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Auf Hennig ruhen die Hoffnungen

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Katharina Hennig peilt bei der am heutigen Samstag beginnenden Tour de Ski Platz sechs an. © Imago Sportfotodienst GmbH

(sid). Katharina Hennig setzte für die »Drei-Loipen-Tournee« in den Alpen auf Altbewährtes. »Mamas Gartenkräutertee und ganz viel Meerrettich« lautete das Rezept der Skilanglauf-Olympiasiegerin, um doch noch fit für die am Samstag beginnende Tour de Ski zu werden. Es klappte - trotz leichter Erkältung geht die Sächsin beim ersten Höhepunkt der Saison an den Start.

Ein Aus kurz vor der neuntägigen Tour mit sieben Etappen in drei Ländern wäre nach ihrem starken Saisonstart äußerst ärgerlich gewesen. »Ich habe alles auf diese Tour de Ski ausgerichtet. Dort will ich zeigen, was ich kann«, sagt die Sächsin, die in diesem Winter schon Corona, einen Sturz und fast erfrorene Füße überstanden hat. Was Hennig alles kann, hat sie vor allem Anfang des Jahres bewiesen. Bei Olympia in Peking triumphierte sie völlig unerwartet mit Victoria Carl im Teamsprint, holte zudem Silber mit der Staffel und küsste so ihre in Deutschland darbende Sportart wach. Was ihr aber noch immer fehlt, ist ein Weltcupsieg.

Dreimal durfte Hennig, die wie Kombinierer-König Eric Frenzel aus Annaberg-Buchholz stammt, in diesem Winter schon am Sieg schnuppern. Dritte im eiskalten Ruka, Zweite in Lillehammer und Vierte in Beitostölen trotz Sturz sind »für mich wie ein Traum«, sagt die 26-Jährige. Wohl wahr: Zwei deutsche Podestplätze vor Tour-Start waren bislang nur der heutigen Biathletin Denise Herrmann im Winter 2013/14 gelungen.

Weil Hennig auch im Sprint, der an Silvester in Val Müstair/Schweiz die Tour eröffnet, zuletzt deutlich verbessert auftrat, rückt das Gesamtklassement in den Fokus. Bei den vergangenen drei Ausgaben war sie als zweimal Achte und einmal Neunte immer beste Deutsche, nun könnte sie für das beste DSV-Ergebnis der Geschichte sorgen. Bislang teilen sich Claudia Nystad (2007/08) und Katrin Zeller (2011/12) als jeweils Sechste die Bestmarke.

Für Hennig, die seit einigen Jahren mit ihrem Freund Christian Dotzler in Sonthofen lebt und in Oberstdorf trainiert, dürfte diese Marke möglich sein. Dabei war sie Anfang Oktober noch an Corona erkrankt, konnte einen Monat lang nicht intensiv trainieren. »Ich hätte nie gedacht, dass es von Beginn an so gut läuft«, sagt sie.

Die Chancen stehen jedenfalls gut: Weil Norwegens Dauersiegerin Therese Johaug ihre Karriere beendet hat und Tour-de-Ski-Gewinnerin Natalja Neprjajewa wegen der Sperre russischer Sportler fehlt, ist die Konkurrenz kleiner geworden. Und so ist Katharina Hennig bei der Tour de Ski plötzlich im Fokus - nicht zuletzt am 3. Januar in Oberstdorf, wenn es über zehn Kilometer im klassischen Stil geht, ihre Paradedisziplin.

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