Olympia-Drama um Stabhochspringerin - Gold-Favoritin verlässt Stadion im Rollstuhl

Für Sandi Morris hätte Olympia 2021 das absolute Highlight werden sollen. Nach Silber in Rio 2016 wollt das US-Girl in Tokio Gold holen - doch es kam anders.
München/Tokio - Es hätte ihr großer Wettkampf werden sollen. Sandi Morris hatte bereits bei den Olympischen Spielen vor fünf Jahren in Rio de Janeiro die Silbermedaille im Stabhochsprung geholt - daher sollte es bei Olympia 2021* natürlich Gold werden. Die US-Amerikanerin war beim Wettkampf in Tokio einer der Favoritinnen.
Weltrekord und Olympiasieg hätten es werden sollen. Doch am Ende kam alles anders...
Zunächst gab es eine einstündige Regenunterbrechung im Olympiastadion in Tokio. Es goss wie aus Eimern. Die Konzentration der Athleten wurde auf eine harte Probe gestellt. Als es dann endlich losging, nahm das Drama um Morris seinen Lauf. Die 29-Jährige übersprang die 4,40 Meter noch ohne Probleme. Bei ihrem zweiten Sprung dann über 4,55 Meter lief Morris an, rammte den Stab in die Auskerbung - und als sie sich nach oben schrauben wollte, brach der Stab!
Olympia-Drama um Stabhochspringerin - Gold-Favoritin verlässt das Stadion im Rollstuhl
Morris fiel auf die vordere Seite der Matte, knallte nicht direkt auf den Boden. Doch der Schreck war der Athletin anzusehen, sie brauchte einige Sekunden, um wieder auf die Beine zu kommen. Doch so einfach aufgeben wollte Morris nicht. Unter Tränen versuchte sie die 4,55 Meter zu überspringen, doch ihr Körper konnte nicht mehr - aus der Traum von Olympia-Gold!
Anschließend wurde sich von ihren Mitstreiterinnen getröstet. Der US-Leichtathletik-Verband sprach von einer Hüftverletzung, weshalb Morris den Wettkampf beendete. Morris verließ das Stadion in einem Rollstuhl, immer noch von Weinkämpfen geschüttelt und geschoben von ihrem Coach.
„Diese Olympischen Spiele sind ganz anders als die vor fünf Jahren“, sagte Morris noch vor Olympia: „Bislang war ich immer nur ein Kind, das Spaß haben wollte. Diesmal aber sind die Erwartungen hoch. Ich stehe bei vielen auf dem Zettel und die Medien haben mich auf dem Schirm. Das kann ganz schön überfordernd sein. Aber ich denke nicht an den Sieg oder habe Angst vor der Niederlage. Ich mache einfach.“
Am Ende ließ ihr Körper sie nicht „einfach machen“. Auch beim Turmspringen gab es ein dramatisches Ereignis. (smk) *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA