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Wohin kann der Weg noch führen?

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Von: Michael Nickolaus

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Der Tennisclub Bad Vilbel und die Familie Hinkel haben einander geprägt. Mehr als ein Vierteljahrhundert hatte Günter Hinkel den Vereinsvorsitz inne, im mittlerweile 18. Sommer ist Sohn Dirk dessen Nachfolger. Mit 723 Mitgliedern zählt der Verein aus der Brunnenstadt zu den zehn größten Vereinen im Hessischen Tennis-Verband. Zum Start der Regionalliga am Wochenende hat die WZ-Sportredaktion mit Hinkel, der als Teenager mehrfach Meistertitel im Bezirk Frankfurt gewann, über Anforderungen, Grenzen, Ziele und Projekte gesprochen.

Der Tennisclub Bad Vilbel und die Familie Hinkel haben einander geprägt. Mehr als ein Vierteljahrhundert hatte Günter Hinkel den Vereinsvorsitz inne, im mittlerweile 18. Sommer ist Sohn Dirk dessen Nachfolger. Mit 723 Mitgliedern zählt der Verein aus der Brunnenstadt zu den zehn größten Vereinen im Hessischen Tennis-Verband. Zum Start der Regionalliga am Wochenende hat die WZ-Sportredaktion mit Hinkel, der als Teenager mehrfach Meistertitel im Bezirk Frankfurt gewann, über Anforderungen, Grenzen, Ziele und Projekte gesprochen.

Der TC Bad Vilbel verfügt über zwölf Sand- und sechs Hallenplätze und hat sage und schreibe 41 Mannschaften gemeldet; darunter vier Regionalliga-Teams und die Herren in der Hessenliga. Wohin kann der Weg sportlich und strukturell noch führen? Wann sind Grenzen erreicht?

Dirk Hinkel : An einzelnen Spieltagen stoßen wir in diesem Sommer an Kapazitätsgrenzen und müssen Spiele teilweise verlegen, zumal die Durchführung der Regionalliga-Spiele an besondere Bedingungen geknüpft ist. Mit den Damen sind wir in dieser Liga gut aufgehoben. Dieses Level ist mit einem gewissen Stamm an eigenen Spielerinnen aus der Region zu halten. Und diese Identität ist uns wichtiger, als mit Gewalt einen Aufstieg in die zweite Bundesliga zu erzwingen.

Der Aufstieg der Herren kam für uns überraschend. In der Summe stellen für uns zwei hochklassige Mannschaften natürlich eine Herausforderung dar. Auch bei den Herren ist es vorrangig, die Klasse zu halten, zu sehen, wo wir stehen, und peu à peu, junge Spieler der Region zu integrieren.

Sie selbst gehörten zum Team, das in Bad Vilbel zuletzt in der damaligen Oberliga, die mit der heutigen Hessenliga vergleichbar ist, gespielt hat. Wie sehen Sie die damalige Zeit? Und welchen Stellenwert hat der Aufstieg heute?

Hinkel: Natürlich sind die Gedanken an die damalige Zeit sofort hochgekommen. Aber man muss auch einräumen, dass das Niveau nicht vergleichbar ist. Ja, auch damals gab es Ausländer auf den beiden Toppositionen, aber dahinter folgten Spieler wie du und ich mit drei Trainingstagen wöchentlich. Heute ist das Spiel deutlich intensiver, und in den Kadern finden sich ausschließlich Spieler, die sich täglich intensiv mit dem Sport auseinandersetzen und diesen betreiben.

Sie haben vor 18 Jahren den Vereinsvorsitz von Ihrem Vater übernommen. Was treibt Sie nach all den Jahren in Ihrer Position an?

Hinkel: Zum einen empfinde ich eine riesige Freude, wenn ich sehe, mit welcher Begeisterung Kinder und Jugendliche unsere Anlage beleben. Zum anderen schaue ich sehr gerne unseren Topmannschaften zu, die in einer ästhetisch-anspruchsvollen Art und Weise tollen Sport bieten. Und natürlich haben wir eine tolle Vorstandstruppe mit einem sehr angenehmen Arbeitsklima.

Mit neuen Hallenplätzen und einer Traglufthalle wurden vor wenigen Jahren die Kapazitäten für den Winterspielbetrieb erweitert. Welche Projekte sind als Nächstes geplant? Welche Ziele sind gesetzt?

Hinkel: Man muss sich zunächst einmal vor Augen führen, dass sich unser Jahresbudget in den vergangenen zehn Jahren verdreifacht hat. Mehr Plätze, mehr Mitglieder, mehr Trainer. Und wir stoßen an Grenzen, die ehrenamtlich noch zu bewältigen sind. Unser Ziel ist es, das sportliche Level zu halten. Die Anlage betreffend müssen wir – ich sage mal – dem sportlichen Erfolg »nachwachsen«. Hier werden im Laufe der nächsten Jahre im Bereich der Umkleiden oder im sanitären Bereich Investitionen erforderlich.

Wie gelingt es Ihnen, bei leistungssportlich-orientiertem Spielbetrieb innerhalb des Klubs die Balance zur Basis, zum Breitensport, zu halten?

Hinkel: Natürlich gibt es Reibungspunkte, weil beispielsweise am Wochenende keine freien Plätze zur Verfügung stehen. Andererseits ist rund die Hälfte unserer aktiven Mitglieder in Mannschaften organisiert. Dadurch gibt es einen fließenden Übergang und auch eine hohe Identifikation. Erfreulicherweise ist der Hobby- und Freizeitsportler aber auch am sportlich-ambitionierten Wettkampf interessiert, wie ein Blick über die Anlage während der Heimspiele unserer Topmannschaften zeigt.

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