Ghana auf Kurs Nächstes Pokal-Aus für Klopp Solide, nicht dominant FSV vergibt viele Chancen Dotzler ist zurück Lochner feiert Doppelsieg
Der viermalige Afrika-Cup-Sieger Ghana ist ins Halbfinale der Kontinentalmeisterschaften eingezogen. Die Black Stars besiegten am Sonntag die Demokratische Republik Kongo mit 2:1 (0:0) und treffen in der Runde der besten Vier nun auf Kamerun, das im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den Senegal triumphierte.
Der viermalige Afrika-Cup-Sieger Ghana ist ins Halbfinale der Kontinentalmeisterschaften eingezogen. Die Black Stars besiegten am Sonntag die Demokratische Republik Kongo mit 2:1 (0:0) und treffen in der Runde der besten Vier nun auf Kamerun, das im Elfmeterschießen mit 5:4 gegen den Senegal triumphierte.
Stürmer Jordan Ayew von Aston Villa (63.) und sein Bruder André Ayew vom Premier-League-Club West Ham United per Foulelfmeter (78.) trafen für den Favoriten aus Ghana. Letzter Halbfinal-Teilnehmer ist Ägypten, das Marokko am Sonntagabend mit 1:0 besiegte. Gegner im Halbfinale ist Burkina Faso, das sich überraschend mit 2:0 gegen Tunesien durchsetzte.
Nach dem blamablen Aus im FA Cup steht dem in die Kritik geratenen Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool eine Saison ohne Titel bevor. Das 1:2 gegen Zweitligist Wolverhampton Wanderers war für die Reds nicht nur die dritte Niederlage in Serie und das zweite Pokal-Aus innerhalb von gerade einmal vier Tagen, sondern auch Anlass für schwere Angriffe gegen Klopp. Dass der deutsche Trainer im Pokal mehrere Stammspieler schone, »zeige mangelnde Kenntnis der Tiefe des englischen Fußballs und mangelnden Respekt«, twitterte Ex-Stürmerstar Gary Lineker während der Viertrundenpartie am Samstag.
Nach der Partie legte Lineker nach: »Du bist raus aus zwei Wettbewerben. War es das wert?« Erst vor drei Tagen waren die Reds im Ligapokal gescheitert. Klopp gestand nach der Pleite eigene Fehler ein und nahm die Schuld auf sich. »Ich bin verantwortlich für die Aufstellung. Ich darf nicht einzelne Spieler kritisieren«, sagte der 49-Jährige dem TV-Sender BT Sport. Angesichts von zehn Punkten Rückstand in der Liga und keiner internationalen Teilnahme sind die Titelträume des FC Liverpool in dieser Spielzeit mit dem doppelten Pokal-K.-o. quasi geplatzt.
Ein lang ersehntes Erfolgserlebnis konnte dagegen der deutsche Weltmeister Bastian Schweinsteiger feiern. Der 32-Jährige stand beim 4:0 (1:0) gegen Wigan Athletic am Sonntag erstmals seit über einem Jahr wieder in der Startelf von Manchester United und erzielte das Tor zum 4:0 (81. Minute). Den Führungstreffer durch Marouane Fellaini bereitete er zudem mit einer Flanke vor (44.). Zuvor war er unter José Mourinho in dieser Saison erst zu zwei Kurzeinsätzen gekommen. Jetzt kann er auch auf Einsätze in der Europa League hoffen. »Er bleibt bei uns und wird auch auf der Liste für die Europa League stehen«, sagte Mourinho. »Wir haben im Mittelfeld nicht so viele Optionen, natürlich ist er eine Option.«
Die Klopp-Elf dagegen erwischte beim 1:2 gegen die Wolves einen Fehlstart und geriet in der ersten Minute in Rückstand. Auch die in der zweiten Halbzeit eingewechselten Philippe Coutinho, Daniel Sturridge und Emre Can konnten die Niederlage nicht mehr verhindern. Divock Origis Anschlusstreffer (86.) kam zu spät. »Wir waren sehr schlecht. Wir sind schlecht gestartet und danach nicht wirklich besser geworden«, kritisierte Klopp. Für den ehemaligen BVB-Coach stellt das 1:2 eine Zäsur in seiner gut 15-monatigen Amtszeit dar. »Wenn jemand fragt, ob das der Tiefpunkt meiner Zeit in Liverpool bis jetzt ist – ich weiß es nicht. Aber wenn es der Tiefpunkt ist, ist es ein perfekter Moment, die Dinge umzudrehen, denn tiefer geht es nicht«, erklärte Klopp. Als nächster Gegner in der Liga wartet ausgerechnet Tabellenführer FC Chelsea.
