FV Bad Vilbel emotionslos

Zwar war Bad Vilbels Spielertrainer Amir Mustafic vor dem Gastspiel bei Rot-Weiß Frankfurt der festen Überzeugung, er und seine Teamkollegen verfügten über genügend Qualität, um beim aktuellen Verbandsliga-Zweiten Zählbares zu holen, doch die Realität sah – wie schon so oft in den vergangenen sieben Wochen – ganz anders aus:
Die gastgebenden Frankfurter siegten nämlich leicht und locker mit 3:0 (2:0) und brauchten dabei nie an die Grenzen ihrer Belastbarkeit zu gehen, weil die Brunnenstädter offensiv gesehen mit einer 4-1-4-1-Taktik nichts wirklich Gefährliches zu bieten hatten. Jedenfalls war für FV-Stürmer Fatih Uslu der Arbeitstag bereits nach 45 Minuten beendet, und ab der zweiten Hälfte befand sich auf seiten der ziemlich emotionslos wirkenden Grün-Weißen überhaupt kein gelernter Angreifer mehr auf dem Spielfeld.
Im Prinzip war schon zur Pause klar, welches Team das Stadion am Brentanobad als Sieger verlassen würde, zumal Bad Vilbel im Spiel nach vorne keinerlei zündende Ideen entfachte. Zwei harmlose Distanzschüsse von Jonatan Tesfaldet, abgefeuert in der 27. und 28. Minute, waren diesbezüglich alles, was notiert werden durfte. Rot-Weiß bot zwar ebenfalls nichts Überragendes, doch in zwei Fällen fand die Schmidt-Elf die Lücke und ließ es klingeln: Varol Akgöz traf in der siebten Minute nach einem Barnes-Pass zur Führung ins lange Eck, Mert Pekesen erhöhte nach 42 Minuten auf 2:0. Torjäger Patrick Barnes erwies sich auch in dieser Situation als geschickter Einfädler.
Wer dachte, mit zwei neuen Spielern (Steffen Janke und Raphael Wenzel für Dennis Geh und Fatih Uslu) würden die Wetterauer Gäste ab der zweiten Hälfte möglicherweise doch noch in die Spur finden, wurde schnell eines Besseren belehrt. Es dauerte bis zur 90. Minute, ehe die FV-Truppe zu einer wirklichen Chance kam: Thorben Knauers Schuss wurde von Frankfurts Innenverteidiger Damir Topcagic auf der Linie geblockt. Wenig später, in der Nachspielzeit, musste sich RW-Keeper Ioannis Takidis zum ersten und einzigen Mal gewaltig strecken, um einen Knauer-Freistoß zu entschärfen.
Schon viel früher, in der 55. Minute, hatten die Rot-Weißen mit dem 3:0 ihren achten Saisonsieg zementiert. Und zwar durch einen von Patrick Barnes verwandelten Foulelfmeter, den Bad Vilbels Torwart Robert Cue am Schützen selbst verursachte. »Stimmt nicht«, meinte Cue hinterher, »denn ich habe den Patrick Barnes überhaupt nicht berührt«. Wirklich wichtig war das freilich nicht, zumal es an der siebten Bad Vilbeler Saison-Niederlage ohnehin nichts geändert hätte.
Rot-Weiß Frankfurt: Takidis – Mus, Gültekin, Topcagic, Lundy – Freund, Fil, Abdul, Pekesen (80. Pllana) – Akgöz (83. Sabic), Barnes (77. Ucar). – FV Bad Vilbel: Robert Cue – Nuh Uslu, Ali Can, Steven Cue, Geh (46. Janke) – Mustafic – Groda, Tesfaldet (68. Knauer), Albert, Bauscher – Fatih Uslu (46. Wenzel). – Steno: Tore: 1:0 (7.) Akgöz, 2:0 (42.) Pekesen, 3:0 (55.) FE Barnes. – Schiedsrichter: Christoph Schütz (Worms). – Zuschauer: 120. Uwe Born