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Zweimal auf dem Treppchen

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Zeigte in Eschborn mit sieben Goldmedaillen eine starke Leistung: Der Gießener Patrik Putala. 	(Foto: hn)
Zeigte in Eschborn mit sieben Goldmedaillen eine starke Leistung: Der Gießener Patrik Putala. (Foto: hn) © Uwe Hermann

(hn) Einen neuen Bezirksrekord über 200 m Lagen und zwei neue Vereinsrekorde bei den Damen – die Wasserratten des TV Wetzlar mit den heimischen Schwimmern zeigten sich bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Rekordlaune.

Am Sonntag gingen im Hallenbad in Gelnhausen die zwölf Teams in der Oberliga Hessen der Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) an den Start. Nach 26 Wettkämpfen lagen die Domstädter Männer auf dem hervorragenden zweiten Platz, die Damen erreichen den dritten Rang. In Baunatal kämpften unterdessen in der Landesliga die zweiten Mannschaften um den Auf- und gegen den Abstieg.

»Im letzten Jahr waren wir bei den Herren ebenfalls Zweiter, die Damen sind erst wieder in die Oberliga aufgestiegen und direkt Dritter geworden! Alle Aktiven haben sich mächtig ins Zeug gelegt und unsere Farben gut vertreten«, freute sich TVW-Abteilungsleiter Reinhard Felten über das gute Ergebnis seiner Mannschaft.

Maßgeblichen Anteil daran, dass die Herren wieder auf Rang zwei kamen, hatte Niklas Frach (Jg. 98) am Samstag, der die meisten Zähler im Team errang. Im Rennen über 400 m Freistil notierten die Zeitnehmer sehr gute 4:00,01 Minuten, die 200 m Freistilstrecke absolvierte Frach einen Tag nach seinem 18. Geburtstag in guten 1:52,35 Minuten. Sein eigenes Präsent machte er sich dann über 200 m Lagen. In 2:08,86 Minuten verbesserte er den 16 Jahre alten Bezirksrekord um 0,2 Sekunden. »Das hat Spaß gemacht«, lautete der Kommentar des 18-Jährigen.

31 Hundertstel fehlten Sam Becker (Jg. 99/Biebertal) über 1500 m Freistil für eine Zeit unter 17 Minuten (17:00,31 Minuten) – dennoch die schnellste Zeit in der Oberliga in diesem Jahr. Seit gut sechs Monaten studiert Patrik Putala (Jg. 97/Gießen) in Gießen und schwimmt seitdem beim TVW. Bei der DMS zeigte der 18-Jährige, dass er die erhoffte Verstärkung für das Team ist. In guten 2:27,04 Minuten stellte er über 200 m Brust eine neue Bestzeit auf.

Seine Premiere in der Oberliga und der ersten Mannschaft feierte Denis Schmunk (Jg. 2000/Gießen). Das jüngste Mitglied des Teams bot dabei in seinen vier Rennen sehr starke Leistungen. »Denis musste die undankbaren, langen Strecken schwimmen und hat dies bravourös gemeistert«, hatte Trainer Uwe Hermann ein Extralob für den 15-Jährigen übrig. 200 m Schmetterling in 2:18,20 Minuten, 400 m Lagen erstmals unter fünf Minuten in 4:58,93 Minuten sowie 1500 m Freistil in 17:21,05 und damit zwei Minuten schneller als seine Bestzeit trugen zum zweiten Platz bei.

»Oldie« im Team in diesem Jahr war Toni Landsbeck (Jg. 88/Gießen), der über 50 m Freistil in 24,92 Sekunden immer noch eine wertvolle Verstärkung ist. Das gilt auch für Oliver Hofmann (Jg. 95/Gießen), der trotz reduzierter Trainingsumfänge aufgrund seines Studiums die 100 m Schmetterling immer noch »locker« unter einer Minute schwamm (59,16 Sekunden).

Nach dem souveränen Wiederaufstieg im letzten Jahr schafften es die sieben Wetzlarer Mädels diesmal direkt als Dritte wieder auf das Treppchen. »Mit beiden Teams zur Siegerehrung und jeweils mit jungen Mannschaften am Start – wir können mit unserer Vorstellung sehr zufrieden sein, unsere Leistungskonzeption geht auf«, war Felten stolz.

Grande Madame ihrer Mannschaft waren Svea Boßerhoff (Jg. 93/Gießen) und die Wieseckerin Elena Peppler (Jg. 94). Nur wenige Tage nach ihrem Examen ging Jurastudentin Boßerhoff u. a. über 50 m (28,91) und 100 m Freistil (1:03,03) an den Start. Peppler zeigte über 100 m (1:18,07) und 200 m Brust (2:49,96) zwei solide Leistungen.

Die schnellste Langstrecklerin der Oberliga wurde Konstanze Klemet über 400 m (4:30,36) und 800 m Freistil (9:15,78). Die zweitschnellsten Zeiten auf diesen Strecken erreichte Charlotte Lang (Jg. 97/Hüttenberg), die nach 4:38,32 und 9:30,82 Minuten im Ziel war.

