Die Woche beim EC: Pokal-Coup und zwei Zu-null-Siege
(mw) Sieben Oberliga-Siege in Serie, seit fast 300 Minuten ohne Gegentor und dazu noch der Pokal-Coup gegen die Lausitzer Füchse. Der EC Bad Nauheim ist in der West-Gruppe die Eishockey-Mannschaft der Stunde und kommt immer besser in Fahrt.
4:3 nach Verlängerung gegen das Zweitliga-Topteam Weißwasser, 2:0 in Hamm, 8:0 gegen Essen – für das Team von Fred Carroll waren es perfekte fünf Tage. »Eine tolle Woche, besser geht es nicht«, sagte gestern Co-Trainer Marcus Jehner, der den grippekranken Carroll (soll heute wieder das Training leiten) an der Bande vertrat. Nach den dürftigen ersten Saisonvergleichen gegen Hamm (bitteres 2:4 im eigenen Stadion) und Essen (schweres 4:2) hatten die EC-Akteure am vergangenen Wochenende offensichtlich Revanchegelüste und wollten sich besser präsentieren. »Alle waren motiviert, insbesondere die Heimschlappe gegen Hamm wettzumachen und besseres Eishockey zu bieten«, meint Jehner, der in Hamm einige kritische Situationen mit seinem Team zu überstehen hatte.
Denn neben den zwischenzeitlichen Ausfällen von Daniel Ketter (Pferdekuss, soll am Mittwoch oder Donnerstag wieder ins Training einsteigen) und Michel Maaßen (steht wohl am kommenden Wochenende nicht zur Verfügung) spielte der EC im Schlussdrittel fast die Hälfte der Zeit in Unterzahl, dreimal sogar in doppelter. »Kämpferisch war das eine Top-Leistung. Der Hammer Torhüter hat zudem eine höhere Niederlage seines Teams verhindert«, analysiert Jehner, der auch seinen Goalie Patrick Glatzel hervorhob.
»Patrick war überragend. Ich freue mich, dass er ohne Gegentor bleiben konnte«.
Überhaupt die Bad Nauheimer Torhüter: Markus Keller (saß am Wochenende 120 Minuten für Augsburg auf der DEL-Bank, trainiert noch bis Wochenmitte in Bayern) hatte den Pokalsieg gesichert, Glatzel am Freitag überzeugt – und am Sonntag schaffte Philip Lehr in seinem ersten Einsatz für die Roten Teufel ein Shut-out. »Patrick hat am Samstag noch bei den Junioren gespielt und kam erst spät in der Nacht nach Hause. Ein drittes Spiel am Wochenende wäre zu viel gewesen«, begründet Jehner den erneuten Goalie-Wechsel gegen die Stechmücken.
Die Torhüter in starker Verfassung, die Defensive trotz Unterbesetzung am Sonntag stets auf dem Posten und die Stürmer treffsicher: Die Roten Teufel nehmen Kurs auf die Tabellenspitze und ließen sich dabei trotz »fehlender geistiger Frische in der Schlussphase« (O-Ton Jehner) am Sonntag auch nicht von den Moskitos Essen stoppen. Die EC-Leistungskurve zeigt also vor dem Top-Spiel am Freitag zu Hause gegen Duisburg ab 19.30 Uhr nach oben.
Auch für die Löwen Frankfurt lief das Wochenende perfekt. Die Beddoes-Truppe erzielte bei zwei Siegen 17 Tore und überzeugte insbesondere gegen Hamm, gegen die Westfalen war der erste Saisonvergleich noch verloren gegangen. Überragend war Ex-Teufel Sven Breiter, der zum 2:0 vorlegte und später seinen dritten Treffer folgen ließ. Tim Bornhausen und Alexander Althenn kassierten in einer ab dem zweiten Drittel ruppigen Partie (162 Strafminuten) Spieldauer-Disziplinarstrafen und sind somit am Freitag gegen Königsborn gesperrt. Zudem wird wohl Verteidiger Marco Müller fehlen, der nach einer Keilerei Verletzungen an Auge und beiden Daumen davontrug.
Unterdessen scheint die Pokal-Niederlage in Bad Nauheim bei den Lausitzer Füchsen Spuren hinterlassen zu haben – am Wochenende verlor der EHC in Heilbronn mit 0:10 und gegen Rosenheim mit 0:3.