute erstmals mit drei Toren vorne. Doch der Titelverteidiger kämpfte und ging eine Sekunde vor der Pausensirene in Führung. Nach dem Wechsel drehte der Rekord-Weltmeister auf. Schon zehn Minuten vor Schluss starteten die Fans beim Stand von 29:23 die Gold-Party.
Am Vortag hatte sich Slowenien durch ein 31:30 im Spiel um Platz drei gegen Kroatien Bronze gesichert. Die deutschen Medaillenträume waren bereits im Achtelfinale durch eine 20:21-Niederlage gegen Katar geplatzt.
Nach dem frühzeitigen Scheitern hat es erwartungsgemäß kein deutscher Spieler in das Allstar-Team der WM geschafft. Die meisten Akteure stellt Norwegen. Rückraum-Ass Sander Sagosen, Rechtsaußen Kristian Bjørnsen und Kreisläufer Bjarte Myrhol schafften es in die Eliteauswahl. Frankreich stellt in Torwart Vincent Gerard und Rückraumspieler Nedim Remili zwei Akteure und in Nikola Karabatic zudem den MVP der WM. Linksaußen Jerry Tollbring aus Schweden und Kroatiens Regisseur Domagoj Duvnjak ( THW Kiel) komplettieren das Allstar-Team. Torschützenkönig wurde der Mazedonier Kiril Lazarov (50 Treffer).