Ein Auf-, ein Abstieg

Ein Team rauf in die Oberliga, ein Team runter in die Bezirksliga – die Landesliga findet nächstes Jahr ohne den TVW statt. Am Samstag hatten die Trainer des TV Wetzlar, Uwe Hermann und Robin Rausche, ihre Aktiven nach Baunatal gebracht, dort ermittelten je zwölf Mannschaften bei den Damen und Herren ihre Auf- und Absteiger bei der DMS. Bei den Jungs war schnell klar, dass sie um den Aufstieg in die Oberliga mitschwimmen. Die Damenmannschaft lag bis zum vorletzten Start im sicheren Mittelfeld. Eine Disqualifikation sorgte dann dafür, dass im nächsten Jahr die Landesliga ohne den TVW stattfindet. Die Jungs schwimmen zusammen mit den ersten Mannschaften in der Oberliga, die zweite Reihe der Mädels muss dann in der Bezirksliga den direkten Wiederaufstieg realisieren.

»Dann steigen wir nächstes Jahr eben direkt wieder auf«, war die erste Aussage der jungen Damen nach dem unnötigen Abstieg. In 1:14,62 Minuten war Carolin Glöser (Jg. 99/Allendorf) schnellste Rückenschwimmerin über 100 m in ihrem Team, Hannah Bergk (Jg. 2000/Linden) erreichte das über 100 m Brust (1:26,92). Ihre Premiere in der Landesliga feierten Kira Seiler (Jg. 2005/Gießen) und Hedi Salzmann (Jg. 2004/Langgöns). Seiler war über 200 m Brust in 3:16,02 Minuten die erhoffte Verstärkung, Salzmann zeigte über 200 m Lagen in 2:47,62 Minuten eine tolle Vorstellung.

Bei den Herren II zeigte Marc Buddensiek (Jg. 96/Gießen) in 55,00 Sekunden über 100 m Freistil ein tolles Rennen – ebenfalls in Bestzeit. Malte Kraft (Jg. 94/Staufenberg), schon vor zwölf Jahren gemeinsam mit Uwe Hermann bei der KSG Bieber, stand in nichts nach und stellte neue Bestleistungen über 200 m Lagen (2:25,23) und 100 m Rücken (1:05,05) auf. Benito Marazzi (Jg. 99/Wettenberg) holte sich ein Sonderlob ab. Besonders in seinem letzten Rennen, den 200 m Brust zeigte er mit 2:33,34 Minuten eine bärenstarke Leistung. »In der Summe aller unserer Starts war das wohl der beste«, stellte Herman diese Leistung heraus.

Siebenmal Gold für Patrik Putala

Bereits vor Wochenfrist gab es bei den 39. Internationalen Eschborner Schwimmwettkämpfen 22 Medaillen, davon elf in Gold, für den TVW. Neu im Team der Wetzlarer ist Niklas Römer (Jg. 2005/Wettenberg). Der Zehnjährige war kurz nach dem Jahreswechsel von der KSG Bieber zum Turnverein aus der Domstadt gewechselt und feierte eine »goldene« Premiere im neuen Team. In 3:28,82 Minuten gab es für ihn den Sieg über 200 m Rücken zu bejubeln. Silbermedaillen und zweite Plätze fügte er über 200 m Freistil (3:17,01) und 50 m Rücken (45,49) hinzu.

Im Jahrgang 2008 schickten die Domstädter ein talentiertes Trio an den Start. Hannah Baretschneider (Gießen), Clemens Stark und Jonas Schichowski (Heuchelheim) boten in Eschborn tolle Leistungen, die für die Zukunft hoffen lassen. Als Vierte über 50 m Brust (1:00,62 Minuten) war Baretschneider einer Medaille am nächsten. Auf der gleichen Strecke wurde Schichowksi nach 58,28 Sekunden mit Silber ausgezeichnet.

Stark zeigten sich ebenfalls Patrik Putala und Christian Ries (beide Jg. 1997/Gießen). Ries bot besonders über 50 m Freistil in 24,79 Sekunden (1. Platz) und 100 m Lagen in 1:05,60 Minuten (1. Platz) zwei gute Vorstellungen. Neunmal musst Patrik Putala ins kühle Nass, schlug dabei siebenmal als Erster und in fünf Fällen in neuer Bestzeit an. »Patrik hat mit sehr guten Trainingsleistungen schon angedeutet, dass er in Topform ist«, freute sich Hermann. Siege und Bestzeiten gab es für den Studenten über 200 m Schmetterling (2:23,27), 400 m Lagen (4:51,28), 100 m Brust (1:09,75) und 200 m Rücken (2:18,25).

Bereits vor zwei Wochen ging der Langgönser Aaron Strube (Jg. 2002) beim Winter- meeting des EOSC Offenbach an den Start. Strube war über 1500 m Freistil in 20:56,98 Minuten so schnell wie nie zuvor.

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