Zwei Weltmeister
Fleißigster Sammler war Bernd Schauwecker. Als erstes standen für den erfolgreichen Seniorensportler die 100 Meter auf dem Programm. Hier konnte Schauwecker mit superschnellen 11,18 Sekunden Rang vier erkämpfen. »Leider verhinderte der etwas zu starke Rückenwind eine Anerkennung als deutschen Rekord«, so der Athlet hinterher. »Ich bin etwas schlechter als im Vorlauf aus dem Block gekommen. Schade, eine Medaille wäre drin gewesen«, war der Kreisstädter zunächst etwas enttäuscht. Die Medaillen sollten jedoch noch kommen.
Hier gingen die »beiden Bernds« im Gleichschritt als jeweils Erster ihrer Vorläufe in das Halbfinale. Für Bernd Lachmann war in 23,97 Sekunden dort Schluss. Bernd Schauwecker schaffte im Finale den erhofften goldenen Lauf. In tollen 22,57 Sekunden sicherte er sich seinen ersten Einzel-Weltmeistertitel vor dem Japaner Ito und seinem deutschen Teamkollegen Thomas Kessler.
Im Halbfinale sicherten sich beide den Einzug ins Finale. Bernd Schauwecker wurde in seinem Lauf in 53,00 Sekunden Zweiter, Bernd Lachmann ebenfalls (53,65 sec.). Im Finale gab Schauwecker richtig Gas, holte sich Silber in herausragenden 51,41 Sekunden – für ihn eine neue persönliche Bestzeit bei den Senioren. Bernd Lachmann lief ebenfalls so schnell wie lange nicht mehr, kam in 52,50 Sekunden auf Rang sechs. Über 4x100 Meter startete das Team Deutschland in der Besetzung Thomas Kessler, Bernd Schauwecker, Bernd Lachmann und Alexander David. In 44,69 Sekunden holte das Quartett Gold vor den USA und Australien. Auch über 4x400 Meter konnte die Nationalmannschaft nicht auf die beiden Bernds aus der Kreisstadt verzichten. Lachmann lief an Position zwei, Schauwecker am Schluss. Das war ein kluger Schachzug der Deutschen, denn Schauwecker hatte am Ende erwartungsgemäß das beste Finish, zog noch an Kanada und Australien vorbei. Gold Nummer zwei in der Staffel! Lars Klingenberg startete für die deutsche Nationalmannschaft über 4x100 Meter, holte an Position drei laufend Silber hinter den USA (45,80 sec.). Im Einzel ging er gleich in allen drei Sprintdisziplinen an den Start. Über 100 Meter schaffte Klingenberg den Einzug ins Finale, wurde dort in Saisonbestzeit von 11,87 Sekunden Achter. Auch über die doppelte Distanz lief der Kreisstädter nach schnellen 24,42 Sekunden im Halbfinale bis ins Finale durch. Dort standen am Ende 24,53 Sekunden und Rang sechs zu Buche. Einzelstart Nummer drei stand über die 400 Meter an. Hier lief Lars Klingenberg im Vorlauf 60,96 Sekunden. Das reichte zwar nicht zum Weiterkommen, trotzdem kann auch er mit seinem WM-Auftritt super zufrieden und stolz sein. Insbesondere für Bernd Schauwecker, der in diesem Jahr sogar noch einmal bei den Aktiven eine Deutsche Meisterschaft mitnahm.