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Zwei Sekunden fehlen zur Überraschung

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(pls). In der Handball-Bezirksoberliga Gießen der Frauen hat sich die HSG Butzbach am Wochenende mit zwei Niederlagen in die Winterpause verabschiedet. Am Freitagabend unterlag man in einer Nachholpartie der HSG Fernwald deutlich. Tags darauf ließ die HSG Wettertal im Wetterauer Derby gegen die Butzbacherinnen die Muskeln spielen. Die FSG Gettenau/Florstadt schnupperte gegen die HSG Marburg/Cappel bis zum Schluss an einer Überraschung.

Das Duell zwischen Wettertal und Gettenau/Florstadt am nächsten Samstag beschließt dann das Spieljahr 2022.

HSG Butzbach - HSG Fernwald 15:43 (8:23): Gegen die Gäste aus Mittelhessen waren die Butzbacherinnen von Beginn an unterlegen. »Das Ergebnis spricht für sich. Allerdings schauen wir darauf nur zweitrangig. Die Stimmung im Team ist gut, wir motivieren uns gegenseitig und geben alles«, sagt Heim-Spielertrainerin Yvonne Harbort.

In der Anfangsphase trafen Außen Jessica Schneidt, Sandra Bender und A-Jugend-Talent Milena Stuppy und gestalteten das Ergebnis noch offen - 4:7 aus Heimsicht. In der Folge kamen die Gastgeberinnen mehr als zwölf Minuten nicht zu einem Torerfolg, und Fernwald zog mit einem 9:0-Lauf auf 16:4 davon. »Jeder technische Fehler ist eiskalt per Tempogegenstoß bestraft worden und wir haben in der Defensive zu zahm agiert«, sagt Harbort.

Auch nach dem Seitenwechsel kamen die Schützlinge von Gäste-Trainerin Christine Weinandt immer wieder vor das Tor der jungen Darleen Diehl, die trotz der Gegentorflut mit Paraden zu überzeugen wusste. Die 15-Tore-Führung zum Pausenpfiff bauten die Besucherinnen mit einer im Kollektiv hohen Trefferquote konsequent aus. Gegen die Top-Spielerin Maja Zimmer, Nadine Zecher und Anna Janoth fand die junge Butzbacher Garde kein Mittel. »Die Ansätze stimmen, sie sammeln weiter Erfahrungen und machen Fortschritte«, fand die Übungsleiterin dennoch aufmunternde Worte für die Jugendspielerinnen.

Beste Werferinnen / HSG Butzbach: Bender (6/3), Stuppy, Frey (je 2).

FSG Gettenau/Florstadt - HSG Marburg/Cappel 19:20 (11:10): Die FSG startete furios gegen die Universitätsstädterinnen. Die HSG wirkte derweil überrascht vom spielfreudigen Auftreten Gettenau/Florstadts. Nach fast acht Minuten traf Franziska Schmeißer zum 5:2 und zwang den Gäste-Trainer zu einer Auszeit. Diese brachte aber nicht die erhoffte Wirkung. Die Gastgeberinnen stellten nach einem zwischenzeitlichen 4:0-Lauf auf 10:4. »Wir waren sehr gut im Eins-gegen-eins, jederzeit präsent und haben die nötige Disziplin an den Tag gelegt«, sagt Trainer Christian Sacks. Doch die Besucherinnen kamen in weniger als fünf Minuten auf einen Treffer heran. »In dieser Phase haben wir uns zu viele technische Fehler geleistet und sind von unserem Spiel abgewichen«, kritisierte der Heimcoach.

Allerdings berappelte man sich, und nach dem Seitenwechsel traf Luisa Stiefel von der Siebenmeter-Linie zum 14:11. Es entwickelte sich nun ein Duell auf Messers Schneide. Marburg/Cappel ging mit 18:16 in Front. Die Heim-Sieben schlug zurück, ehe beim Stand von 19:19 die Schlussminute anbrach. »In dieser haben wir leider bei unseren Angriffen schlechte Entscheidungen getroffen«, bemängelte Sacks. Die Quittung: Zwei Sekunden vor der Schlusssirene schlug ein starker Wurf von Gäste-Akteurin Friederike Wulf im kurzen Eck ein - die Entscheidung.

Beste Werferinnen / FSG Gettenau/Florstadt: Stiefel (10/3), Borst (4), Grün (2).

HSG Wettertal - HSG Butzbach 42:7 (22:4): Schon vor dem Derby waren die Rollen klar verteilt. Wettertal rangiert unter den drei Top-Teams der Liga, und Butzbach kam als personell geschwächtes pluspunktloses Schlusslicht in die Münzenberger Sporthalle. Nach knapp neun Minuten stellte die Ex-Butzbacher Kreisläuferin Hannah Schepp auf 8:0 für die heimischen Farben. Gäste-Pendant Dania Lucia Dannwolf machte kurz darauf der weißen Weste des Wettertaler Torhütergespannes erstmals einen kleinen Flecken. Die Partie entwickelte Trainingsspiel-Charakter und war eher ein Schaulaufen für die Heimoffensive. »Wir haben unser Spiel konsequent durchgezogen. Jeder hat seine Spielzeit bekommen. Beim Gegner hat man die schwindenden Kräfte gespürt«, fasste die Wettertaler Betreuerin Laura Kunzelmann zusammen. Mit einem 7:0-Lauf erhöhte die Heim-HSG auf 17:2. Im Verlauf des ungleichen Duells trafen neun von zehn Feldspielerinnen der Mannschaft von Trainer Tim Langsdorf mehr als einmal.

Gäste-Trainer Marcus Schepp fand nach der höchsten Saisonniederlage dennoch tröstliche Worte: »Für uns geht es darum, die Runde zu Ende zu spielen. Gegen ein solches Team wie Wetertal ist für uns im Moment nicht viel auszurichten. Wir müssen versuchen, die gute Stimmung in der Mannschaft zu halten und uns im Januar wieder zu formieren«. Der Kampfwille war der Gäste-Sieben nicht abzusprechen, die kollektive Spielstärke den Wettertalerinnen aber erst recht nicht.

Beste Werferinnen / HSG Wettertal: Wolfner (10), Elisa Kerschner (9/3), Rettig, Hannah Schepp (je 5) / Butzbach: Bender (4), Laura Högel, Frey, Dania Lucia Dannwolf (je 1).

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