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Tischtennis: Funktionäre wollen dem Negativ-Trend mit neuen Konzepten begegnen

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(msw) Der am Freitag im Sportheim des KSV Klein-Karben ausgetragene Tischtennis-Kreistag des Sportkreises Wetterau war eine echte Arbeitssitzung, die ohne größere Diskussionen scheinbar ihren über Jahre gewohnten Gang nahm. Doch obwohl alles so schien wie immer, sah Kreiswart Ulrich Hartmann (Büdingen-Lorbach) große Probleme auf den Kreis und den Tischtennis-Sport insgesamt zukommen, da er wörtlich formulierte, dass er nicht glaube, »dass wir uns in fünf bis zehn Jahren noch in der selben Form wiedersehen werden«.

Wie in vielen Bereichen des Lebens würden die großen gesellschaftlichen Veränderungen zwar noch nicht richtig sichtbar, doch sie seien unverkennbar. So wies der erstmals auf einem TT-Kreistag anwesende Geschäftsführer des Hessischen Tischtennis-Verbandes, Karl-Heinz Schäfer, darauf hin, dass in Hessen bereits über die Hälfte aller aktiven Spieler über 40 Jahre alt sei. Außerdem berichtete er über die bereits angelaufenen Überlegungen, die Zahl der Spieler pro Mannschaft bei den Herren von derzeit sechs auf vier zu reduzieren, um einerseits Benzinkosten zu sparen, da dann in einem Auto zu einem Auswärtsspiel gefahren werden könne, und andererseits auf den sich derzeit vollziehenden Strukturwandel zu reagieren.

Zu diesem Thema verteilte Schäfer auch einen Fragebogen an die Vereinsvertreter, den er auswerten wolle. Einzig der sehr aktive Kreisjugendausschuss des Sportkreises versucht, dem Trend entgegen zu wirken, da auf dem Kreistag eine Initiative vorgestellt wurde, in der alle Vereine Mitglieder des Kreisjugendausschusses für verschiedene Aktionen wie Training und verschiedene Seminare direkt in die Vereine vor Ort holen können, um Nachwuchsspieler/innen zu gewinnen.

Eine weitere angesprochene Problematik war die Frage des Ehrenamtes. Im Kreis finden ständig neue Vereinszusammenschlüsse statt, um die Zahl der Verantwortlichen zu reduzieren. Nach der Vereinigung von Gambach und Griedel vor zwei Jahren sowie dem Zusammenschluss von Büdingen und Lorbach im letzten Jahr entstand diesmal noch die Kombination des TTV Bad Nauheim, des SV Blau-Gelb Friedberg und des TTC Schwalheim zur TTG Bad Nauheim. Außerdem löste sich die Tischtennis-Abteilung des TSV Stockheim auf und schloss sich dem TTC Nidda an.

Ohne diese eher etwas düsteren Zukunftsprognosen nahm alles seinen gewohnten Gang. Nach der Totenehrung und einigen kurzen Ansprachen des 1. Stadtrates der Stadt Karben, Jochen Schmidt, und Jörg Wulf vom gastgebenden KSV Klein-Karben wurden die Kreismannschaftsmeister TTC Altenstadt (Kreisliga), TTG Büdingen-Lorbach IV (1. Kreisklasse), TTC Ockstadt II (2. Kreisklasse) und TTC Ockstadt III (3. Kreisklasse) geehrt. Danach kamen die Pokalsieger SV Nieder-Wöllstadt (Kreisliga), TTC Ober-Mörlen (1. Kreisklasse), TSG Wölfersheim II (2. Kreisklasse) und KSW Bobenhausen (3.

Kreisklasse) sowie die Ranglistensiegerinnen Katharina Jung (TTC Florstadt, Platz 1), Jeanette Möcks (TTC Altenstadt, Platz 2) und Dorothea Klein (TTC Florstadt, Platz 3) und Ranglistensieger Sascha Jäger (TTC Dorheim, Platz 1), Jürgen Wenzel (TTC Dorheim, Platz 2), und Peter Schwalm (TTG Büdingen-Lorbach, Platz 3) an die Reihe.

Bei der vor allem von Sigrid Kempkes und Ralph Reglin organisierten Veranstaltung wurden dann die beiden Rücktritte von Christian Löffler (Dorheim) als Kreisschülerwart und Jens Becker (Dorheim) als stellvertretender Kreissportwart bekannt gegeben. Sascha Jäger (Dorheim) wird den Posten als Kreisschülerwart kommissarisch übernehmen. Außerdem kommt auch noch Marcel Reutzel (Büdingen-Lorbach) als kommissarischer Stellvertreter hinzu. Anschließend konnte Jäger mit Rolf Kleinschmidt (Büdingen-Lorbach), Rolf Seifert, Oliver Hottinger (Butzbach), Bodo Fahrenbruch (Geiß-Nidda) und Jürgen Jüngling (Höchst/Nidder) fünf Klassenleiter für den Nachwuchsbereich bekannt geben. Auch das Kreisleistungszentrum samstags in Florstadt arbeite gut und und hätte 25 Teilnehmer/innen.

Bei der Zählung der Stimmen wurde festgestellt, dass der TV Bruchenbrücken, der TV Eichelsdorf, der TV Kefenrod, der SV Lißberg, der bereits aufgelöste TSV Stockheim und der VfL Ulfa keinen Vertreter entsandt hatten.

Der vom Hessischen Tischtennis-Verband eingesetzte Günter Weil (Höchst/Nidder) konnte dann eine korrekt geführte Kreisklasse vermelden, so dass Kreiskassenwart Horst Wilmsen (Butzbach) entlastet werden konnte. Ein neuer Kassenprüfer fand sich aber wie schon im letzten Jahr nicht.

HTTV-Geschäftsführer Karl-Heinz Schäfer gab dann einige Neuerungen bekannt, wobei er zunächst einmal darauf hinwies, dass es seit 2005 240 Millionen Zugriffe auf das Internet-Portal »Click-tt« gegeben hätte. Im Moment sei Tischtennis noch sehr attraktiv. Danach gab er eine Änderung der Turnierklassen bekannt, die sich von derzeit sechs (A-F) auf fünf (A-E) reduzieren werden. Außerdem werde es Mannschaften bei Punktspielen nun auch von der Satzung her erlaubt sein, Spiele vorzuziehen, wenn ein Spieler frühzeitig gehen müsse.

Ein Antrag kam vom TTC Höchst/Nidder, der beschlossen haben wollte, dass sich Spieler über 40 Jahren in einer Mannschaft zurückstufen lassen können, ohne dass diese Mannschaft dann als zurückgestufte Mannschaft gilt. Die Versammlung beschloss einstimmig, diesen Antrag an den Verband weiter zuleiten.

Dann wurden folgende Personen gewählt, die den Kreis beim nächsten Verbandstag, der alle drei Jahre stattfindet, vertreten werden: Kreiswart Ulrich Hartmann (Büdingen-Lorbach), Klassenleiter Gerhard Hecker (Ober-Mörlen), Klassenleiter Bernd Wenzel (Bergheim), Kreislehrwart Bodo Fahrenbruch (Geiß-Nidda), Kreiskassenwart Horst Wilmsen (Butzbach) und Kreispressewart Wolfgang Nagel (Stockheim). Die Vertreter sind Sascha Jäger (Dorheim) und Christian Löffler (Dorheim).

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