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TV Petterweil: Ein kniffliges Szenario

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Von: Peter Hett

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Torhüter Iteb Bouali und sein TV Petterweil starten am kommenden Wochenende in die Abstiegsrunde der Oberliga. KSS © Jürgen Keßler

Die verpasste Aufstiegsrunde in der Oberliga kann den TV Petterweil teuer zu stehen kommen. Die Teilnahme an der Abstiegsrunde kommt einem Ritt auf der Rasierklinge gleich.

Die Oberliga-Handballer müssen sich nicht nur mit der Quotientenregelung auskennen, sondern auch mit den komplizierten Bestimmungen zur Anzahl der Absteiger.

Die Vorgabe - In Ziffer 18.1 der besonderen Durchführungsbestimmungen für die Oberliga Männer im Hessischen Handball-Verband ist die Regelstaffelstärke zunächst auf 14 Mannschaften festgelegt. Da es in der Corona-bedingt abgebrochenen Saison 2019/2020 keine Absteiger gab, erhöhte sich die Staffelstärke auf 16. Die Saison 2020/21 wurde nach nur vereinzelt ausgetragenen Partien annulliert.

Nach Abschluss der laufenden Runde steigen so viele Mannschaften ab, dass nach Aufnahme der hessischen Absteiger aus der 3. Liga und den drei Aufsteigern aus den Landesligen die Regelstaffelstärke erreicht wird, dies ist in Ziffer 19.2 verankert. In Ziffer 25 findet sich eine wichtige Ergänzung: Sollte aufgrund der Begrenzung der Absteiger gemäß Ziffer 18.2 die Staffelstärke überschritten werden, wird auf maximal 16 Teams aufgestockt. Wird diese maximale Staffelstärke danach immer noch überschritten, erhöht sich die Zahl der absteigenden Mannschaften. Damit wird die Regelung in Ziffer 18.2, die Zahl der Absteiger bei Ligen mit mindestens 14 Teams auf fünf zu begrenzen, aufgehoben. Aufgrund all dieser Vorgaben rechnet Petterweil mit vier bis sechs Absteigern.

Aktuelle Situation - Mit Gensungen/Felsberg, Baunatal, Bieberau/Modau und Kirchzell kämpfen derzeit vier Drittligisten, die bei einem Abstieg in die Oberliga kommen, in unterschiedlichen Gruppen um den Klassenerhalt. Nachdem nahezu die Hälfte der Spiele absolviert ist, steht nur Baunatal auf einem Nichtabstiegsplatz. Somit darf man erwarten, dass aus der Oberliga letztlich fünf oder sogar sechs Vereine absteigen werden.

Die Süd-Vereine - Von den vier Vereinen, gegen die Petterweil in Hin- und Rückspiel antreten muss, gilt lediglich das noch sieglose SG RW Babenhausen als Außenseiter. Die MSG Umstadt/Habitzheim, die TSG Münster und die HSG Breckenheim/Wallau/Massenheim sind dagegen schwere Kaliber und haben zudem personell noch mal nachgelegt.

Bonus oder Malus? - Petterweil startet mit 9:3 Zählern aus sechs Begegnungen als Mannschaft mit den meisten Pluspunkten. Die Vereine der Südgruppe gehen mit einem Spiel weniger in die Abstiegsrunde. Jedes Team absolviert bis Mitte Juni acht Partien. Da die Tabelle am Saisonende wegen der ungleichen Anzahl an Spielen mit der Quotientenregel erstellt wird, relativiert sich der vermeintliche Vorteil für Petterweil. Bereits jetzt wären die Wetterauer im Klassement hinter der MSG Umstadt/Habitzheim, wenn die Tabelle anhand des Punktequotienten dargestellt würde. Der Quotient von Umstadt/Habitzheim (8:2 Punkte) ist bei fünf Spielen mit 160 höher als der des TV Petterweil, der mit sechs Spielen auf 150 kommt.

Die zunächst vorgenommenen Punktabzüge (Schiedsrichter-Soll) für Wettenberg, Umstadt/Habitzheim und Großenlüder/Hainzell fallen wieder weg.

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