Mit zwei Doppelschlägen auf Rang drei

(mn) Der EC Bad Nauheim hat die prognostizierte Geduldsprobe bestanden und ist nach dem fünften Heimsieg in Serie auf Tabellenrang drei der Deutschen Eishockey-Liga 2 vorgerückt.
Beim 4:2 (0:1, 2:1, 2:0)-Erfolg gegen die Heilbronner Falken boten die Roten Teufel den 2313 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion 38 Minuten lang eine höchst zähe Kost. Erst ein Powerplay-Doppelschlag binnen 1:28 Minuten brachte die Gastgeber mit dem Ausgleich kurz vor der zweiten Pause so richtig in die Partie, die durch einen weiteren Doppelschlag binnen 1:19 Minuten Mitte des letzten Abschnitts entschieden wurde. Torschützen für Bad Nauheim waren Dusan Frosch, dessen Vorarbeit zum Endstand durch Vitalij Aab zudem fast schon alleine das Eintrittsgeld wert war, Drew Paris und Kyle Helms. Eine Bestnote verdiente Max Campbell, der teils vorne wie hinten gleichzeitig zu agieren schien, für seine Akzente diesmal allerdings nicht belohnt wurde
»Bad Nauheim hatte den größeren Willen, mehr Schüsse und mehr Geduld«, resümierte Falken-Trainer Igor Pavlov, der sich über »zwei dumme Strafzeiten« ärgerte, die den Gast die überraschende Zwei-Tore-Führung gekostet hatten.
RT-Trainer Petri Kujala hatte einmal mehr Freude am Powerplay seiner Mannschaft (»Wenn wir mit einem 0:2-Rückstand ins Schlussdrittel gehen, wird es sehr, sehr schwer«) und sprach »von den zehn besten Defensiv-Minuten der Saison« als am Ende der Vorsprung sicher über die Zeit gebracht wurde.
Heilbronn hatte 38 Minuten lang taktisch diszipliniert gestanden und die Räume eng gehalten. Seitens der Gastgeber sah offensiv vieles nach Stückwerk aus. Mal kam der Pass den entscheidenden Moment zu früh, mal zu spät, mal zu ungenau, und manchmal fehlte auch das nötige Scheibenglück. Zudem wusste der erste 18-jährige Florian Proske zwischen den Pfosten zu gefallen. Einen Konter - die erste wirkliche Torchance - nutzte Lennart Palausch zum Falken-Führungstreffer (12.), und just als die Roten Teufel mehr und mehr Druck auf das Gäste-Tor hatten erzeugen können, als der Ausgleich förmlich in der Luft gelegen hatte, erzielte Steven Bär bei einem der seltenen Entlastungsvorstöße das 2:0 für Heilbronn (27.).
Bad Nauheim fing sich nach einigen Minuten, spielte inzwischen mit drei Reihen - mit Sven Gerbig für Tim May zwischen Patrick Strauch und Daniel Oppolzer. In der 38. Minute hatte Dusan Frosch nach einem Proske-Abpraller das leere Tor vor sich, und der Bann war gebrochen - 1:2. Als die Gäste in einer äußerst körperlosen Partie mit insgesamt nur fünf Hinausstellungen hinter dem RT-Tor (!) eine Strafzeit verursacht hatten, schlenzte Drew Paris die Scheibe zum Ausgleich ins Tornetz (40.).
Die Roten Teufel blieben am Drücker. Im Zuge des vierten RT-Powerplays versuchte Pavlov während einer Auszeit auf sein Team einzuwirken (45.). Just als seine Mannschaft wieder komplett war, konnte Kyle Helms, freistehend vor dem Tor, den Puck zur ersten Führung über die Linie drücken. Nur eine Minute später bat Dusan Frosch den gesamten Falken-Block zum Tanz durch das RT-Angriffsdrittel, war nicht zu stoppen und hatte noch das Auge für Vitalij Aab, der dessen Zuspiel zum Endstand abschließen konnte (50.).
EC Bad Nauheim: Guryca - Ringwald, Paris, Schütz, Blankart, Mapes, Ketter – Frosch, Lange, Aab, Beca, Campbell, Helms, Strauch, May, Oppolzer, Müller, Gerbig, Baum.
Heilbronner Falken: Proske - Fast, Thomson, Tiffels, Krull, Bär, Saeftel, Muth, Hauß - Kurth, Cameron, Ackermann, O’Donnell, Toulmin, Krüger, Sascha Janzen, Blank, Alexander Janzen, Palausch, Kircher, Maginot.
Steno: Tore: 0:1 (12.) Palausch (Kircher), 0:2 (27.) Bär (Alexander Janzen, Blank), 1:2 (38.) Frosch (Paris, Aab - 5-4), 2:2 (40.) Paris (Aab, Lange - 5-4), 3:2 (49.) Helms (Beca, Ringwald), 4:2 (50.) Aab (Frosch, Ketter). - Schiedsrichter: Elvis Melia. - Strafminuten: Bad Nauheim 2, Heilbronn 8. - Zuschauer: 2313.