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Wenisch entscheidet Derby

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Von: Peter Hett

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Die MSG Florstadt/Gettenau hat das Derby in der Handball-Bezirksoberliga bei der HSG Mörlen knapp gewonnen. Die Entscheidung fiel erst in der Schlussphase.

Es gibt Handballspiele, die im Grunde genommen nicht gespielt werden brauchen. Denn manchmal steht der Gewinner quasi schon vorher fest. Das Wetterau-Derby in der Bezirksoberliga zwischen der HSG Mörlen und der MSG Florstadt/Gettenau zählt zu dieser Kategorie. Die 25:26 (12:10) Niederlage der gastgebenden HSG verwundert daher bestenfalls mit Blick auf den Spielverlauf. Ansonsten bestätigte es sich erneut, dass Mörlen gegen Florstadt nicht gewinnen kann.

Mit einer über die gesamte Spielzeit praktizierten Manndeckung gegen Kim Lehr und Yannic Wenisch wollten die Gastgeber den Fluch beenden. »Dass zumindest einer von beiden eng gedeckt wird, hatten wir erwartet. Dass es beide sein werden, hat uns überrascht«, gab MSG-Trainer Detlef Ernst zu. Die Gastgeber profitierten von ihrer Taktik und führten von Beginn an. Nach einer Viertelstunde lag man mit 9:5 vorn und auch beim 11:7 (Maximilian Schepp/25.) hatte man noch einen komfortablen Vorsprung, der bis zur Pause etwas schmolz.

Die zweite Halbzeit erwies sich als ein Spiegelbild der ersten. Erneut hatte die HSG den besseren Start und legte bis auf 18:13 (Sebastian Bischof/43.) vor. Mit der Einwechslung von Christian Sacks erhielt der Angriff der Gäste neuen Schwung. Mit Christian Sacks und Steffen Baumgartl waren nun zwei Spieler auf dem Feld, die aus den großen Räumen in der Mörler Deckung mit erfolgreichen Eins-gegen-eins-Situationen Kapital schlugen. Mit zwei Toren in Folge brachte Sacks seine Farben bis auf drei Tore heran. Im Anschluss daran vergab die HSG drei Großchancen leichtfertig – der entscheidende Knackpunkt im Spiel. Während sich bei Mörlen ein Kräfteverschleiß bemerkbar machte, liefen die Gäste jetzt erst richtig heiß. Bis zum 22:19 (Stefan Schmidt /52.) konnte die Petriesas-Sieben den drei-Tore-Abstand noch verteidigen. Baumgartl (2) und Sacks sorgten für den schnellen Ausgleich zum 22:22 (53.). Einmal legte Mörlen noch vor (23:22 Breitenfelder/55.) ehe David Potschka und Niklas Wagner ihre MSG auf die Siegerstraße brachten.

Den entscheidenden Treffer erzielte schließlich Wenisch mit seinem einzigen Tor des Abends. »Nachdem wir in jeder Halbzeit zu Beginn mit Schlafwagenhandball agierten, haben wir uns mit großer Moral und starker Physis aus dem Tal der Tränen befreit. Meine Spieler hatten am Ende mehr Power als der Gegner, bei dem die Beine zunehmend schwerer wurden«, analysierte MSG-Coach Ernst. »Wir haben uns durch eine mangelhafte Chancenverwertung gegen Ende des Spiels selbst geschlagen, nachdem unser Matchplan 50 Minuten lang aufgegangen war. Wir waren am Ende vom Kopf her nicht mehr so frisch«, befand dagegen HSG-Trainer Philipp Petriesas. »Wir verwerfen – und die treffen bei jedem Wurf«, brachte er die letzten zehn Minuten auf den Punkt.

HSG Mörlen: Kassebaum, Braun; Frey, Schmidt (2), Sebastian Dietz (5), Boller (5), Löwe, Christian Birkenstock, Bischof (5/4), Dönges, Bernhard Dietz, Schepp (5), Breitenfelder (3), Daniel Birkenstock.

MSG Florstadt/Gettenau: Büttner, Korn; Wagner (5), Neuhalfen (1), Lux, Baumgartl (5), Glaub (3), Sacks (4), Starck (1), Zur Heiden, Wenisch (1), Lehr (4/2), Potschka (2).

Im Stenogramm: Schiedsrichter: Rüspeler/Wächtershäuser (Kleenheim). – Zeitstrafen: 6:4 Minuten. – Siebenmeter: 4/4:3/2. – Zuschauer: 150.

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