Unterzahl-Gegentore leiten Niederlage ein
(dbf/mn) Der EC Bad Nauheim steht im Playoff-Halbfinale der Eishockey-Oberliga mit dem Rücken zur Wand. In Garmisch-Partenkirchen verloren die Roten Teufel nach dem unglücklichen 3:4 n.V. vom Freitag nun am Sonntag auch Spiel zwei der Best-of-Five-Serie; diesmal mit 2:4.
In einer leidenschaftlichen Auseinandersetzung mit insgesamt 80 Strafminuten hatten die Hessen zweimal einen Rückstand ausgeglichen, waren aber durch das dritte Gegentor in Unterzahl (48.) entscheidend zurück geworfen worden. Matchwinner der Weiß-Blauen war ausgerechnet ein ehemaliger Rot-Weißer: Tim Regan nämlich, der zweifache Torschütze. Für Bad Nauheim waren Lanny Gare und Alexander Baum jeweils im Powerplay erfolgreich. Nur mit einem Sieg im Heimspiel am morgigen Dienstag (20 Uhr) kann die Mannschaft von Fred Carroll eine Fortsetzung der Serie erzwingen. Eine Niederlage würde das Saisonende bedeuten.
Vor 2020 Zuschauern - darunter etwa 90 mitgereiste RT-Fans - hatten am Ende wieder mal die berühmten Kleinigkeiten den Ausschlag gegeben, der SC Riessersee konnte wie schon am Freitag effektiver mit seinen Powerplay-Chancen umgehen. Bad Nauheim, das trotz der erneuten Niederlage angesichts seiner Vorstellung noch nicht abgeschrieben sein dürfte, überzeugte im Spiel Fünf-gegen-Fünf, war jedoch zu selten über einen längeren Zeitraum komplett, um Druck im SCR-Drittel aufbauen zu können.
Alleine im ersten Drittel verbannte der anfangs doch kleinlich leitende Unparteiische Florian Zehetleitner die Roten Teufel gleich für zwölf Minuten auf die Strafbank. Tim Regan nutzte gleich die erstbeste Möglichkeit zum Führungstreffer. Auf der Bank saß Lanny Gare, der bereits am Freitag zwei Treffer vom Sünderbänkchen aus gesehen hatte. Bad Nauheim überstand anschließend eine doppelte nummerische Unterzahl. Der RT-Top-Scorer persönlich sorgte dann im Powerplay für den Ausgleich vor dem ersten Gang in die Kabine.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs hatten die Gastgeber den besseren Start und übernahmen - erneut durch Tim Regan, der einen Abpraller aufnahm - die Führung. Mitte des Drittels wurde Bad Nauheim stärker, entwickelte speziell im Powerplay einen immensen Druck und kam durch Alexander Baum nicht unverdient zum Ausgleich.
Die insgesamt vierte Strafzeit, die allein Dennis Cardona gestern Abend absaß, nutzte Gerorge Kink zum 3:2 der Gastgeber. Bad Nauheim steckte aber nicht auf und konnte enormen Druck auf das Gehäuse von Harti Wild ausüben, doch hielt das Abwehrbollwerk. 105 Sekunden vor Schluss nahm RT-Trainer Fred Carroll eine Auszeit und den Torwart vom Eis, der Puck wollte aber nicht mehr über die Linie. Fünf Sekunden vor der Sirene markierte Scott Bartlett den Endstand.
SC Riessersee : Wild - Lehner, Feuerecker, Völk, Staltmayr, Raubal, Matthias Mayr - Bartlett, Doyle, Kink, Regan, Zille, Biersack, Rimbeck, Christian Mayr, Zimmermann.
EC Bad Nauheim : Keller - Mangold, Baum, Bernhardt, Gruber, Kohl, Franz - Schwab, Gare, Barta, Weibler, Piwowarczyk, Althenn, Cardona, Baldys, Pöpel, Filobok.
Tore : 1.0 (7.) Regan (Christian Mayr, Wild - 4-3), 1:1 (18.) Gare (Piwowarczyk, Schwab - 5-4), 2:1 (24.) Regan, 2:2 (37.) Baum (Piwowarczyk, Weibler - 5-3), 3:2 (48.) Kink (Regan, Staltmayr - 5-4), 4:2 (60.) Bartlett (Doyle, Wild - 5-6). - Strafminuten : Riessersee 28 plus zehnminütige Disziplinarstrafe gegen Doyle, Bad Nauheim 32 plus zehnminütige Disziplinarstrafe gegen Bernhardt. - Zuschauer : 2020.