TV Petterweil: Ein trügerisches Tabellenbild

Der TV Petterweil holt vor dem Spiel gegen die MSG Umstadt/Habitzheim den Rechenschieber raus. Eigentlich könne die Platzierung besser nicht sein, wenn da nicht der Punktequotient wäre.
(hep). Drei Spieltage sind in der Abstiegsrunde der Oberliga Hessen noch zu absolvieren. Da definitiv fünf Mannschaften in die Landesligen absteigen, sichern nur die Plätze eins bis drei den Klassenerhalt. Vier Vereine haben sich etwas von der Konkurrenz abgesetzt, darunter auch der TV Petterweil, der mit 17:5 Punkten an der Tabellenspitze steht. Eine Momentaufnahme, die trügerisch sein kann.
Die drei konkurrierenden Südvereine werden die Runde mit einem Spiel weniger beenden. Ein Nachteil für die Wetterauer Handballer, bei der Umrechnung auf die Quotienten Regelung, die am Ende zählen wird. Daher muss die Runde mit einem Vorsprung von mindestens zwei Pluspunkten beendet werden. Ansonsten ziehen die Süd-Vereine, selbst bei einem Punkt weniger, vorbei. Verständlich wird dies wohl nur bei genauerer Betrachtung der HHV-Regularien. Aber es ist nun mal wie es ist und muss angenommen werden
Die Mannschaft von Martin Peschke braucht also noch mindestens drei Punkte. Am einfachsten sind diese in den beiden noch ausstehenden Heimspielen zu holen. Weil es um wichtige Punkte zum Erreichen des Klassenerhalts geht, braucht die Mannschaft jede nur denkbare Unterstützung. »Wir sind auf unsere treuen Fans angewiesen. Die Mannschaft hat bislang alles gegeben, benötigt aber nun für den Endspurt die Unterstützung von außen, um das ausgegebene Ziel zu erreichen«, hofft Peschke.
Er setzt in heimischer Halle auf eine lautstarke Kulisse, wenn es am Sonntagabend darum geht, um 18 Uhr den Hinspiel-Sieg (22:21) gegen die MSG Umstadt/Habitzheim zu wiederholen. Es wird nicht leicht. Die MSG ist mit zuletzt drei Siegen in Folge die Mannschaft der Stunde und hat in der Vorwoche mit 27:21 einen Heimsieg gegen die HSG Wettenberg gefeiert. Neben Linksaußen Justin Kraus, Lukas Schmidt im rechten Rückraum und Kreisläufer David Lubar sollte das Augenmerk auf dem groß gewachsenen Jonas Schneider liegen. Er ist nicht nur der Shooter im linken Rückraum, sondern sucht auch gerne das Eins-gegen-eins-Duell. Im Hinspiel war er mit sieben Toren von der TVP- Abwehr nicht zu neutralisieren. Mit seiner 3:2:1-Deckung ist die MSG ein unangenehm zu bespielender Gegner.
Gegenüber dem letzten Spiel müssen sich die Gastgeber erheblich steigern, um doppelt zu punkten. Nicht nur die technischen Fehler sind zu reduzieren, sondern vor allem muss sich auch die Trefferquote verbessern. Insbesondere von außen und auch vom Siebenmeterstrich sind die klaren Torchancen besser zu nutzen als bisher. Es reicht nicht aus, sich nur auf die eigene Abwehrreihe zu verlassen, die in Verbindung mit Torwart Iteb Bouali, bisher im Schnitt lediglich 24 Tore kassiert hat.
Außer den Langzeitverletzten Niklas Wagner und Felix Koffler, wird Dennis Bachmann ausfallen. »Auch wenn wir aktuell verletzungsbedingt sehr gebeutelt sind, dürfen wir uns keine Ausrutscher erlauben. Ausreden zählen nicht. Jedem sollte klar sein, was die Stunde geschlagen hat«, macht Petterweils Trainer die Bedeutung dieses Spieles klar.