Die deutschen Rodler haben ihre jahrelange totale Dominanz eingebüßt und eine solide Weltmeisterschaft mit einem Schönheitsfehler im Männer-Rennen beendet. Nach den Titeln von Tatjana Hüfner und den Doppelsitzern Toni Eggert und Sascha Benecken am Samstag blieben die Einsitzer um Olympiasieger Felix Loch ohne Medaille. »Es ist eine WM mit Höhen und Tiefen, mit Licht und Schatten. Es ist aber nicht so, dass wir den Kopf in den Sand stecken müssen«, bilanzierte Bundestrainer Norbert Loch zum Gesamtergebnis in Innsbruck/Igls am Sonntag. Die Männer blieben erstmals seit 2003 in Sigulda ohne eine Einzel-Medaille bei den WM-Wettbewerben.
Vor allem Olympiasieger Loch verpasste es, seine enttäuschende Saison beim Höhepunkt in Tirol mit einer Medaille oder gar der Titelverteidigung zu retten. Stattdessen wurde der Sonneberger beim Triumph von Lokalmatador Wolfgang Kindl Sechster. »Natürlich ist die Enttäuschung groß. Aber anscheinend sind die Plätze vier, fünf und sechs in diesem Jahr meine. Anscheinend will es nicht mehr so sein«, haderte Loch, der im gesamten Winter erst einmal aufs Podest fuhr. Im herrlichen Sonnenschein am Fuße des Patscherkofels landete mit Johannes Ludwig (Platz vier) sogar noch ein Teamkollege vor Loch.
Der aus Suhl stammende Ludwig wurde dann auch zum Teil des Siegerquartetts, das fast schon standesgemäß die abschließende Team-Staffel für sich entschied. In der Besetzung Ludwig, Hüfner und Eggert/Benecken holten die Deutschen ihr viertes Gold bei dieser WM und gewannen vor den USA und Russland.
Für den Dauersieger aus Bayern endet damit ein neun Jahre langer Zeitraum mit Medaillen bei Großereignissen. »Es zieht sich durch die ganze Saison. Das ist ärgerlich, weil die letzten Jahre in Innsbruck immer gut liefen«, erklärte Loch. Sein Vater und Trainer Norbert verdeutlichte: »Es ist eine verkorkste Saison für ihn.« Weit besser lief es für das deutsche Team am Samstag mit den Siegen von Hüfner und Eggert/Benecken. Erstmals seit 2012 krönte sich die 33 Jahre alte Hüfner mit einem WM-Titel. Das Dauerduell mit Rivalin Natalie Geisenberger entschied sie klar für sich, nachdem sich die Olympiasiegerin sowohl im Sprint (Platz 15) als auch im Einsitzer-Rennen (Sechste) grobe Patzer leistete und damit deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Als erste Frau im Rennrodelsport ist Hüfner fünfmalige Weltmeisterin im Einsitzer. »Das sind Superlative, die schwer greifbar sind«, sagte sie.
Wieder eine Bank für einen Sieg und Medaillen waren die in dieser Saison noch ungeschlagenen deutschen Doppelsitzer, die den ersten Dreifacherfolg in dieser Disziplin bei einer WM einfuhren. Erstmals in ihrer Laufbahn konnten sich auch Eggert/Benecken bei einer WM mit Gold belohnen. Geschlagen geben mussten sich die Olympiasieger Tobias Wendl/Tobias Arlt, die sich aber Sprint-Gold sicherten und Silber am Samstag holten. Robin Geueke/David Gamm rundeten den Triumph mit Bronze ab.
