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Quotenschwund und Proteste

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Nach einer sportlich eher mäßigen Hauptrunde mit sinkenden Zuschauerzahlen und kontroversen Debatten hoffen die Macher der National Football League (NFL) auf die Strahlkraft der Playoffs und des Milliarden-Spektakels Super Bowl.

Die Favoriten: Superstar Tom Brady und Trainer Bill Belichick streben mit den New England Patriots ihrem fünften Super-Bowl-Sieg entgegen. Mit 14 Siegen in 16 Spielen bringt das Team die beste Bilanz in die Playoffs mit. Als Traumfinale gilt vielen Experten ein Super Bowl zwischen den Patriots und den Dallas Cowboys, einem der beliebtesten Teams der NFL. Nach der Verletzung von Star-Quarterback Tony Romo führte Ersatzmann Dak Prescott die Texaner in seiner ersten NFL-Saison wie ein Altmeister in die Playoffs. Während Romo nun um seine Zukunft bangen muss, lässt ein mögliches Finalduell zwischen Brady und Prescott die NFL-Vermarkter auf Topquoten hoffen.

Die Enttäuschten: Der Titelverteidiger hat es nicht mal in die Playoffs geschafft. Die Denver Broncos scheiterten ebenso früh wie Finalgegner Carolina Panthers. Broncos-Trainerveteran Gary Kubiak kündigte intern seinen Rücktritt an. Und auch die Panthers um Spielmacher Cam Newton, in der Vorsaison als wertvollster Spieler ausgezeichnet, blieben weit hinter den Erwartungen. Sportlich ein Flop war die Rückkehr der Rams nach Los Angeles. Coach Jeff Fisher musste schon im Dezember gehen. Die Deutschen: Sebastian Vollmer war beim Siegeszug der Patriots bislang nur Zuschauer. Ob der verletzte Offensive Tackle in den Playoffs doch noch eingreifen kann, ist sehr ungewiss. Moritz Böhringer (Minnesota Vikings) und Kasim Edebali (New Orleans Saints) verpassten die Playoffs. Die Randnotizen: Die Nachwirkungen des »Deflategate« um angeblich absichtlich zu weich aufgepumpte Footbälle inklusive der Sperre für Patriots-Spielmacher Brady sorgten ebenso für unliebsame Schlagzeilen wie die Kontroverse um Colin Kaepernick. Der Quarterback der San Francisco 49ers stand aus Protest gegen drakonische Polizeigewalt gegen Schwarze nicht auf, wenn vor Spielen die Nationalhymne erklang. Die Politisierung des Sports auch im Zuge des US-Präsidentschaftswahlkampfs vertrieb offenbar eine Reihe von Fans. Die TV-Quoten gingen zu Saisonbeginn um eine zweistellige Prozentzahl zurück, in den letzten Wochen hat sich der Absturz nun zumindest etwas eingebremst. Der Weg zum Superbowl: Die Playoffs beginnen kommendes Wochenende mit den Wildcard-Runden. Acht Teams spielen um die letzten vier Plätze im Viertelfinale. Für die nächste Runde schon qualifiziert sind neben den Patriots und den Cowboys auch die Kansas City Chiefs und die Atlanta Falcons. Diese vier Teams haben dann im Viertelfinale am 14. und 15. Januar auch Heimrecht gegen die Sieger der Wildcard-Partien. Die Halbfinals sind für den 22. Januar angesetzt. Der 51. Super Bowl steigt dann am 5. Februar in Houston.

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