Der FSV Frankfurt und der SV Wehen Wiesbaden haben einen erfolgreichen Auftakt ins neue Jahr der 3. Fußball-Liga verpasst. Die Landeshauptstädter kassierten am Samstag ein spätes Ausgleichstor und kamen so nur zu einem 1:1 (1:0) beim VfR Aalen. Zweitliga-Absteiger FSV spielte gegen Holstein Kiel trotz langer Überzahl und vieler Chancen nur 0:0.
»Die gelb-rote Karte hat unserem Spiel nicht gut getan«, sagte FSV-Trainer Roland Vrabec hinterher. »Die Mannschaft konnte mit der Situation nicht umgehen.« Nach dem Platzverweis für Kiels Kingsley Schindler (35.) verpassten es die Hausherren vor 3146 Zuschauern, die zahlenmäßige Überlegenheit auszunutzen. Der 19-jährige Catagay Kader vergab im zweiten Durchgang die größte Gelegenheit (57.) zum Sieg. Nach dem Spiel gaben beide Vereine den Transfer von Mittelfeldspieler Milad Salem (28) von Kiel nach Frankfurt bekannt.
Wehen Wiesbaden verließ trotz des Punktverlustes in Aalen immerhin die Abstiegsränge. Vor 3300 Zuschauern fälschte Manuel Schäffler in der 18. Minute einen Fernschuss von Marc Lorenz zur Wiesbadener Führung ab. Aalen erhöhte nach dem Seitenwechsel den Druck und kam in der Schlussphase zum Ausgleich durch den eingewechselten Alexandros Kartalis (85.). Wehen Wiesbaden wartet seit zehn Spielen auf einen Sieg und hat sich für den Abstiegskampf mit dem australischen Stürmer Kerem Bulut verstärkt. Der 24-Jährige kommt ablösefrei von den Western Sidney Wanderers. »Wir sind überzeugt, dass er unser Angriffsspiel bereichern und verbessern kann«, sagte Sportdirektor Christian Hock.
Hannes Dotzler ist nach zweijähriger Leidenszeit in die Loipe zurückgekehrt. Der 26-Jährige aus Sonthofen lieferte am Sonntag beim Langlauf-Weltcup in Falun als 41. über 30 Kilometer im klassischen Stil ein ordentliches Comeback ab. Beim Sieg des Norwegers Emil Iversen kam Tim Tscharnke als bester deutscher Starter mit einem Rückstand von 2:59,2 Minuten auf den 27. Platz. Im Damen-Rennen über 15 Kilometer wurde Stefanie Böhler 18. »Ski-Königin« Marit Björgen aus Norwegen feierte ihren dritten Saisonsieg.
Dotzler war Anfang 2015 am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt und hatte seither keinen Wettkampf mehr bestritten. »Ich hatte eine so lange Pause und bin daher einfach froh, dass ich wieder mal am Start stehen kann«, sagte Dotzler. 4:23,5 betrug sein Rückstand auf Iversen.
Bobpilot Johannes Lochner hat den ersten Weltcup-Doppelsieg in seiner Karriere gefeiert. Nachdem er mit Joshua Bluhm bereits im kleinen Schlitten siegte, gewann er am Sonntag auf seiner Heimbahn am Königssee auch im Viererbob. Mit Matthias Kagerhuber, Bluhm und Christian Rasp verwies er in Bahnrekordzeit von 49,45 Sekunden Nico Walther auf Rang zwei. Francesco Friedrich verpasste als Fünfter das Podium nur um zwei Hundertstelsekunden.
Schon im Zweierbob hatte Lochner Weltmeister Friedrich geschlagen und ihm den Bahnrekord in 49,12 Sekunden abgenommen. Bei den Frauen fuhren Mariama Jamanka und Anschieberin Annika Drazek als Dritte ebenfalls auf das Podest.